Skip to main content

Horst-Eckel-Gala

Zu Eckels Ehren kommen auch Calmund, Reif und Hansch auf die Bühlerhöhe

Horst Eckel hätte in der Max-Grundig-Klinik auf der Bühlerhöhe im Februar eigentlich seinen 90. Geburtstag feiern sollen. Das schaffte er aber nicht mehr.

Horst Eckels Tochter Dagmar mit Rainer Calmund (links) und Werner Hansch vor dem Mannschaftsbus der 54er-Weltmeister.
Horst Eckels Tochter Dagmar mit Rainer Calmund (links) und Werner Hansch vor dem Mannschaftsbus der 54er-Weltmeister. Foto: Frank Seiter

Dagmar Eckel ist sich sicher, dass ihr Papa „von oben“ zuschaue und seine Freude daran habe, was die, die ihn liebten, zu seinen Ehren auf die Beine stellen. Und sogar auf die Straße.

Denn in einem der beiden Original-Mannschaftsbusse aus dem WM-Jahr 1954, in dem Horst Eckel mit allen anderen „Helden von Bern“ auf dem Weg zum Weltmeistertitel vor fast 70 Jahren durch die Lande kutschiert wurde, fahren am Donnerstagabend zur ihm gewidmeten Gala vor der Max-Grundig-Klinik auf der Bühlerhöhe einige der Ehrengäste vor.

Manche sind trotz Abendgarderobe erleichtert, denn droben ist die Hitze erträglicher.

Calmund in seinem Element

Rainer Calmund kommt lieber mit einem Wagen, denn der Mercedes Benz, Typ O 3500, hat – natürlich – keine Klimaanlage. Horst Eckel? Da legt der frühere Bundesliga-Manager gleich nach seiner Ankunft los, mit Armen und Beinen, wie das seine Art ist.

Ein Passant bekommt den Redeschwall mit, grinst und fragt die Leute von Sky, ob sie „genügend Band“ drin haben. Calmund habe Eckel auf vielen gesellschaftlichen Anlässen erlebt, sagt er, er sei „immer der Horst geblieben, habe sich nie verändert“.

Schauspieler und Fußball-Profis zu seinen Ehren an

Werner Hansch, die Stimme der Bundesliga, ist da, trägt Fliege. Auch Marcel Reif ist gekommen, so einige Darsteller des Erfolgsfilms „Das Wunder von Bern“ nahmen den Bus, die Schauspielerin Eva Habermann gibt sich die Ehre, außerdem Michael Sternkopf und die alten Eckel-Freunde Walter Scholz (84) und Franz Lambert (74).

Schnappschüsse mit dem WM-Bus lassen sich weder der frühere KSC- und Bayern-Profi Sternkopf noch die Trainer Uwe Rapolder oder Rainer Scharinger entgehen.

Der Trompeter Scholz und der Organist Lambert, mit allen 54er-Weltmeister zu deren Lebzeiten vertraut, tragen zur musikalischen Unterhaltung der Gäste bei.

Einige kommen vom Maison Messmer aus Baden-Baden zur Bühlerhöhe hinauf, wo vor der Max-Grundig-Klinik ein roter Teppich auf sie wartet. Ein auf dem ersten Blick ungewöhnliches Gala-Setting.

Horst Eckel wird posthum gefeiert

Wäre Horst Eckel noch am Leben, hätte er aber genau hier im Februar dieses Jahres seinen 90. Geburtstag gefeiert. So war’s geplant.

„Hier hat man sich nach einem Sturz im Januar 2021 liebevoll um ihn gekümmert“, erklärt Dagmar Eckel, wieso ihrem Vater nicht daheim in der Pfalz, sondern in der Privatklinik, Tagesadresse Schwarzwaldhochstraße 1, posthum die Ehre zuteilwurde.

Bekanntlich spielte das Leben anders. Eckel war zwei Monate vor Vollendung seines neunten Lebensjahrzehnts in Landstuhl verstorben.

Bodenständiger Weltmeister mit Schalk

Dagmar Eckel habe ihren Vater so oft mit dem ihm kürzlich in den Fußball-Himmel nachgefolgten Uwe Seeler, mit den Weltmeister-Kollegen und den im Finale unterlegenen Ungarn erlebt: „Sie haben immer zusammengestanden, haben gelacht und gefeiert. Und sie haben Menschen gewürdigt. So wollte ich diese Gala auch feiern.“

Der Koffer, den Eckel bei der WM in der Schweiz dabei hatte, die Medaille für den Titelgewinn und andere Ausstellungsstücke sollen in nächster Zeit auch in der Region zu sehen sein. Ihre Mutter Hannelore habe dafür gesorgt, dass nichts verloren ging.

Dagmar Eckel zitiert die Anekdote, die den Schalk ihres zeitlebens bodenständigen Vaters gut beschreibe: „Er hat meine Mama im Sandkasten kennengelernt, da war sie drei und er acht Jahre alt. Er sagte danach: ‘Die heirate ich mal.’“

nach oben Zurück zum Seitenanfang