Der Nachfolger von Jürgen Kohler als Festwirt beim Bühler Zwetschgenfest steht fest: Es ist das Unternehmen Gaumenfreunde Event GmbH aus dem pfälzischen Edenkoben. Die Geschäftsführer Alexander Kurz und Dennis Stöckl haben bei einem Pressegespräch ihre Vorstellungen erläutert und dabei angekündigt, weitestgehend das Konzept ihres Vorgängers fortführen zu wollen.

Das Unternehmen ist seit 2019 aktiv. Laut Alexander Kurz stemmt es mit derzeit rund 30 Festangestellten jährlich etwa 600 Veranstaltungen. Zu den Partnern gehört auch das Land Rheinland-Pfalz, das die Gaumenfreunde beispielsweise bei den zentralen Feiern zum Tag der deutschen Einheit kulinarisch vertreten.
Für die Weinregion Südliche Weinstraße kümmert sich das Unternehmen um das große Weinfest in Edenkoben, das eine ähnliche Tradition aufweist wie das Bühler Zwetschgenfest.
Wir bieten ein komplettes Portfolio aus eigenem Bestand.Alexander Kurz, Geschäftsführer Gaumenfreunde Event
Stark engagiert ist das Unternehmen auch in Karlsruhe, wo es beispielsweise seit vier Jahren bei „Das Fest“ vertreten ist. Diese Referenzen sprechen für ein erfahrenen und leistungsstarken Betrieb, der zudem ein umfangreiches eigenes Equipment mitbringt, in das während der Corona-Zeit noch 1,5 Millionen Euro investiert wurden.
„Bei uns bekommt man alles. Wir bieten ein komplettes Portfolio aus eigenem Bestand“, sagt Alexander Kurz. „Wir trauen uns zu, das Zelt beim Zwetschgenfest zu beschicken, zu bespielen und zu betreuen.“
Für die Stadt Bühl war es nach den Worten von Klaus Dürk, dem Fachbereichsleiter Bildung – Kultur – Generationen, gerade das Gesamtpaket, das die Bewerbung aus der Pfalz attraktiv gemacht habe. Gastronomie, Veranstaltungstechnik und Kulturprogramm, in all diesen Feldern hätten die Gaumenfreunde überzeugt.
So war sich Dürk mit Oberbürgermeister Hubert Schnurr einig, dass der Festausschuss aus Vertretern von Verwaltung und Gemeinderat eine gute Entscheidung getroffen habe. Sie biete, das fügte Bürgermeister Wolfgang Jokerst an, die Möglichkeit der Kontinuität.
Neuer Festwirt beim Bühler Zwetschgenfest: Suche hat früh begonnen
Die Suche nach einem neuen Festwirt habe bewusst früh begonnen, sagte Schnurr. Ein Sondierungsteam mit Dürk, Julia Greis (Abteilungsleiterin Kultur – Sport – Generationenarbeit), Jessica Stiefel (Teamleitung Ordnungsrecht) und dem früheren Ordnungsamtsleiter Andreas Bohnert sichtete die Bewerbungen. Die Interessenten sollten die Möglichkeit haben, sich das Zwetschgenfest anzuschauen und Eindrücke zu sammeln.
Sieben Bewerbungen habe es gegeben, drei Bewerber hätten sich aus eigenen Stücken wieder zurückgezogen, sagte Schnurr. „Sie haben signalisiert, dass sie die Aufgabe momentan nicht erfüllen können“, ergänzte Dürk. Sie sei bei einem 1.200 Besucher fassenden Bedienerzelt auch nicht eben einfach.
Dazu kämen die allgemeine Kostenentwicklung, die eine verlässliche Planung erschwere, und die gerade für gastronomische Betriebe aktuellen Schwierigkeiten bei der Suche nach Personal. In dieser Hinsicht gibt sich Alexander Kurz zuversichtlich: Zu den 30 Festangestellten kämen die Saisonkräfte, und auch die 70 festen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seines Hotels stünden im Hintergrund bereit.
Fußstapfen von Jürgen Kohler sind groß
Von einem „sehr ausgearbeiteten Findungsprogramm“ sprach Wolfgang Jokerst, schließlich müssten die großen Fußstapfen von Jürgen Kohler ausgefüllt werden. Dazu zählten auch Besuche bei Weinfesten in der Pfalz, berichtete Dürk: „Wir sind herumgereist und haben uns angeschaut, wie die Bewerber arbeiten“.
Umgekehrt machten diese sich ein Bild von den Abläufen beim Zwetschgenfest. Kurz war beim Festzeltaufbau dabei, am Festmontag waren die Geschäftsführer und Abteilungsleiter im Festzelt: „Jürgen Kohler war uns gegenüber sehr offen“, sagte Stöckl. Das Konzept, das sie dabei kennengelernt haben, werde zu 90 Prozent fortgeführt, so Kurz, die restlichen zehn Prozent seien dem Umstand geschuldet, „dass jeder Betrieb etwas anders arbeitet“.
Festgeschrieben ist im zunächst auf drei Jahre befristeten Vertrag, dass ein badischer Bierbrauer zum Zuge kommen muss, und auch die Kooperation mit den Affentaler Winzern ist fortzuführen.
Letzteres ist für Stöckl eine Selbstverständlichkeit: „Wir wollen uns ja nicht gleich unbeliebt machen und mit Pfälzer Wein kommen“, lacht er. Die regionale Verankerung nennt Klaus Dürk einen wichtigen Faktor, auch aus praktischen Gründen: „So ein Fest braucht auch ganz kurzfristig mal Nachschub.“