
Es ist einer der größten Umweltskandale in der Geschichte der Bundesrepublik: Gift im Grundwasser an vielen Orten in Mittelbaden, Hunderte Hektar Ackerfläche sind mit Chemikalien belastet. Und viele Folgen sind immer noch nicht klar. Der PFC-Skandal in Mittelbaden beschäftigt immer noch viele Menschen.
Der Skandal war lange „fast unbemerkt von der Öffentlichkeit“. Das schreibt die Jury des Deutschen Lokaljournalistenpreises der Konrad-Adenauer-Stiftung. Dank eines Teams der BNN ist der Skandal weiter ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt.
Die freie Journalistin Patricia Klatt recherchiert seit Jahren vor allem für unsere Redaktion zum Thema PFC. Gemeinsam mit ihr haben die BNN-Autoren Julia Weller und Markus Pöhlking umfangreich aufgearbeitet, welche Folgen der PFC Skandal hat.
Für das multimediale Dossier, das dabei entstanden ist, hat die Konrad-Adenauer-Stiftung die drei Journalisten mit dem dritten Platz des Deutschen Lokaljournalistenpreises 2019 ausgezeichnet.
Chemikalien der PFC-Gruppe sind vermutlich sehr gesundheitsschädlich
PFC steht für per- und polyfluorierten Chemikalien. Die Chemikalien der PFC-Gruppe finden sich heute an vielen Orten in Mittelbaden im Grundwasser. Sie werden wegen ihrer wasser-, schmutz- und fettabweisenden Eigenschaften genutzt.
Heute weiß man, dass die Chemikalien aber auch sehr leicht in den menschlichen Körper eindringen. Vermutlich haben sie dort viele negative Auswirkungen.
Über mehrere Monate haben die drei Autoren für ein interaktives Dossier zum PFC-Skandal recherchiert. Sie zeigen die Folgen des PFC-Skandals für Mittelbaden, erläutern die möglichen Ursprünge in einem Kompostwerk und stellen eine Landwirt mit hochgradig Gift-belastetem Blut vor. Außerdem erläutern sie, warum die rechtliche Aufarbeitung des Skandals so komplex ist - und vermutlich nie endgültig gelöst sein wird.
Heike Groll, Vorsitzende der Jury und Leitende Redakteurin bei der Volksstimme in Magdeburg, würdigte bei der Preisverleihung der Konrad-Adenauer-Stiftung am Mittwochabend in Berlin die PFC-Recherche als ein „meisterhaft umgesetztes Beispiel für investigativen Lokaljournalismus“.
Die drei Journalisten hätten es „unvoreingenommen, unabhängig und mit großer Sachkenntnis“ geschafft, ein schwer zugängliches Thema zu erklären und damit weiter ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.