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Fragen und Antworten

Aufnahmefahrzeuge scannen alle Straßen in Gaggenau

Aufnahmefahrzeuge mit Kameras und Laserscannern werden ab Montag, 21. Februar, im Auftrag der Stadt alle Straßen im Stadtgebiet Gaggenau befahren. 

Ein Pkw mit spezieller Kameraausrüstung wird ab 21. Februar im Stadtgebiet unterwegs sein und Aufnahmen machen.
Ein Pkw mit spezieller Kameraausrüstung wird ab 21. Februar im Stadtgebiet unterwegs sein und Aufnahmen machen. Foto: Sascha Jorzig/Cyclomedia

Die Wetzlarer Firma Cyclomedia erfasst für das Rathaus den öffentlichen Straßenraum. Dies meldet die Stadtverwaltung.

BNN-Mitarbeiter Thomas Segner hat die wichtigsten Fragen und Antworten zu dem Projekt zusammengetragen.

In welchem Zeitraum sind die Befahrungen geplant?

Start soll am 21. Februar sein, voraussichtliche Dauer bis etwa 15. März.

Kosten für die Stadt?

Rund 52.000 Euro

Wird nur der Straßenraum oder werden auch die privaten Gebäude gefilmt?

Es werden komplette Straßenansichten mit Gebäuden erstellt, soweit diese vom öffentlichen Raum aus sichtbar sind. Private Grundstücke werden nicht betreten.

Was sind die Ziele?

Das Rathaus nennt mehrere Ziele. Denn bislang mussten die Stadtplaner oft mehrere einzelne Akten durchsehen, um abschätzen zu können, ob ein geplantes Objekt sich beispielsweise mit Blick auf die Geschossflächenzahl in die Umgebung einfügt.

  • Dank der künftig vorhandenen Datenbank reiche ein Blick auf die Bilder. Auch im Baurecht sei es bei Genehmigungsverfahren hilfreich, einen Blick in die Realität zu haben.
  • Mit der Erstellung von hochauflösenden Panoramabildern erhofft man sich digitale umfassende flächen- und raumbezogene Informationen. Durch die dreidimensionalen 360°-Panoramabilder (Cycloramas) erhalte man im Rathaus einen uneingeschränkten Blick auf die Realität.
  • Die Möglichkeit zur Visualisierung, Messung und Planung in den „Abbildungen der Realität“ bedeute, dass Arbeitsprozesse zeitsparender und damit kostengünstiger erledigt werden können. Zudem würden verwaltungsinterne Ablaufzeiten verkürzt.
  • Die breite Datenbasis, die durch die Befahrung gewonnen wird, kann von verschiedenen Ämtern genutzt werden. Bei Themen wie Barrierefreiheit, Straßen- und Radwegeplanung oder Stadtplanung können die Aufnahmen in die Planung eingebunden werden. Aufwendige Bestandsermittlung vor Ort könne in vielen Fällen künftig verzichtbar sein.
Gibt es ein Beispiel für die erwartete Kosteneinsparung?

„Die Einsparungen können wir monetär noch nicht beziffern“, räumt die Stadtverwaltung ein, aber: „Wir versprechen uns durch die Nutzung der Panoramabilder eine effizientere Aufgabenerledigung, da Bestandsermittlungen vor Ort deutlich weniger durchgeführt werden müssten. Beispielsweise bei der planungsrechtlichen Beurteilung von Bauanträgen oder Bauvoranfragen.“

Woraus besteht die breitere Datenbasis?

Es handelt sich um 360 Grad-Aufnahmen des gesamten öffentlichen Straßenraums mit verschiedenen Anwendungsoptionen, zum Beispiel die Vermessung von Flächen und Entfernungen oder eine Inventarisierung von Verkehrszeichen.

Worin besteht die Vereinfachung der Abläufe?

Es soll zum einen weniger aufwendige Vor-Ort-Besichtigungen geben.

Darüber hinaus erhofft man sich eine Zeitersparnis durch weniger Akteneinsichten, zum Beispiel bei der Beurteilung, ob Vorhaben im Rahmen von baurechtlichen Verfahren zulässig sind. Beispiele: Geschosszahlen, Dachformen).

Unterstützung von städtebaulichen Bestandsaufnahmen im Vorfeld von Bauleitplanverfahren wird ebenso genannt wie eine Ergänzung zum bestehenden Geoinformationssystem und den bestehenden Luftbildern.

Was bedeutet „aufwendige Bestandsermittlung“? Es ist doch kein Problem, mal mit ein paar Leuten an eine Kreuzung zu stehen? Dazu braucht man auch nicht mehrere einzelne Akten zu ziehen, sondern höchstens mal kurz an Ort und Stelle fahren?

Antwort der Stadtverwaltung: „Es geht uns darum, dass wir bei Bauanträgen beziehungsweise Bauvoranfragen, aber auch informellen Anfragen von Bürgern zur Bebaubarkeit ihrer Grundstücke nun die Möglichkeit haben, durch die Panoramabilder deutlich leichter und effizienter eine Bestandsermittlung durchzuführen, die für die Beurteilung der Vorhabenzulässigkeit häufig unentbehrlich ist.“

Es sei bislang mit erheblichem Zeitaufwand verbunden, bei der vorhandenen Anzahl der Anfragen und Anträge stets eine Bestandsaufnahme vor Ort vorzunehmen, insbesondere wenn es sich um Vorhaben in den Ortsteilen handelt.

Wie ist es mit dem Datenschutz?

Die Daten werden ausschließlich verwaltungsintern genutzt und sollen zur Vereinfachung der Verwaltungsabläufe führen, erklärt die Planungsabteilung der Stadt.

„Aus datenschutzrechtlichen Gründen werden Gesichter und Kfz-Kennzeichen unkenntlich gemacht, bevor Cyclomedia die aufgenommenen Bilder der Stadtverwaltung zur Verfügung stellt“, versichert man im Rathaus. Die Bilder sollen auch nur für interne Zwecke verwendet werden. Veröffentlichungen der Panoramabilddaten beispielsweise im Internet, seien nicht vorgesehen.

Die Firma Cyclomedia sei Mitglied im Verein Selbstregulierung der Informationswirtschaft (SRIW) und ist Mitverfasser und Unterzeichner des Geodatenkodex.

Weitere Informationen zum Thema Datenschutz bei Geoinformationsdiensten gibt es auf der SRIW-Internetpräsenz: https://sriw.de

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