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Kritik an Parksituation

Baugebiet im Hördelsteinerweg im Gaggenauer Stadtteil Ottenau bleibt umstritten

In der jüngsten Sitzung des Gaggenauer Gemeinderats wurde am Montag mehrheitlich der Abwägungs- und Satzungsbeschluss für das Baugebiet im Hördelsteinerweg gefasst. Mehrere Räte sprachen sich jedoch klar gegen die Planungen aus.

Neubaugebiet  Hördelsteinerweg Ottenau, Wohnbebauung, Bahnlinie und Kirche im Bild
Wohnen an der Bahnlinie: In dem Ottenauer Neubaugebiet Hördelsteinerweg können nach dem Willen der Mehrheit des Gemeinderates ein Einfamilienhaus und vier Doppelhäuser entstehen. Foto: Joachim Kocher

Von Joachim Kocher

Der Gemeinderat fasst am Montag in öffentlicher Sitzung mehrheitlich den Abwägungs-und Satzungsbeschluss für das Baugebiet „Hördelsteinerweg“ in Ottenau, dass direkt südwestlich an den Hördelsteinerweg angrenzt. Das Baugebiet ist insbesondere bei den Angrenzern umstritten, eine Bebauung der Fläche in der Vergangenheit ist fehlgeschlagen.

Jetzt soll mittels Bebauungsplans eine kleinteilige und für die Umgebung verträgliche Bebauung eines Investors ermöglicht werden. Die Planung erläuterte recht ausführlich Maximilian Krebs vom Stadtplanungsamt. Die Aufstellung des Bebauungsplanes, so Krebs, ermöglicht die Bebauung eines Einfamilienwohnhauses und von vier Doppelhäusern (entspricht acht Doppelhaushälften).

Baugebiet befindet sich in einem Überschwemmungsgebiet

Die Bebauung ist maximal mit zwei Vollgeschossen und einem extensiv begrünten Pultdach auszuführen. Die Höhe der Gebäude wurde so limitiert, dass die Höhe der Terrasse der angrenzenden Cocktailbar nicht überschritten wird. Die äußere Erschließung des Plangebietes erfolgt über den Hördelsteinerweg.

Maximilian Krebs gab auch zu verstehen, dass sich das Plangebiet zu großen Teilen im Bereich eines 100-jährigen Hochwassers und damit in einem Überschwemmungsgebiet befindet. Aus einer fachtechnischen Stellungnahme zum Hochwasserschutz geht hervor, dass bei pfahlgegründeter und aufgeständerter Bauweise die Voraussetzungen des Wasserhaushaltsgesetz eingehalten werden, sagte Krebs.

Nicht unerwähnt blieben auch verschiedene Schallquellen im Umfeld des Geltungsbereichs. Hierzu gehören Gewerbebetriebe (eine Cocktailbar und ein Autokosmetikbetrieb) sowie Verkehrslärm durch umliegende Straßen- und Schienentrassen. Diese können nach Aussage von Krebs durch entsprechende Maßnahmen vermieden werden.

Im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung wurde von 23 Anwohnern der näheren Umgebung des Plangebiets eine gleichlautende Stellungnahme abgegeben. Beim einem Vor-Ort-Termin am 22. Juli, wurde unter anderem von der Stadtverwaltung darauf verwiesen, dass die Verbreiterung und der Ausbau des Hördelsteinerwegs bereits mit den Baumaßnahmen der Wohngebäude und auf Kosten des Investors vorgenommen werden.

SPD-Rätin lehnt Projekt wegen kritischer Parksituation ab

Ferner machte Krebs darauf aufmerksam, dass mindestens 2 Stellplatz- beziehungsweise Garagenbaufenster je Baugrundstück, Möglichkeit zur Errichtung von Garagen und Stellplätzen ermöglichen. Außerdem wurden Hochwasserschutzrechtliche Anforderungen gutachterlich nachgewiesen. SPD-Stadträtin Gerlinde Stolle wies in einer Stellungnahme darauf hin, dass sie das Projekt ablehne.

„Die Anzahl der Häuser sind mir zu viel und die Parksituation ist kritisch“. Wir haben über die Bebauung des Bereiches in den vergangenen Jahren schon zigmal gesprochen, erklärte bei der Fraktionsrunde der CDU-Fraktionsvorsitzende Andreas Paul. „Vom Hochhaus sind wir jetzt ein ganzes Stück weggekommen“.

Wenn auch nicht alles gutgeheißen wird, stimmen die CDU dem Vorschlag zu, sagte Paul. Martin Hahn (FWG) sprach von vielen Häusern in einem engen Raum. „Wir brauchen Wohnraum und stimmen zu“. „Es war uns klar, dass im dortigen Bereich mal gebaut wird, der jetzige Plan ist realistischer als die früheren“, betonte der SPD- Fraktionschef Gerd Pfrommer. „Wir werden immer Kröten schlucken müssen“. Die Baumasse ist zu stark, sagte Eric Peplau von den Grünen.

„Wir können jedoch nicht gegen jedes Bauvorhaben stimmen und im Innenbereich ist es uns lieber als im Außenbereich“. Ein Haus weniger, wäre uns auch lieber, betonte Alexander Haitz von der FDP, der ebenfalls Zustimmung signalisierte. Allerdings müsse die Stadt die Parksituation im Auge behalten. „Wir lehnen den Bebauungsplan ab“, sagte dagegen Armin Kellert von der AfD. Kellert wies auf die enge Bebauung und die Hochwasserproblematik hin.

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