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„Wichtigste Fest für Christen“

Beim Gottesdienst vor Gaggenauer Kirche St. Marien entsteht ein Lichtermeer aus Kerzen

Musik, Gebete und ein Meer aus Kerzen: Das Osterfeuer vor der Gaggenauer Kirche St. Marien lockte am Samstag zahlreiche Besucher an.

Mehrere Menschen stehen vor einem Lagerfeuer.
In der Dämmerung: Der Pastoralreferent Marius Krettenauer (rechts) und die Ministranten segnen das Osterfeuer im Innenhof der Kirche St. Marien in Gaggenau. Foto: Adrian Mahler

Das Osterfeuer im Hof der katholischen Kirche St. Marien in Gaggenau trotzt der Dunkelheit. Als es am Samstagabend immer finsterer wird, treten der Pastoralreferent Marius Krettenauer und die Ministranten an das Feuer. Das brennt in einer Schale in der Mitte des Hofs und verbreitet Lagerfeuer-Atmosphäre für die zahlreichen Besucher.

Die Anwesenden schauen Krettenauer und den Ministranten schließlich dabei zu, wie sie das Osterfeuer segnen. Der Pastoralreferent spricht dazu die Worte: „Allmächtiger, ewiger Gott, du hast durch Christus allen, die an dich glauben, das Licht deiner Herrlichkeit geschenkt. Segne dieses neue Feuer, das die Nacht erhellt, und entflamme in uns die Sehnsucht nach dir.“

Danach segnet Krettenauer auch die große Osterkerze daneben und entzündet sie mithilfe eines Dochtes am Osterfeuer. So vermehrt sich das Licht. Die brennende Kerze und das Osterfeuer sollen Christus als Licht der Welt versinnbildlichen. „Die Auferstehung Jesu Christi macht das Dunkel für immer hell“, erklärt Krettenauer.

Ministranten entzünden zahlreiche Kerzen

Im Innenhof von St. Marien ist es inzwischen nahezu stockfinster. So bleibt es aber nicht. Die Ministranten verteilen das Licht der gesegneten Osterkerze an alle Anwesenden. Sie entzünden kleine Dochte daran und entflammen damit wiederum die Kerzen, die die Besucher am Anfang bekommen haben.

So entsteht nach und nach ein Meer aus kleinen Lichtern im Hof der Kirche. Dazu stimmt die Firmband das Lied „Ein Funke aus Stein geschlagen“ an. Liedzeilen wie „Wird Feuer in kalter Nacht“ könnten treffender kaum sein. Denn tatsächlich ist es schon ziemlich kalt. Den sinkenden Temperaturen wirken die warmen Klänge von Gitarre, Bass, Cajon, Querflöte, Keyboard und der Gesang entgegen.

Ich war vorher noch nie bei einem Osterfeuer dabei.
Gerlinde Thomann, Teilnehmerin aus Gaggenau

Marx und Gerlinde Thomann aus Gaggenau sind von der Atmosphäre begeistert. „Ich war vorher noch nie bei einem Osterfeuer dabei“, sagt Gerlinde Thomann. Ihr Mann schmunzelt und betont: „Bei meinem letzten Osterfeuer war ich als Jugendlicher. Das ist schon ewig her.“

Mit ihren Kerzen in der Hand lauschen sie dem etwa einstündigen Gottesdienst im Freien. Krettenauer beantwortet in Redebeiträgen etwa die Frage „Warum ist die Osternacht anders als alle anderen Nächte?“: „Weil Gott in dieser Nacht den Tod von uns nimmt. In Jesus hat Gott das Unmögliche möglich gemacht.“

Firmband untermalt Gottesdienst musikalisch

Später gibt es Lesungen aus dem Matthäusevangelium und aus dem Buch Jesaja. Zudem legen drei Mitglieder der Kirchengemeinde Glaubenszeugnisse ab und beschäftigen sich dabei mit dem Thema Auferstehung. Auch das Vaterunser ist Teil des Gottesdienstes, den die Firmband stets musikalisch untermalt.

Noch während des Schlusslieds „Morgenstern“ erklingen die Glocken. Danach findet das Fastenbrechen im Gemeindehaus statt. Es gibt unter anderem Sekt und Hefezopf. Die Thomanns nehmen daran zwar nicht mehr teil. Aber: „Uns hat es sehr gefallen“, betont Gerlinde. Auch Krettenauer zeigt sich zufrieden: „Ostern ist einfach das wichtigste Fest für uns Christen.“

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