
Die Bushaltestelle „Gelbes Dach“ im Schulzentrum „Dachgrub“ im Gaggenauer Stadtteil Bad Rotenfels soll nach Aussage der Stadtverwaltung Mitte 2024 erneuert werden. Sie befindet sich seit mehreren Jahren in einem absolut desolaten Zustand, wie am zerrissenen Dach zu erkennen ist.
Zusätzlich soll die rund 60 Meter lange Bushaltestelle, die drei Bussen Platz bietet, barrierefrei ausgebaut und in südöstliche Richtung im Bereich Mühlstraße / Am Gommersbach verlegt werden. Die geplante Wartehalle wird aus einer Holzkonstruktion mit einem begrünten Dach bestehen.
Keine Angst in Gaggenau: Beleuchtung soll dunkle Räume verhindern
Über das Projekt wurde der Gemeinderat bereits in seiner Sitzung vom 26. Juni dieses Jahres informiert. Insbesondere die Thematik möglicher Angsträume brachte damals der Stadtrat Rudi Drützler (CDU) ins Gespräch und bat die Verwaltung, diesen Aspekt mit in die Planung einfließen zu lassen.
Wie Oberbürgermeister Michael Pfeiffer (parteilos) während der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses am vergangenen Montag mitteilte, erörterte das Hochbauamt gemeinsam mit dem Amt für Ordnung und Soziales sowie dem Amt für Städtebau und Umwelt das Thema „Angsträume“ nochmals genau.
Da die Wartehalle im Deckenbereich eine Beleuchtung vorsieht, entsteht durch die Wände kein dunkler Raum. Somit wäre schon einmal ein wichtiger Teil zur Entstehung von Angsträumen vermieden, war von der Verwaltung zu hören.
Neue Haltestelle in Gaggenau soll von außen einsehbar sein
Des Weiteren soll der Entwurf dahin gehend geändert werden, dass die Wandöffnungen (Holzlamellen) über das Gebäudeeck hinausgeführt werden, sagte Pfeiffer. Daher sei von der Mühlstraße eine größere Einsicht möglich. „Die Einsicht von verschiedenen Stellen vermeidet Angsträume, da in Gefahrensituationen Mitbürger Gefahren erkennen können“.
Zusätzlich soll im rechten Bereich der Holzlamellen der Abstand der Holzstützen vergrößert werden. Dies soll durch die Entnahme einer Holzlamelle erfolgen, sodass dadurch eine zusätzliche Fluchtmöglichkeit besteht, sollte Gefahr drohen.
Zum barrierefreien Umbau der Bushaltestelle stellte das Tiefbauamt am 4. Juli einen Förderantrag. Die Kosten für das Vorhaben betragen voraussichtlich insgesamt 420.000 Euro. Laut Zuwendungsantrag kann die Stadt mit einem Zuschuss in Höhe von 288.150 Euro rechnen.
Beim Neubau der Bushaltestelle im Jahre 1982 beteiligte sich der Landkreis mit 37 Prozent der Neubaukosten. Mittlerweile wurden auch Gespräche mit dem Landkreis geführt und es wurde eine Kostenbeteiligung in Höhe von 42.000 Euro in Aussicht gestellt.
Drützler sprach am Montag auch die Außenfassade der Wartehalle an und brachte hierbei anstelle der geplanten dunklen Fassadengestaltung eine Graffiti-Bemalung ins Gespräch. Dabei könnte die Real- und Eichelbergschule einbezogen werden.
Der Vorschlag von Drützler wurde begrüßt und die Einbeziehung der beiden Schulen bei der künstlerischen Gestaltung der Fassade in die Beschlussvorlage aufgenommen. Ein Großteil der Arbeiten soll während der Sommerferien durchgeführt werden.