Was bedeutet die Aufspaltung von Daimler für die Beschäftigten?
BrechtFür die Mitarbeiter ist vor allem wichtig: Wie steht das Unternehmen in einigen Jahren da, was passiert mit unserem Standort? Genau darüber verhandeln wir derzeit. Wir brauchen mehr Investitionen und zusätzliche Mittel, sonst schrumpfen die Standorte mehr und mehr. Auf unserer Liste stehen Themen wie Elektromotoren, Brennstoffzelle oder der Einstieg in eine eigene Batteriefertigung. Mit dem bereits aufgelegten Investitionsfonds werden wir Mittel für neue Technologien und damit neue Beschäftigung haben.
Ist die Aufspaltung der richtige Weg?
BrechtIch habe mich sehr lange und intensiv mit dem Thema beschäftigt und bin überzeugt davon, dass es der richtige Weg ist. Wir haben eine Lösung gefunden, wie wir das Unternehmen neu aufstellen können. Wir tun dies mit Rückenwind, und zwar in einer Phase, in der wir sehr gute Auftragsbestände haben. Wir tun es nicht, um etwas verkaufen zu wollen; die Ängste unserer Mitarbeiter, dass die Firma auf dem Kapitalmarkt geschluckt wird, sind unbegründet. Und man muss sehen: Wir bleiben ein Gemeinschaftsbetrieb, Benzler bleibt Benzler. Es wird Vereinbarungen zwischen den Gesellschaften zum Jahreswagengeschäft ebenso geben wie über einen möglichen Personaltausch, falls dieser notwendig werden sollte. Und: Es wird keinen Ergebnisabführungsvertrag geben; das in der Truck AG verdiente Geld bleibt auch hier und wird nicht an die Mutter abgegeben.
Was bedeutet die Veränderung für Sie, der aktuell als Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats für alle Mitarbeiter zuständig ist, persönlich? Gibt es künftig zwei Unternehmen mit zwei Betriebsratschefs?
BrechtKlar ist: Ich möchte weiterhin Betriebsratsvorsitzender der Truck AG bleiben. Es ist eine Aufgabe, die mich sehr gut ausfüllt. Auch an meiner Funktion im Aufsichtsrat wird sich nichts ändern. Zum Thema Mercedes-Benz-AG werden wir noch diskutieren. dor