Skip to main content

Positives Betriebsklima

Daimler Truck Gaggenau: Klassische Komponenten bleiben weiterhin wichtig

Eine „sehr gute Auftragslage“ bei Daimler Truck in Gaggenau sorgt für gute Stimmung. Mitarbeiter dürfen sich über eine Gewinnbeteiligung von 7.300 Euro freuen. Auch für 2023 geht der Standortverantwortliche von einer robusten Entwicklung aus.

Die grüne Wand von Bau 50. Der neue Teil des Mercedes-Benz Werks Gaggenau wird am 12. Mai 2023 offiziell eingeweiht.
Die grüne Wand von Bau 50. Der neue Teil des Mercedes-Benz Werks Gaggenau wird am 12. Mai 2023 offiziell eingeweiht. Foto: Stephan Juch

Die Stimmung in der Belegschaft hat sich seit Freitag spürbar verbessert: Mit der Bekanntgabe der Gewinnbeteiligung in Höhe von 7.300 Euro ist auch im Mercedes-Benz-Werk Gaggenau gute Laune eingekehrt. „Das ist ja auch ein Batzen Geld“, zeigt sich Betriebsratsvorsitzender Michael Brecht zufrieden. Der Bonus für die Mitarbeiter sei aber längst nicht der einzige Grund, warum das Klima am Daimler-Truck-Standort positiv ist.

Antriebsunabhängige Arbeitsplätze werden im neuen Bau 50 geschaffen

„Unsere Auftragslage ist nach wie vor sehr gut, entsprechend sind wir im Werk Gaggenau auch sehr gut ausgelastet.“ Standortverantwortlicher Thomas Twork weist im Pressegespräch nach der (letztmalig in Hybridform abgehaltenen) Betriebsversammlung am Montag darauf hin, dass man trotz schwieriger Rahmenbedingungen für das Jahr 2023 „in unseren wichtigen Lkw-Absatzmärkten von einer robusten Entwicklung“ ausgehe.

Dabei verdeutlicht er, dass es nach wie vor die klassischen Komponenten seien, mit denen in Gaggenau das Geld verdient werde. Und das werde wohl bis weit in die 2030er Jahre hinein so bleiben, ist sich Twork sicher. Als Beispiel nennt er den aktuellen Umbau eines Montagebands im Werkteil Rastatt für das neue schwere Getriebe TM 2020: „Das hilft uns bei der Transformation.“

Wo der Standort Gaggenau im Zuge dessen gerade unterwegs ist, haben Twork und Brecht der Belegschaft am Montag in einem Dialog aufgezeigt. Sie sei inzwischen an vielen Stellen im Werk spür- und greifbar. So entstehen im neuen Bau 50 in Gaggenau, der am 12. Mai 2023 offiziell eingeweiht wird, weitere antriebsunabhängige Arbeitsplätze (in Summe werden es etwa 200 sein, die dort für die Veredelung von Ersatzteilen zuständig sind). Das gelte auch für die Integration der Lkw-Strukturteile-Fertigung, die Ende vergangenen Jahres von Kuppenheim nach Gaggenau umgezogen ist.

Unsere Auftragslage ist nach wie vor sehr gut, entsprechend sind wir im Werk Gaggenau auch sehr gut ausgelastet.
Thomas Twork, Standortverantwortlicher Daimler Truck Gaggenau

Nicht nur in der Produktion arbeite man in den deutschen Daimler-Truck-Standorten an Themen der Transformation. So sei das Mercedes-Benz Werk Gaggenau seit 2022 CO2-neutral beim Strombezug (aus Solar-, Wind- und Wasserkraft) und habe den Verbrauch in der Fabrik spürbar reduziert: etwa durch geringere Temperaturen in den Härteanlagen, Wochenendabschaltung der Maschinen, Solarzellen auf dem Parkhaus oder viele Kleinmaßnahmen (Temperaturabsenkung in Hallen und Büros zum Beispiel).

Daimler Truck feiert Meilensteine hin zu Co2-neutralem Transport

Prinzipiell spüre man innerhalb der Belegschaft ein anderes Bewusstsein fürs Thema Energiesparen – auch am Arbeitsplatz, loben Brecht und Twork. Denn letztlich helfe ein reduzierter Energiebedarf dabei, den Preisdruck innerhalb des Werks zu senken.

Auf der Straße habe Daimler-Truck im vergangenen Jahr zwei Meilensteine hin zu einem CO2-neutralen Transport feiern können: „Nach dem eActros ist mit dem eEconic die Serienproduktion des bereits zweiten batterieelektrischen Lkw der Marke Mercedes-Benz angelaufen“, blickt Twork zurück: „Davon profitiert auch das Werk Gaggenau – denn wir produzieren zentrale Komponenten für die e-Achse. Zudem laufen in Nordamerika seit 2022 batterieelektrische Lkw der Marke Freightliner mit Achsen aus Gaggenau vom Band.“

Lieferantenproblematik in Gaggenau nach wie vor spürbar

Das wirkt sich positiv auf die Auslastung am Standort aus. Zwar bestehe nach wie vor eine gewisse Lieferantenproblematik, die Ausmaße seien aber längst nicht mehr so dramatisch. Insgesamt, konstatiert Brecht, befinde man sich auf einem guten Weg. Um so viel Beschäftigung wie möglich an den Standorten zu halten, „haben wir noch viele Ideen im Rohr“, versichert der Gesamt-Betriebsratsvorsitzende der Daimler Truck AG.

Er verweist dabei für den Standort Gaggenau auf die sogenannte Murgtal-Strategie: Durch Ausläufe und Nachfolgeprodukte musste für mehr als 200 Kollegen in der Mercedes-Benz AG eine Weiterbeschäftigung gefunden werden. Dieses „Personalmatching“ sei nun abgeschlossen.

„Wir sind stolz, dass niemand finanzielle Nachteile erleiden muss und weitgehend entsprechend seiner heutigen Qualifikation auch in Zukunft eingesetzt wird“, unterstreicht der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende von Daimler Truck in Gaggenau, Udo Roth: Rund 60 Beschäftigte wechselten in diesem Zuge zu Jahresbeginn in die Daimler Truck AG.

Erfreulich sei zudem, ergänzt Brecht, dass zum 1. April 25 Kollegen aus der Leiharbeit in eine feste Anstellung übernommen werden. Aktuell seien im Werk Gaggenau rund 300 Leiharbeiter beschäftigt: „Wir wollen in diesem Jahr weitere Übernahmen erreichen“, so der Betriebsratsvorsitzende.

nach oben Zurück zum Seitenanfang