Nach monatelangen Verhandlungen hat Daimler nun auch Eckpunkte für die Zukunft des Standorts Gaggenau fixiert. Mit sogenannten Ziel- oder Zukunftsbildern für die Werke reagiert der Konzern auf die Transformation in der Automobilbranche und sichert neue Produkte zu.
Damit soll der drohende Arbeitsplatzabbau an den Standorten, weil zukünftig weniger Fahrzeuge mit Verbrennermotoren gebaut werden, zumindest abgefedert werden.
Bekanntgegeben wurde am Freitag, dass sich die drei Werke Gaggenau, Kassel und Mannheim (die „Aggregate-Standorte“) auf unterschiedliche Komponenten elektrifizierter Antriebe spezialisieren werden. Sie sollen in einem Produktions- und Technologieverbund für elektrische Antriebskomponenten und Batteriesysteme gemeinsam mit dem Schwesterwerk in Detroit/USA die weltweite Produktion von batterieelektrischen und wasserstoffbasierten Antrieben voranbringen.
Gaggenau soll Kompetenzzentrum für elektrischen Antrieb und Brennstoffzellentechnologie werden
Das Zielbild speziell für Gaggenau, in dem schwere Nutzfahrzeuggetriebe hergestellt werden, sieht ein Kompetenzzentrum für elektrische Antriebskomponenten und die Montage wasserstoffbasierter Brennstoffzellenaggregate vor.
Das Mercedes-Benz-Werk Mannheim, in dem Nutzfahrzeugmotoren hergestellt werden, soll sich auf Batterietechnologien und Hochvoltsysteme spezialisieren.
Für Michael Brecht, Daimler-Gesamtbetriebsratsvorsitzender und Betriebsratschef in Gaggenau, steht ganz oben, „dass unsere Werke Gaggenau, Kassel und Mannheim auch in Zukunft eine tragende Rolle im europäischen Produktionsumfeld von Mercedes-Benz-Trucks spielen“. Für die Lkw-Fabrik in Wörth war bereits Mitte Juli ein Zielbild formuliert worden.