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Millionenprojekt

Freie Teile der Deponie „Hintere Dollert“ in Gaggenau werden abgedeckt

Das Ingenieurbüro Ingenum Grey sieht keinen dringenden Handlungsbedarf bei der Deponie „Hintere Dollert“ in Gaggenau-Oberweier.

Millionenprojekt in Gaggenau: Das Fassungsvermögen der Entsorgungsanlage „Hintere Dollert“ im Stadtteil Oberweier soll bis zum Ende des 2020er-Jahre deutlich erhöht werden.
Keine „Hausmüllkippe“: Acht Punkte müssen bei der Übergangs- und der Zentraldeponie noch in Angriff genommen werden. Zwei davon werden bereits bearbeitet. Foto: Jürgen Gerbig

Bis auf die zwei Maßnahmen zur Sicherung der Deponie „Hintere Dollert“ in Gaggenau-Oberweier, die bereits laufen, sieht das Ingenieurbüro Ingenum Grey aktuell keinen dringenden Handlungsbedarf.

Das ergab die erste Untersuchung durch das Ingenieurbüro Ingenum aus Mainz. Heiko Töhne und Katharina Haßlinger (Büro Ingenum Grey) stellten die Ergebnisse bei der Sitzung des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft vor.

Die Situation auf der Deponie „Hintere Dollert“ ist nicht so dramatisch wie befürchtet.
Brigitte Schäuble, CDU

„Die Situation auf der Deponie ‘’Hintere Dollert“ ist nicht so dramatisch wie befürchtet“, formulierte Brigitte Schäuble (CDU) ihr Fazit aus der Vorstellung des ersten Untersuchungsberichts. Sie sei erleichtert, dass die Aufarbeitung beginne und diese transparent sei.

Die Landkreisverwaltung sei auf dem richtigen Weg, konstatierte auch Robert Wein (Freie Wähler), allerdings brauche es noch zusätzliche Daten für eine endgültige Beurteilung. Manuel Hummel (Grüne) nannte das Ergebnis ebenfalls unspektakulär. Vor allem widersprüchliche Aussagen verschiedener Stellen hätten zu dem Informationswirrwarr beigetragen.

Es komme jetzt auf die Umsetzung der durch das Ingenieurbüro vorgeschlagenen Maßnahmen an, so Walter Jüngling (SPD), darauf müsse das Augenmerk liegen. „Keine tickende Zeitbombe also“, stellte Armin Kellert (AfD) fest. Diesen Einschätzungen teilte Dieter Balle (Linke) nicht: Ihm waren diese Beurteilungen zu optimistisch.

Deponie ist keine normale „Hausmüllkippe“

Die Deponie „Hintere Dollert“ sei keine normale alte „Hausmüllkippe“. Industrieabfälle, mit PFC verseuchter Klärschlamm, Altöl bildeten zusammen eine „Black Box“, die nicht untersucht sei. Deswegen enthielt er sich als einziger Kreisrat dem als Tischvorlage vorgelegten geänderten Beschlussvorschlag.

Dieser beinhaltete, die Untersuchungsergebnisse zur Kenntnis zu nehmen und das Ingenieurbüro Ingenum Grey damit zu beauftragen, anhand der Untersuchungsergebnisse die von ihm vorgeschlagenen Maßnahmen zu planen, auszuschreiben und für die Vergabe vorzubereiten.

Da dieses Ergebnis mit der Bürgerinitiative besprochen werden soll – ein Anliegen aus den Reihen der Ausschussmitglieder, wird die Vergabe der Maßnahmen in einer der nächsten Sitzungen des Betriebsausschusses Abfallwirtschaft vergeben werden, ursprünglich war der 23. März 2023 geplant.

Freie Teile der Deponie werden abgedeckt

Acht Punkte, die bei der Übergangs- und der Zentraldeponie in Angriff genommen werden müssen, stellten Heiko Töhne und Katharina Haßlinger den Ausschussmitgliedern vor, von denen zwei bereits bearbeitet werden: Zum einen wird das Sickerwasserkonzentrat nicht mehr in die Zentraldeponie zurückgeführt, sondern speziell entsorgt, zum anderen werden die noch freien Teile der Deponie abgedeckt.

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Auf der Übergangsdeponie sind zusätzliche Untersuchungen durch Baggerschürfe und Bohrungen des bodenmechanischen Untergrunds notwendig, um genaue Daten über den Aufbau und dessen Dichte zu gewinnen. Die Anzahl der Grundwassermessstellen wird um vier auf zehn erhöht und die Verdolung des Hirschbachs durch eine Kamerabefahrung überprüft.

Außerdem sind Baggerschürfe im Abdeckboden geplant, um diesen bodenmechanisch zu analysieren. Für die Zentraldeponie ist vorgesehen, die Auslöseschwellen in Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium zu überarbeiten und die Standsicherheitsbetrachtung und -berechnung zu aktualisieren.

Bei der Überprüfung des Abstroms ergaben sich keine relevanten Schadstoffbelastungen, die Messwerte, auch die von PFC, lagen nach Aussage des Jahresberichts 2020 unter den Grenzwerten der Trinkwasserverordnung.

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