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Trotz positiver Signale

Gaggenauer Bürgerinitiave: „Deponie Hintere Dollert noch lange nicht vom Tisch“

Die Bürgerinitiative wird nun stärker in die Entscheidungen in Sachen Deponie Oberweier eingebunden. Das sieht BI-Sprecher Toni Bock als Chance - bleibt im Interview aber kritisch.

Toni Böck, Sprecher der Bürgerinitiative „Keine Deponieerweiterung – kein PFC“, Deponie Oberweier
Toni Böck, Sprecher der Bürgerinitiative „Keine Deponieerweiterung – kein PFC“, Deponie Oberweier Foto: Joachim Kocher

Am Montag hat der Landkreis das verfahrene Thema Deponie „Hintere Dollert“ in Oberweier auf ein neues Gleis gesetzt: Zum einen soll in einem mehrstufigen Prozess die Untersuchung des gesamten Deponiekörpers kommen, wie der Betriebsausschuss des Abfallwirtschaftsbetrieb es im Juli in einem gemeinsamen Antrag über die Fraktionsgrenzen hinaus gefordert hatte.

Zum anderen wird das Sickerwasserproblem angegangen. Das alles mit dem Anspruch größerer Transparenz und unter Einbindung der Bürgerinitiative „Stop Deponie Oberweier“, die sich seit ihrer Gründung im Oktober 2020 vehement gegen ein „Weiter so“ auf der „Hinteren Dollert“ einsetzt.

Unser Redaktionsmitglied Swantje Huse spricht mit Toni Böck, einer der Sprecher der Bürgerinitiative, über die Bedeutung der jüngsten Beschlüsse.

In den vergangenen Wochen ist einige Bewegung in das lange festgefahrene Thema „Hintere Dollert“ gekommen. Nimmt die BI das auch so wahr?
Böck

Bewegung in die Sache ist dadurch gekommen das der BAW-Ausschuss den Standort Oberweier nochmals vertieft untersuchen lassen will. In diesem Zusammenhang kam der neue Landrat Christian Dusch auf uns zu und hat mit uns im Vorfeld der Ausschusssitzung ein Gespräch geführt.

Das sind sehr positive Worte. Die BI ist eigentlich dafür bekannt, deutliche Kritik zu üben. Gibt es ab jetzt nur noch Lob?
Böck

Nein, keineswegs. Wir haben nach Kenntnisnahme der Beschlussvorlage sehr deutlich Kritik am ersten Punkt „Anlass“ geübt. Vor vielen Jahren hätte man bereits reagieren müssen, spätestens jedoch nachdem die PFC-Problematik allen bekannt war.

Im Betriebsausschuss wurden ja jetzt Pläne für die Sickerwasserproblematik präsentiert. Sind Sie zufrieden damit?
Böck

Dies ist mehr als überfällig. Uns ist schleierhaft warum seit fast einem Jahr keine Zwischenlösung umgesetzt wurde. Wir haben das Thema seit dem Frühjahr thematisiert und konkrete Lösungsvorschläge unterbreitet

Die BI ist jetzt auch Mitglied der Auswahlkommission, die die Untersuchung des Deponiegeländes begleitet und wird auch sonst intensiver in die Prozesse eingebunden. Ist das ein Erfolg für Sie?
Böck

Wir waren von dem Vorschlag selbst überrascht. Selbstverständlich nehmen wir als BI diese Chance zur Mitarbeit sehr gerne wahr.

Sie haben in der Sitzung spontan noch niemanden für die Kommission bestimmt. Wissen Sie inzwischen, wer diese Aufgabe übernehmen wird?
Böck

Die BI Gaggenau-Oberweier entsendet ihr Mitglied Hans-Peter Huppert.

Die Stilllegung der Deponie wird inzwischen auch als mögliche Perspektive genannt. Also eins der großen Ziele der BI. Sind Sie zufrieden?
Böck

Der Landrat schließt nach wie vor eine neue „Deponie auf Deponie“ nicht aus. Deshalb können wir nicht zufrieden sein. Die schriftlichen Ausführungen unter dem Punkt „Anlass“ in den öffentlich zugänglichen Sitzungsunterlagen deuten zweifellos darauf hin, dass das Thema „Hintere Dollert“ noch lange nicht vom Tisch ist. Als Bürgerinitiative gehen wir davon aus, dass uns die Deponie noch viele Jahre beschäftigen wird.

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