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Klimaangepasstes Waldmanagement

Deshalb könnte Gaggenau bis zu 1,2 Millionen Euro erhalten

Der Gaggenauer Gemeinderat hat dem Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ zugestimmt. Es winkt ein Millionenbetrag. Doch dafür gibt es einiges zu tun.

Rund 79 Hektar des Gaggenau Stadtwaldes sind schon heute als Waldrefugien ausgewiesen.
Rund 79 Hektar des Gaggenau Stadtwaldes sind schon heute als Waldrefugien ausgewiesen. Foto: Joachim Kocher

Der Gemeinderat Gaggenau hat während seiner jüngsten Sitzung einem Förderantrag für das Programm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ zugestimmt, das in den kommenden 20 Jahren Zuwendungen in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro in den Stadtsäckel spülen könnte.

Allerdings kann aufgrund der hohen Nachfrage nach dem Förderprogramm nicht abgeschätzt werden, ob die Stadt letztendlich auch Fördermittel erhalten wird.

Waldbesitzer müssen zwölf Kriterien einhalten

Mit dem Programm hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft eine langfristige Förderung eingeführt, mit der zusätzliche Klimaschutz- und Biodiversitätsleistungen finanziert werden. Das Förderprogramm sieht jährliche flächengestufte Zahlungen an Waldbesitzer vor, sofern der geförderte Forstbetrieb zwölf definierte Kriterien einhält.

Hierzu gehört unter anderem die natürliche Waldentwicklung sowie die Kennzeichnung und der Erhalt von mindestens fünf Habitatbäumen pro Hektar. Durch die jetzt schon umweltverträgliche und auf den Klimawandel angepasste Bewirtschaftung des Stadtwaldes werden nach Informationen des städtischen Liegenschaftsamtes die meisten Kriterien bereits eingehalten.

Gaggenauer Stadtwald hat bereits heute Waldrefugien

Bereits heute sind im Stadtwald Gaggenau innerhalb des Alt-und Totholzkonzept aktuell bereits 78,7 Hektar, was 5,2 Prozent der Waldfläche entspricht, als Waldrefugien ausgewiesen. Sie sind an geeigneten Standorten über die gesamte Waldfläche im Stadtgebiet verteilt. Diese Flächen sind nach Information der Verwaltung der natürlichen Entwicklung überlassen und von der wirtschaftlichen Nutzung des Waldes ausgeschlossen.

Um in den Genuss von Fördermittel zu kommen, sind bezogen auf den Stadtwald in Gaggenau noch die Ausweisung von weiteren 7.650 Habitatbäumen und eine weitere Stilllegungsfläche von 76,4 Hektar erforderlich.

Der Gaggenauer Revierförster Jochen Müller hat unter anderem im Waldgebiet zwischen der „Sommerhalde II“ und Sulzbach schon einige markante Bäume gekennzeichnet und mit einer „blauen Welle“ versehen. Diese Bäume werden in die weiteren Stilllegungspläne der Stadt Gaggenau einfließen.

Die Einhaltung der Kriterien ist laut Monika Rutschmann vom Liegenschaftsamt auf einen Zeitraum von 20 Jahren beschränkt. Danach kann die Bewirtschaftung wieder losgelöst von den Kriterien des „Klimaangepassten Waldmanagements“ erfolgen.

Bereits am 25. Mai dieses Jahres waren Vertreter der Forstbezirksleitung Gaggenau, des forstlichen Revierdienstes sowie des für den Stadtwald zuständigen Amtes für Finanzen übereingekommen, zur Vermeidung von wirtschaftlichen Nachteilen den Förderantrag sofort digital zu übermitteln.

Ausschlaggebend für die Befürwortung war, dass gegenüber der bisherigen Bewirtschaftung des Stadtwaldes durch das Einhalten der Auflagen keine durchgreifenden Änderungen eintreten werden und eine zeitliche begrenzte weitere Stilllegungsfläche von rund fünf Prozent für vertretbar erscheint. 

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