Es scheint, als habe die Volksbank Karlsruhe Baden-Baden mit dem Verkauf ihrer ehemaligen Filiale in Michelbach den Weg frei gemacht: für eine Aufwertung und Belebung des Ortskerns. Ein Café soll an dieser Stelle den Lindenplatz aufwerten. Ortsvorsteher Ralf Jungfermann (CDU) bestätigt die Pläne: „Ich freue mich sehr darüber.“
Eigentümer der ortsbildprägenden Immobilie ist sein einigen Monaten das Ehepaar Werner und Elisabeth Lorenz aus Freiolsheim. Im Gespräch mit dieser Redaktion zeigt sich Werner Lorenz optimistisch, dass die Verpachtung zustande kommen werde. Noch seien nicht alle Formalitäten geregelt.
Betrieb als Tagescafé geplant
Als künftige Pächter entwickelt die Gastronomenfamilie Safaridis derzeit die Pläne für die künftige Nutzung. Sie betreibt in Michelbach bereits das Landgasthaus Kreuz. Es ist insbesondere als Bankett- und Veranstaltungslokalität bekannt. Darüber hinaus führt die Familie auch das traditionsreiche Gasthaus Engel in Michelbach. Es liegt genau gegenüber dem bisherigen Volksbank-Gebäude. Und diese räumliche Nähe könnte sich zu einem Standortvorteil für beide Lokalitäten entwickeln.
Dennis Safaridis zeigt sich derzeit noch etwas zurückhaltend. Ein Eröffnungstermin könne noch nicht genannt werden. „Wir entwickeln gerade das Konzept“, gibt er zu bedenken. Wesentliche Grundzüge zeichnen sich aber bereits ab: Das Café solle als Tagescafé betrieben werden mit Kaffee und Kuchen und Eis.
Michelbach habe nicht nur viele Gäste von außerhalb, zum Beispiel Wanderfreunde, hat Safaridis erkannt. Man wolle auch für die Michelbacher selbst ein Angebot schaffen, wo sie sich tagsüber treffen können.
Damit werden sich Café und das Gasthaus Engel bei den Öffnungszeiten ergänzen, so die Überlegung.
Mit seiner nahezu 300-jährigen Geschichte prägt das Gasthaus Engel gegenüber dem Lindenplatz den Ortskern von Michelbach. Im März 2021 hatten Georgios Safaridis, Inhaber und Geschäftsführer des örtlichen Gasthauses „Kreuz“, und sein Schwager Alexander Richter den Kaufvertrag unterzeichnet. Damit haben sie dem „Engel“, der zuvor ein Jahr geschlossen war, neues Leben eingehaucht.
„Das Gasthaus Engel und das Kreuz ergänzen sich gut und bilden ein in sich stimmiges Gesamtkonzept“, sagte Engel-Geschäftsführer Denny Safaridis damals. Während im Kreuz mit dem Saal der Schwerpunkt auf größere Feiern gelegt wird, soll im „Engel“ die gut bürgerlich-regionale Küche im Vordergrund stehen.
Nun steht die Gastronomenfamilie Safaridis also davor, mit einem dritten gastronomischen Betrieb alte Gasthaustraditionen nicht fortzuführen, sondern einen neuen Impuls zu setzen.