Wie junge Pferde in ihren Boxen scharren sie bereits mit den Hufen, die umtriebigen Aktiven der GroKaGe Gaggenau, die unbedingt „Sitzung machen wollen“.
Am Donnerstagabend fand unter dem Vorsitz von Wolfgang Paulusch ein Beratungstreffen im Vereinssaal des Feuerwehrhauses Rotenfels statt, in dem über das „Was, Wann, Wie“ beraten wurde. Das Motto der Fremdensitzungen und damit das Was steht fest: „Ein Marktplatz voller Narren“ wird das Thema des bunten Treibens auf der Bühne der Jahnhalle sein, das am 4. und 5. Februar 2022 stattfindet.
Das Wie wird deutlich von den momentan verschärften Corona-Verordnungen bestimmt werden. Das bedeutet, es greift die 2G-Regel. Zusätzlich ist an beiden Sitzungsabenden der Personalausweis beim Betreten der Jahnhalle vorzulegen. Wolfgang Paulusch verwies darauf, dass strenge Hygienemaßnahmen erforderlich seien, auch hinter der Bühne.
Beim Schminken gibt es strenge Regeln
Man mag es kaum glauben, das betrifft selbst das Schminken. Konnte bisher jeder jeden Schminktopf benutzen oder jeder Pinsel von jedem genutzt werden, so gibt es da nun auch strikte Regelungen.
Nicht nur, dass jeder seinen eigenen Pinsel zur Verfügung gestellt bekommt, auch die Schminktöpfe, Farbpaletten dürfen nicht mehr von allen genutzt werden. Individuell müssen sie zugewiesen werden.
Zudem beabsichtige die Vorstandschaft, die Einlasskontrolle von einem Sicherheitsdienst ausüben zu lassen. Der Kartenvorverkauf startet am 28. November. Und dann ist da auch die wirtschaftliche Seite zu bedenken.
Mindestens 800 Karten müssen verkauft werden
Die Unkosten für die großen Fremdensitzungen belaufen sich auf 10.000 Euro, die erwirtschaftet werden müssen. Das wiederum bedeutet, es müssen 800 Karten verkauft werden. Kompromisse und pragmatische Lösungen sind erforderlich.
Das Thema „Ein Marktplatz voller Narren“ erlaubt es, das Bühnenbild weniger kostenintensiv als in den Vorjahren zu gestalten, man denke nur an die Eröffnung des Grand-Hotels, da wurde nicht gekleckert, da führte Corona noch nicht Regie.
Jetzt ist einfach alles anders. Corona tritt zwar als Freiheitsbremse auf, den Spaß an der Fasent wollen sich die eingefleischten Fasenachter trotzdem nicht nehmen lassen. Alles wird nur vorsichtiger und bedächtiger geplant.
Ein echter Karnevalist fühlt das närrische Blut in seinen Adern pulsieren. Es treibt ihn an. „Die potentiellen Mitwirkenden sind geimpft und können auftreten“, betont Gerd Pfrommer und weiter: „Die Ideen sind da, sie müssen nur noch in ein Korsett gepackt werden. Coronabedingt muss auf die Sitzungskapelle zwar verzichtet werden, der Fanfarenzug wird in minimalistischer Formation auftreten. Alles wird ein wenig reduzierter sein“.
Der Vollblut-Fasnachter ist sich aber sicher, dass auch das Programm 2022 jung und spritzig daher kommen wird. Tamara Hertweck, Trainerin der Showtanzgruppe, wartet ebenfalls auf das „Los geht’s“-Kommando.
Die Ideen sind da, sie müssen nur noch in ein Korsett gepackt werden.Gerd Pfrommer, Fasnachter
Außerhalb der Sitzungen wird einiges anders sein oder gar nicht stattfinden. „Die närrische Rathaussitzung kann aus heutiger Sicht nicht durchgeführt werden, das betrifft auch den Sturm auf’s Rathaus. Es wird keinen Schmudo geben“, wie Wolfgang Paulusch erklärte. Die Tradition des Narrenbaumaufstellens ist als spontane Aktion vorgesehen, da die Verantwortlichen Menschenandrang vermeiden möchten.
Die örtlichen Karnevalsvereine, der OCC-Ottenau, die Narrenzunft Hörden und die Schäger Michelbach wollen an einem Strang ziehen. Sitzungen abhalten und Regeln befolgen ist das Credo. Alles steht im Zeichen der Maskenpflicht.
GroKaGe startet mit Event in der Festhalle Bad Rotenfels
Alle Vereine stehen mit dem Ordnungsamt und dem Amt für Schulen und Vereine in Verbindung, um nach allen Regeln des Gesetzes zum närrischen „Maskenball“ einladen zu können. Pünktlich am 11. November startet die GroKaGe mit einer internen Veranstaltung in der Festhalle Bad Rotenfels in die neue Kampagne.