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Das Hotel stand jahrelang leer

Eigentümer schenken dem Hotel „Rote Lache“ in Forbach neues Leben

Die neuen Eigentümer des Hotels „Rote Lache“ in Forbach wollen wieder Leben auf das Gelände bringen. Die Renovierungs- und Gestaltungsarbeiten laufen auf vollen Touren. Vor ihrem Kauf schien der Niedergang des Hotels schon fast besiegelt.

Die Vorbereitungen laufen: Bauarbeiter planieren auf dem Gelände des Hotels „Rote Lache“ in Forbach die Fläche für einen Kinderspielplatz. Am Rand tragen sie Muttererde auf und pflanzen Fichtensetzlinge ein.
Die Vorbereitungen laufen: Bauarbeiter planieren auf dem Gelände des Hotels „Rote Lache“ in Forbach die Fläche für einen Kinderspielplatz. Am Rand tragen sie Muttererde auf und pflanzen Fichtensetzlinge ein. Foto: Günter Schwarz

Auf dem Gelände des vormaligen Hotels „Rote Lache“ hat sich einiges getan: Um das Areal auf der Passhöhe der L79 zwischen Forbach und Baden-Baden schlängelt sich ein Bauzaun aus rostigem Stahlgeflecht. Das stattliche, frisch renovierte Gebäude schaut mit blanken Fensterscheiben auf den frisch gepflasterten Vorplatz und die neu angelegten Bepflanzungen an dessen Rand. Die hellen, cremefarbenen Nebengebäude warten gründlich modernisiert darauf, nach der Eröffnung die ersten Gäste beherbergen zu dürfen.

Die Terrasse auf der Talseite ist fast fertig. Dort soll ein Biergarten entstehen. Auf der gegenüberliegenden Seite wird derzeit ein Kinderspielplatz angelegt und mit Fichtensetzlingen gegen den Verbindungsweg vom Hauptgebäude zu den Nebengebäuden abgegrenzt.

Gute Küche und der Blick ins Murgtal

Trotz relativer Ruhe auf der Baustelle kann man erkennen, dass der Tag der Eröffnung näher rückt und damit der Wunsch der Eigentümerfamilie Eberle, an die Tradition der Gaststätte anzuknüpfen, in Erfüllung gehen kann. Sie macht zwar noch keine Angaben zum genauen Eröffnungsdatum und zu den Details ihres Vorhabens. Doch klar ist: Großes persönliches Engagement bei allen anfallenden Arbeiten sollen dazu führen, dass die zukünftigen Gäste des Hauses bald wieder eine gute Küche und die wunderbare Aussicht auf das Murgtal genießen können.

Es erwies sich als Glücksfall, dass Viktor und Liudmila Eberle das Areal 2017 erwerben konnten und mit der Renovierung begannen. Der Niedergang des Hotels schien bis dahin unaufhaltsam. Die seit 1956 tätige Eigentümerfamilie Roll hatte das Areal im Jahr 2010 an Natalya Sabirzhanova, eine russische Investorin, verkauft. Doch diese zog sich wieder vom Projekt zurück.

Dem Verkauf war eine Übergangszeit mit einem Geschäftsführer vorangegangen. Die damalige Eigentümerin, Doris Roll, war kinderlos, ihre Neffen und Nichten an einem Einstieg nicht interessiert. Daher sollte das Hotel altersbedingt in andere Hände übergehen. Es war lange Zeit im Familienbesitz: Der Architekt Xaver Roll hatte es 1956 übernommen. Er trieb, auch mit Blick auf die zunehmende Motorisierung und den aufstrebenden Schwarzwald-Tourismus, den Ausbau zu einem Höhenhotel voran. Erweiterungen des Haupthauses und zwei zusätzliche Gebäude mit Gästezimmern vergrößerten das Ensemble.

Ein Biergarten mit Aussicht: Auf einer neuen Terrasse mit Blick ins Murgtal ist eine Bewirtung vorgesehen. Die Terrasse grenzt direkt ans frisch renovierte Haupthaus. Im Hintergrund sind zwei modernisierte Nebengebäude zu sehen.
Ein Biergarten mit Aussicht: Auf einer neuen Terrasse mit Blick ins Murgtal ist eine Bewirtung vorgesehen. Die Terrasse grenzt direkt ans frisch renovierte Haupthaus. Im Hintergrund sind zwei modernisierte Nebengebäude zu sehen. Foto: Günter Schwarz

Im Laufe der Jahre erwarb sich das Hotel einen guten Ruf, so dass auch prominente Zeitgenossen wie Sepp Herberger,Hans-Joachim Kulenkampff, Tony Marshall, Johannes Heesters und Ex-Bundespräsident Karl Carstens dort abstiegen und sich ins Gästebuch eintrugen. Der 1970 gebaute Skilift musste nach 25 Jahren wieder abgebaut werden, da die immer schlechtere Schneelage keinen gesicherten Betrieb mehr zuließ.

Schutzhütte existierte bereits im 19. Jahrhundert

Aus alten Quellen ist zu erfahren, dass bereits im 19. Jahrhundert auf der Passhöhe eine Schutzhütte für Waldarbeiter und Marktgänger existierte. Nach der Eröffnung der Straßenverbindung Forbach/Baden-Baden, der heutigen L79, wurde 1907 ein großes Blockhaus errichtet, das ab 1909 durch den Rastatter Gastwirt Emil Gartner bewirtschaftet wurde. 1934/35 wurde es abgerissen, um das Gebäude in seiner heutigen Form neu zu errichten. Zum Jahresende 1948, nach dem Ende der Beschlagnahmung durch die französische Besatzungsmacht, wurde das Hotel wieder eröffnet.

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