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Ehemaliger OP-Bereich wird umgebaut

Forbach soll Langzeitpflege bekommen

Wer in Forbach dauerhafte Pflege braucht, konnte diese bisher nicht in seiner Heimat bekommen. Das soll sich nun ändern.

Daniel Herke (kaufmännischer Geschäftsführer Klinikum Mittelbaden), Forbachs Bürgermeister Robert Stiebler (parteilos) und Pflegedienstleiterin Heidrun Romoth (von links) stehen im ehemaligen Überwachunsraum im alten OP-Bereich des früheren Kreiskrankenhauses.
Daniel Herke (kaufmännischer Geschäftsführer Klinikum Mittelbaden), Forbachs Bürgermeister Robert Stiebler (parteilos) und Pflegedienstleiterin Heidrun Romoth (von links) stehen im ehemaligen Überwachungsraum im alten OP-Bereich des früheren Kreiskrankenhauses. Foto: Swantje Huse

Die gute Nachricht: Forbach wird eine Langzeitpflege bekommen. Die schlechte: Vor 2026 werden die Umbauarbeiten im ehemaligen Krankenhaus keinesfalls beendet sein. Eher später. 

„Wir müssen erst den Förderbescheid des Landes abwarten“, erklärt Daniel Herke, kaufmännischer Direktor des Klinikums Mittelbaden (KMB), zu dem das ehemalige Kreiskrankenhaus gehört.

Bereits 2019 ist das KMB in die Planungen für den Forbacher Standort eingestiegen. Doch dann kam Corona, was die Bearbeitung im Sozialministerium gestoppt habe, weil es andere Prioritäten gegeben habe. Nun, nach Ende der Pandemie, hat das KMB also einen erneuten Antrag gestellt. Und ist vorsichtig optimistisch, dass der Umbau des ehemaligen OP-Bereichs auch gefördert werden kann.

Bis zu 14 Langzeit-Pflegeplätze in Forbach geplant

13 bis 14 Langzeitpflegeplätze sollen auf den etwa 1.000 Quadratmetern im zweiten Obergeschoss des Gebäudes entstehen. Zudem soll eine zusätzliche Terrasse gebaut werden, damit die Bewohner auch „draußen“ sein können. Denn der Gartenbereich des ehemaligen Krankenhauses ist nach wie vor nicht barrierefrei zugänglich – und damit für die meisten „Gäste“ unerreichbar. „Das ist wirklich schade“, bedauert Heidrun Romoth. 

Eine Terrasse mit aufgespannten Sonnenschirmen
In der Kurzzeitpflege gibt es bereits ein Terrasse mit herrlichem Ausblick auf die Hänge. Auch die Langzeitpflege soll eine solchen Aufenthaltsbereich bekommen. Foto: Swantje Huse

Romoth ist die Pflegedienstleiterin und managt als solche die Kurzzeitpflege. 30 Betten hat sie hier zur Verfügung, von denen drei bereits mit Sondergenehmigung für Langzeitpflege genutzt werden. Von den verbleibenden 27 Plätzen seien durchschnittlich 26 belegt. „Die Nachfrage ist groß“, weiß sie. Und oft auch die Enttäuschung.

Bisher kann ich niemanden von der Kurzzeitpflege in die Langzeitpflege übernehmen, weil ich einfach keine Plätze habe.
Heidrun Romoth, Pflegedienstleiterin

„Bisher kann ich niemanden von der Kurzzeitpflege in die Langzeitpflege übernehmen, weil ich einfach keine Plätze habe“, erzählt die Pflegedienstleiterin. Das sei sowohl für die Betroffenen als auch die Angehörigen nicht immer so einfach nachzuvollziehen. „Immerhin liegt die Mutter oder der Vater ja schon bei uns.“

Insbesondere für alteingesessene Forbacher sei das oft hart. Denn wenn sie dauerhaft pflegebedürftig werden, haben sie bisher keine Möglichkeit, in Forbach zu bleiben. Deshalb freut sich Romoth auf die Aussicht, dass sich das bald ändert.

Ich bin froh über jeden Langzeitpflegeplatz.
Robert Stiebler, Bürgermeister von Forbach

Das gilt auch für Forbachs Bürgermeister Robert Stiebler (parteilos). „Ich bin froh über jeden Langzeitpflegeplatz“, sagt er. Und: „Es könnten aber durchaus mehr sein. Der Bedarf ist größer.“

Platz im alten Krankenhaus reicht für maximal 15 Langzeitpflegeplätze

Das weiß auch der kaufmännische KMB-Geschäftsführer Daniel Herke. Doch mehr als die 13 bis 14 Plätze, „womöglich auch 15“ seien aus Platzgründen einfach nicht drin. „Das entspricht einer Wohngruppengröße. Der nächste Sprung wären dann weitere 15 Plätze.“ Und dafür gibt es schlicht keinen Raum.

Einer der beiden ehemaligen Operationssäle. Sie stehen seit Aufgabe des Krankenhausbetriebs leer und sollen für die Langzeitpflege umgebaut werden.
Einer der beiden ehemaligen Operationssäle. Sie stehen seit Aufgabe des Krankenhausbetriebs leer und sollen für die Langzeitpflege umgebaut werden. Foto: Swantje Huse

Dafür werden die künftigen Langzeitbewohner in Forbach mehr Platz zur Verfügung haben als in den meisten Pflegeeinrichtungen. „Wir werden vor allem ehemalige Zwei- und Dreibettzimmer nutzen“, erklärt Herke. Und die bieten mehr Raum als die gesetzlich vorgeschriebene Größe. 

Umbau in Forbach kostet mindestens 1,7 Millionen Euro

Zusätzlich zur Langzeitpflege sollen demnächst auch noch acht bis neun sogenannte Übergangspflegeplätze eingerichtet werden. Hier kann unterkommen, wer nach einer stationären Behandlung im Krankenhaus die Aufnahme beispielsweise in die Reha überbrücken muss und in dieser Zeit auf Hilfe angewiesen ist. Sieben bis maximal zehn Tage darf der Übergang dauern. „Er gilt als Krankenhausleistung und deshalb gibt es keinen Eigenanteil zu bezahlen“, so Herke.

Am Ende soll es in Forbach also ein umfassendes stationäres Pflegeangebot geben. Vorausgesetzt, das Land fördert den Umbau. „Ohne Förderung wird es schwierig“, räumt Herke ein. Immerhin hat das Klinikum Mittelbaden mit dem Zentralklinikum ein weitaus größeres und kostenintensiveres Projekt in der Planung. 2019 rechnete Herke noch mit 1,5 Millionen Euro für den Umbau in Forbach. Inzwischen sind es 1,7 bis 1,8 Millionen Euro. Herke: „Und das ist eine vorsichtige Schätzung.“

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