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Erste-Hilfe-Kurse am Hund

Forbacherin zeigt, wie man einen Pfotenverband anlegt und Hunde reanimiert

Die 38-jährige Nadine Krieg aus Langenbrand bietet neben ihren Kindernotfallkursen neuerdings auch Erste-Hilfe-Kurse am Hund an.

Tierische Unterstützung: Nadine Krieg zeigt anhand von Hundemodell „Emma“, wie man bei Vierbeinern einen Verband richtig anlegt.
Tierische Unterstützung: Nadine Krieg zeigt anhand von Hundemodell „Emma“, wie man bei Vierbeinern einen Verband richtig anlegt. Foto: Nora Strupp

Wie eine Reanimation beim Menschen funktioniert und wie man Verbände korrekt anlegt, hat in der Regel jeder schon einmal in einem Erste-Hilfe-Kurs gelernt. Doch wie verhalten sich Frauchen und Herrchen richtig, wenn beim eigenen oder einem fremden Hund ein Notfall eintritt?

Auch die Fellnasen sind dann auf rasche Hilfe angewiesen. Die entsprechenden Grundlagen vermittelt Nadine Krieg aus Forbach in ihrem „Erste-Hilfe-Kurs am Hund“.

Nadine Krieg ist selbst mit Hunden aufgewachsen. Über dreizehn Jahre lang war Yorkshire-Terrier „Krümel“ treu an ihrer Seite. Er wurde als Nothund aus einer tschechischen Massentierhaltung gerettet. „Vor drei Jahren musste ich ihn gehen lassen“, erinnert sie sich an den traurigen Moment des Abschieds zurück. „,Krümel‘ hatte aufgrund seines Alters große gesundheitliche Probleme.

Als dann ein Nierenversagen diagnostiziert wurde, haben wir uns für das Einschläfern entschieden.“ Ein großes Loch hat auch Familienhund „Biggi“ hinterlassen. Die Schäferhündin verstarb vor 20 Jahren im Alter von acht Jahren an einer Magendrehung. Die 38-jährige gelernte Krankenschwester mit Sanitäter-Zusatzausbildung und Lehrberechtigung weiß deshalb nur zu gut, dass auch bei Vierbeinern im Notfall jede Sekunde zählt.

Bei einer Magendrehung zählt jede Sekunde

„Anders als beim Menschen hängt der Magen bei Hunden flexibel an Bändern“, erläutert Krieg. „Bei einer Magendrehung dreht sich der Magen um die eigene Achse.

Dadurch können Verdauungsgase nicht mehr entweichen und Blutgefäße werden abgedrückt. Es kommt zu Kreislaufproblemen. Der Hund hat größte Schmerzen. Er versucht, zu erbrechen, aber es kommt nichts.“ Nur eine sofortige Operation kann das Leben des Vierbeiners dann noch retten.

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In ihrem dreistündigen Kurs geht Krieg unter anderem darauf ein, auf welche Anzeichen Hundebesitzer bei einer Magendrehung achten müssen und wie man dieser vorbeugen kann. Auch wie man verschiedene Verbände richtig anlegt und auf was dabei zu achten ist, wird erläutert.

„Der wichtigste Verband ist der Pfotenverband“, weiß die Expertin. Dieser kommt zum Einsatz, wenn sich der Hund geschnitten hat, weil er am Strand etwa in eine scharfkantige Muschel getreten ist. „Hunde haben nur an den Pfoten Schweißdrüsen.

Direkt zwischen die Zehenglieder sollte man beim Anlegen des Verbands deshalb ein Polster und Saugmaterial wie zum Beispiel Watte machen, damit der Schweiß aufgesaugt wird. Und nach einem frischen Verband zieht man über das Pfötchen für das Gassigehen am besten einen Haushaltsgummihandschuh, der vor Dreck und Nässe schützt.“

90 Prozent aller Unfälle sind vermeidbar.
Nadine Krieg, Krankenschwester und Hundefachfrau

Auch bei der Reanimation gibt es einiges zu beachten: „Bei schmalbrüstigen Hunden wie Windhunden drückt man direkt über dem Herzen, bei normalen Hunden leicht neben dem Herzen.“ Bei sogenannten „fassförmigen Hunden“ – in diese Kategorie fallen Mops und Bulldogge – wendet man die Kompression in Rückenlage an. Kleine Hunde reanimiert man mit einer Hand, während die andere Hand zum Gegenhalten des Körpers benutzt wird.

Das korrekte Anlegen des Verbands und die Reanimationsarten üben die Kursteilnehmer dann an den unterschiedlich großen Hundemodellen „Emma“ und ihren vier Freunden. Das richtige Verhalten bei Pfählungsverletzungen beim Stöckchenwerfen, nach Autounfällen sowie bei Stromschlag, Allergie, Lähmungen, Vergiftungen, Ertrinken, Hitzschlag und Epilepsie wird ebenfalls thematisiert. Dabei setzt Krieg vor allem auf Prävention, denn „90 Prozent aller Unfälle sind vermeidbar“, ist sie überzeugt.

Service

Ihren ersten Erste-Hilfe-Kurs am Hund bietet Nadine Krieg am Mittwoch, 14. Dezember, um 17 Uhr im ehemaligen Forbacher Krankenhaus an. Es sind noch wenige Plätze frei. Weitere Termine sollen ab Januar folgen. Ab drei Interessenten ermöglicht die 38-Jährige auch Kurse bei den Teilnehmern zu Hause. Anmeldung bei Nadine Krieg unter Telefon (01 76) 32 06 48 26.

www.sanimami-kindernotfallkurse.de

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