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Genossenschaftliches Modell

Projekt Giersteinhütte in Forbach: Rückenwind durch rund 400 Anteilszeichner

Die Projektgruppe Giersteinhütte will im Laufe dieses Jahres die Voraussetzungen für den Bauantrag erfüllen. Im Forbacher Ortsteil Bermersbach soll eine bewirtete Wanderhütte entstehen.

Giersteine mit Regenbogen
Jetzt schon ein Anziehungspunkt: Die Giersteine – hier garniert mit einem Regenbogen. Aufnahmestandpunkt des Fotos ist der Pavillon auf dem Freizeitgelände. Foto: Günter Schwarz

Die Projektgruppe Giersteinhütte geht mit viel Rückenwind ins neue Jahr. Sie hat eigenen Angaben zufolge bisher circa 800 Stunden ehrenamtliche Arbeit in das Vorhaben gesteckt, mit einem Genossenschaftsmodell in Bermersbach ein gastronomisches Angebot zu realisieren. Aktuell zählen die Macher hinter dem Projekt rund 400 Anteilszeichner.

Hinzu kommen „viele positive Signale aus der regionalen Wirtschaft“, wie Patrick Barth ergänzt. Er ist im Vorstandsteam der noch zu gründenden Genossenschaft für den Bereich Medien und Kommunikation zuständig. Als solcher formuliert er das Ziel für 2023: „Wir wollen im Laufe des Jahres alle Voraussetzungen erfüllen, um den Bauantrag stellen zu können.“

Giersteinhütte soll mit kantigen Hölzern errichtet werden

Zunächst sind dafür ökologische Gutachten erforderlich, die zwischen März und September erstellt werden müssen. „Das wird jetzt in Auftrag gegeben mit Unterstützung von unserem Projektpartner Wolfgang Scheidtweiler“, kündigt Jan Schillinger an. Der Sprecher der Projektgruppe gibt zudem eine Planänderung bekannt: Die Hütte soll jetzt nicht mehr im Blockhausstil (mit runden Hölzern), sondern im Leimholzstil (kantig) gebaut werden. Das sei etwas günstiger und passe besser ins Landschaftsbild.

Als Anschauungsobjekt dient die Weinberghütte am Kapf von Gerhard Strobel. Der Unternehmer aus Weisenbach (Hördener Holzwerke) gehört zu den Unterstützern der Giersteinhütte und lobt das Engagement der Projektgruppe: „Die machen das für die Allgemeinheit, für das Murgtal, nicht für sich“, betont Strobel.

Zu regionalen Unternehmern wie ihm hat die Projektgruppe von Anfang an den Kontakt gesucht. Zu ihnen gehören die umliegenden Betreiber ähnlicher Gastronomiebetriebe. „Gerade was die Machbarkeit und die Kosten anbelangt“ habe man so wertvolle Erkenntnisse gewonnen und die Pläne danach ausgerichtet, erklärt Schillinger.

rbach-Bermersbach

Auch was den Standort anbelangt, „haben wir ja nicht gewürfelt“. Der Bereich beim Pavillon, der von zwei Interessengruppen (eine aus Bermersbach, eine von außerhalb) kritisch gesehen wird, habe viele Vorteile: Die Projektgruppe nennt den Bebauungsplan, den es für das einige Meter von den Giersteinen entfernte Areal gibt, und die Tatsache, dass dort kein Flora-Fauna-Habitat-Gebiet tangiert wird.

Zudem werde die Hütte „nicht auf der Kuppe der Giersteine stehen, sondern abgesetzt und angepasst in die Umgebung“, sodass der Blick vom Naturdenkmal ins Tal nicht beeinträchtigt werde, erläutert Sonja Wiederrecht. Sie und ihre Mitstreiter bedauern, dass die Kritiker des Vorhabens bisher nicht auf sie zugekommen seien, obwohl es die Projektgruppe stets angeboten habe – und dies auch weiter tue.

Bermersbacher Ortsvorsteher begrüßt Vorhaben

Insgesamt seien die Vorbehalte gegenüber der Giersteinhütte im Dorf und im Murgtal aber verschwindend gering, gibt Ortsvorsteher Eberhard Barth seine Eindrücke wider. „Auch Ortschaftsrat und Gemeinderat stehen hinter dem Vorhaben“, betont der Kommunalpolitiker (Freie Wähler). Er sieht für Bermersbach und das ganze Murgtal große Vorteile durch ein solches gastronomisches Angebot.

Zumal die Leute ohnehin zahlreich nach Bermersbach kämen, insbesondere während der Wandersaison. Dass es im idyllischen Forbacher Bergdorf keine Möglichkeit zur Einkehr gebe, sei schon ein großes Manko, weiß der Ortsvorsteher – auch für die Einheimischen und für die örtlichen Vereine.

Parkleitsystem und Konzept für Wanderwege und ÖPNV geplant

Natürlich könne er die Sorgen verstehen, die Einwohner angesichts des möglicherweise zunehmenden Verkehrs haben. Barth weist aber darauf hin, dass die Projektgruppe an Konzepten arbeite, diese Belastung so weit wie möglich zu minimieren. Jan Schillinger bestätigt das: „Wir wollen Parkplätze außerhalb des Dorfs kreieren – etwa an den Bahnhöfen in Langenbrand und Forbach.“ Direkt an der Hütte werde man nur so viel Parkraum schaffen, wie es von Behördenseite gefordert sei.

„Es soll schließlich eine Wanderhütte sein“, unterstreicht Patrick Barth. Der Bermersbacher betont, dass die Lage an den Giersteinen nicht zu abgelegen sei. So seien es vom Forbacher Bahnhof über den Kirren gerade mal zwei Kilometer zu Fuß. Nur unwesentlich weiter, dafür weniger steil, sei es über den Ziegenpfad, ergänzt Sonja Wiederrecht.

Parkleitsystem, Wanderwege- und ÖPNV-Konzept gehörten ohnehin zu den weiteren Maßnahmen, die von der Projektgruppe ins Auge gefasst werden. Zunächst wolle man aber die Voraussetzungen erfüllen, um die Hütte überhaupt bauen zu können. „Dafür brauchen wir schon noch Unterstützung“, hofft sie auf weitere Anteilszeichner, um dem Ziel noch näher zu kommen.

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