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Fehlende Genehmigung

Beleuchtungsaktion an der Schwarzenbachtalsperre bei Forbach kurzfristig gestoppt

In der „Night of Light“ wollte der Veranstalter die Talsperre rot anstrahlen - und damit auf die krisenhafte Situation der Branche während der Corona-Pandemie aufmerksam machen. Doch nun wurde das für Dienstagabend geplante Event kurzfristig abgesagt.

Schwarzenbach Talsperre
Luftbild
Viel Wasser und viel Natur drumherum: Die Schwarzenbachtalsperre im Höhengebiet. Die geplante Beleuchtungsaktion fand mangels Genehmigung nicht statt. Foto: Nikolaus Hertweck

Eigentlich sollte am Dienstagabend die Schwarzenbachtalsperre in Forbach beleuchtet werden. Nach 22 Uhr und mit rund 200 Lampen in Rotlicht. Es sollte eine Aktion unter mehreren sein, mit denen die Veranstaltungsbranche bei der bundesweiten „Night of Light“ auf ihre krisenhafte Situation im Gefolge der Corona-Verbote aufmerksam machen wollte.

Doch die Aktion in der freien Natur durfte seitens des Landratsamtes Rastatt nicht stattfinden und wurde folglich abgesagt. Offenkundig hatte das Rheinauer Unternehmen Stage Concept als Veranstalter keinen Antrag bei der Behörde gestellt. Ob es überhaupt eine Genehmigung gegeben hätte, bleibt fraglich.

Benjamin Wedewart, Sprecher des Landratsamtes, sagte am Dienstag auf BNN-Anfrage, dass die für eine solche Aktion notwendige Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde nicht vorliege. Es müsse in solchen Fällen rechtzeitig vor dem beantragten Termin eine Vorhabensbeschreibung bei der Behörde eingereicht werden; darin müssten die Einzelheiten der geplanten Aktion beschrieben sein. Was in diesem konkreten Fall aber nicht gemacht worden sei.

„Night of Light“ an der Schwarzenbachtalsperre: Genehmigung fehlt

Unter anderem durch die Berichterstattung der BNN auf die Aktion aufmerksam geworden, habe es einen Kontakt zwischen der Naturschutzbehörde und der EnBW als Betreiber des Stauwerks Schwarzenbachtalsperre in Forbach gegeben; dabei ging es um die fehlende Vorhabensbeschreibung, so Wedewart. Bedeutet in der Konsequenz: Für die am Dienstagabend geplante große Beleuchtungsaktion lag keine amtliche Genehmigung vor.

Ob es von Stage Concept zu einem späteren Zeitpunkt einen neuen Anlauf für eine Aktion an der Talsperre geben wird, blieb zunächst offen. Zunächst einmal hieß es am Dienstagnachmittag: kaum war alles aufgebaut, musste alles wieder demontiert werden. „Die Installation war soweit fertig“, sagte Robert Stiebler, zuständig für Marketing und Vertrieb, auf Nachfrage.

Hatte die Firma vergessen, die Genehmigung einzuholen? Dazu wollte Stiebler keine Auskunft geben, sagte aber, dass man durchaus großes Verständnis für die Argumentation der Behörde habe. Auf jeden Fall sei die Talsperre aber eine interessante Location.

Genehmigung fraglich: In unmittelbarer Nähe beginnt der Nationalpark

Offenkundig hatte sich Stage Concept im Vorfeld nur mit der EnBW geeinigt. Ein Sprecher der EnBW in Stuttgart bestätigte am Dienstag die Absage der Aktion. Für das Einholen der Genehmigung sei alleine der Veranstalter zuständig. Generell unterstütze die EnBW aber das Anliegen der Veranstaltungsbranche, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen.

Ob es eine Genehmigung des Naturschutzes geben würde, ist ohnehin fraglich. In unmittelbarer Nähe der Talsperre beginnt der nördliche Teil des Nationalparks Schwarzwald.

Der Einsatz der Scheinwerfer könnte zu einer Lichtüberreizung der Insekten und zu einer Störung aller Tiere dort führen, sagte der Naturschutzwart Stefan Eisenbarth gegenüber dieser Zeitung. Benjamin Wedewart vom Landratsamt wies auf die Brutzeit von Fledermäusen hin. Claudia Wild vom Naturschutzbund (Nabu) Baden-Württemberg zeigte sich auf Nachfrage ebenfalls höchst irritiert von dem Gedanken, dass diese Aktion der Veranstaltungsbranche in der freien Natur geplant war.

Die „Night of Light“ ist als bundesweite Protestaktion der Veranstaltungsbranche angekündigt worden. Zu einem Bündnis „Alarmstufe rot“ hatten sich bereits im Sommer 2020 Teile der Veranstaltungsbranche zusammengeschlossen; seit dem Ausbruch der Pandemie wurden reihenweise Live-Veranstaltungen abgesagt und die Beschäftigten in Kurzarbeit geschickt.

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