Skip to main content

Füllstand von 71 Prozent

Die Schwarzenbach-Talsperre ist gut gefüllt – Trockenheit ist am Stausee noch nicht zu spüren

Von der seit Monaten anhaltenden Trockenheit ist bei dem riesigen Wasserspeicher oberhalb von Forbach derzeit noch nichts zu spüren. Der Stausee ist noch gut gefüllt. Anders sah das beispielsweise im Jahr 2018 aus.

Stromversorgung gesichert: Trotz fehlender Niederschläge liegt der Wasserpegel der Schwarzenbach-Talsperre aktuell im jahreszeitlichen üblichen Bereich.
Stromversorgung gesichert: Trotz fehlender Niederschläge liegt der Wasserpegel der Schwarzenbach-Talsperre aktuell im jahreszeitlichen üblichen Bereich. Foto: Markus Mack/Archiv

Hitze und wenig Regen sorgen derzeit vielerorts für niedrige Pegelstände an Bächen, Flüssen und Seen. Gerade einmal bis maximal zu den Waden reicht derzeit der Wasserstand am Murgpegel in Bad Rotenfels.

Die Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg meldet an der Messstelle am frühen Freitagabend einen Wasserstand von 18 Zentimetern, für die Schönmünz sogar nur elf Zentimeter. Doch wie ist die Lage an der Schwarzenbach-Talsperre? Unsere Redaktion hat dafür bei EnBW nachgefragt.

Von der seit Monaten anhaltenden Trockenheit ist bei dem riesigen Wasserspeicher oberhalb von Forbach derzeit noch nichts zu spüren, wie Ralph Eckhardt, Pressesprecher der EnBW, auf Nachfrage bestätigt.

Der Pegel liegt im jahreszeitlich üblichen Bereich.
Ralph Eckhardt, Pressesprecher der EnBW

„Der Pegel liegt im jahreszeitlich üblichen Bereich.“ Der aktuelle Beckenstand ist bei etwa 661 Metern über Normalnull, das entspricht rund 71 Prozent. Auch die ökologische Durchgängigkeit in der Murg, die die Wanderung für Tiere (beispielsweise Fische) ermöglicht, sei weiterhin gegeben. „Die Natur stellt sich auf die niedrigen Abflüsse ein“, erläutert er.

Anders hingegen die Lage an den Murgwehren: Ein niedriger Zufluss wirkt sich insbesondere zum Beispiel am Wehr in Kirschbaumwasen aus. „Aktuell entspricht der Zufluss exakt der Mindestwassermenge, die am Wehr in Kirschbaumwasen abgegeben werden muss. Damit kann kein Wasser mehr für die Stromerzeugung und den Pumpbetrieb im Murgwerk genutzt werden“, führt Ralph Eckhardt aus.

Um die Situation zu entzerren, müsste es über einen längeren Zeitraum mit geringer Menge regnen, damit der Boden Wasser aufnehmen und wieder gleichmäßig abgeben kann. Doch darauf wird man hier im Murgtal wohl noch warten müssen. Laut Wettervorhersage soll es auch in den kommenden Tagen heiß und trocken bleiben.

Wasser der Talsperre wird zur Stromerzeugung genutzt

Das Wasser der Talsperre wird zur Stromerzeugung im Forbacher Rudolf-Fettweis-Werk genutzt, das von der EnBW betrieben wird. Das Murg- und Schwarzenbachwerk produzieren etwa 105 Millionen Kilowattstunden CO2-freien Strom pro Jahr und können so rund 30.000 Haushalte mit Strom versorgen.

Umso wichtiger, dass die Talsperre immer ausreichend mit Wasser gefüllt ist – sollte man meinen. Müssen die Murgtäler gar Angst haben, im Dunklen zu sitzen, falls der Pegelstand noch weiter sinkt?

„Einen kritischen Pegel gibt es nicht. Wir können die Talsperre theoretisch bis zu null Prozent Füllstand zur Stromerzeugung bewirtschaften“, gibt Eckhardt Entwarnung. Auch kurzzeitige Bedarfsspitzen können abgedeckt werden. „Die Stromversorgung ist durch den Einsatz vieler weiterer Erzeugungsanlagen, die verschiedene Energieträger nutzen, in Deutschland gesichert.“

Historischer Tiefstand war vor vier Jahren erreicht

Einen fast schon historischen Tiefstand gab es an der Schwarzenbach-Talsperre, die normalerweise 14,3 Millionen Kubikmeter Wasser bändigt, vor vier Jahren. Wer sich an das Jahr 2018 zurückerinnert, der hat womöglich noch gut das Bild vor Augen, wie diese Ende November mehr einer Mondlandschaft glich als einem großen Stausee.

Selbst der Unterbau der Staumauer war bereits zu erkennen. Laut Ralph Eckhardt war der Beckenstand mit damals knapp 651 Metern über Normalnull der tiefste der vergangenen Jahre. Die Talsperre war zu diesem Zeitpunkt nur zu rund 36 Prozent gefüllt.

nach oben Zurück zum Seitenanfang