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Neue Zäune

So sollen die Ziegen in Forbach-Bermersbach besser geschützt werden

Die Ziegenfreunde Bermersbach wollen ihre Tiere besser schützen. Mit einem neuen Zaun. Der Landtagsabgeordnete Thomas Hentschel (Grüne) ließ sich das zeigen.

Unter 8.000 Volt Spannung: Hans-Jörg Wiederrecht, Vorsitzender der Ziegenfreunde (rechts), zeigt Landtagsabgeordnetem Thomas Hentschel (Grüne) die neuen wolfsabweisenden Zäune nahe der Ebet-Mühle in Bermersbach.
Unter 8.000 Volt Spannung: Hans-Jörg Wiederrecht, Vorsitzender der Ziegenfreunde (rechts), zeigt Landtagsabgeordnetem Thomas Hentschel (Grüne) die neuen wolfsabweisenden Zäune nahe der Ebet-Mühle in Bermersbach. Foto: Alena Wacker

Zuletzt ereilte eins der Böckchen der Ziegenfreunde Bermersbach ein trauriges Schicksal. Am 3. August fiel es einer tödlichen Bissattacke zum Opfer. Nicht aber, wie man vermuten könnte, von einem Wolf, sondern von einem Hund wurde die Ziege auf der Koppel erlegt – das ergaben zwei DNA-Proben.

„Leider gibt es nichts Neues in dem Fall“, erzählt Hans-Jörg Wiederrecht, Vorsitzender der Ziegenfreunde Bermersbach, am Donnerstagabend bei einem Besuch des Landtagsabgeordneten Thomas Hentschel (Grüne) nahe der Ebet-Mühle.

Es hätten sich keine Zeugen gemeldet. Auch vor dem skurrilen Vorfall vor vier Wochen habe es immer mal wieder Attacken auf die Ziegen gegeben. Zuletzt am 6. Januar 2021 – damals von einem Wolf.

Damit die Ziegen künftig besser geschützt sind, ließ der Verein nun eine neue wolfsabweisende Zaunanlage von einer Fachfirma aufstellen. Gefördert wurde der 28.000 Euro teure Bau vom Land Baden-Württemberg. Zusätzlich zum Antrag musste Wiederrecht drei Angebote von Zaunbaufirmen und eine Kostenkalkulation für den Fall eines Eigenbaus einreichen.

Ein hoher zeitlicher Aufwand, der sich für den Ziegenfreund letztlich aber bezahlt mache. „Dass das Land die Förderung möglich macht, das ist was Schönes“, betont Wiederrecht.

20 Jahre alten Zaun ersetzt

Und so steht die neue Anlage seit Mittwoch und ersetzt den 20 Jahre alten Zaun, der für das Projekt zunächst entfernt werden musste. Hentschel spricht seine „Hochachtung vor der Leistung“ der Ziegenfreunde aus. Etwa 70 Arbeitsstunden brachten diese für den mühsamen Abbau des Zauns auf. Anschließend rammte eine Fachfirma die neuen Pfosten ab Dienstag in den unebenen Erdboden.

„Der ausgediente Zaun hatte nur drei Litzen Drahtseil und war 90 Zentimeter hoch“, erklärt Wiederrecht. Der Hund, der im August das Böckchen gerissen hat, müsse darüber gesprungen sein.

Der neue elektrifizierte Zaun mit 8.000 Volt Spannung ist nach Vorgabe des Landratsamts Rastatt nun 120 Zentimeter hoch und hat fünf Litzen, die erste liegt 20 Zentimeter über dem Erdboden. Das mache es Wölfen deutlich schwerer, einfach darunter durchzukriechen oder darüber zu springen. „Man profitiert von den Erfahrungen anderer Bundesländer“, sagt Hentschel. Dort habe man am Ende oft feststellen müssen, dass wolfsabweisende Zäune mit 90 Zentimetern zu niedrig sind.

Neuer Zaun in Bermersbach muss regelmäßig überprüft werden

Der neue Zaun steht also, dennoch haben die Ziegenfreunde jede Menge zu tun. Das Gras rund um die Zäune muss gemäht und auch der Zaun selbst regelmäßig bei Kontrollgängen vom Verein überprüft werden. Das könne auch mal mehrere Stunden dauern. „Meistens sind nur kleine Reparaturen am Zaun nötig, anders sieht es aber aus, wenn ein Baum reinfällt“, erläutert Wiederrecht.

Inzwischen sind 7,5 der 50 Hektar Weideflächen der Ziegenfreunde Bermersbach mit wolfsabweisenden Zäunen ausgestattet – auch auf den restlichen Flächen soll in den nächsten Jahren noch nachgerüstet werden. Das Ziel: „Alle Koppeln in wolfsabweisenden Zustand bringen“, sagt Wiederrecht.

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