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Ehemalige Klinikküche reaktiviert

Sozialstation Forbach-Weisenbach startet neues Angebot der Tagespflege mit zwölf Plätzen

Dass hier ehedem eine Krankenhausküche bestand, fällt schwer zu glauben, wenn man die Räumlichkeiten des ehemaligen Forbacher Krankenhauses betritt. Denn genau dort ist zwischenzeitlich nach aufwendigen Umbauten die Tagespflege der Katholischen Sozialstation Forbach-Weisenbach untergebracht. Der formelle Startschuss hierfür fiel am Montag in kleinem Kreis.

Im der ehemaligen Küche des Krankenhauses Forbach hat die Katholischen Sozialstation Forbach-Weisenbach eine Tagespflege eingerichtet - unter anderem können hier auch Friseurtermine wahrgenommen werden. Vier Personen im Gespräch am Frisierplatz, links im Bild Pflegedienstleiterin Patrizia Schiel.
Im der ehemaligen Küche des Krankenhauses Forbach hat die Katholischen Sozialstation Forbach-Weisenbach eine Tagespflege eingerichtet. Foto: Christiane Krause-Dimmock

Im Speise- und Gemeinschaftsraum, der von zwei Seiten mit Tageslicht versorgt wird, trafen die ausgewählten Gäste zusammen, damit nicht etwa unnötige Corona-Risiken eingegangen werden mussten.

Helles Mobiliar, eine gemütliche Wohnzimmerecke mit Polstermöbeln und TV sowie kleine Tischgruppen sorgen für eine wohnliche Atmosphäre. Die wird über kurz oder lang auch richtig „dufte“ werden. Spätestens wenn es wieder möglich sein wird, die Speisen in der nagelneuen modernen Küche selbst zuzubereiten und entsprechende Düfte wahrnehmbar werden. Fürs erste werde man laut Geschäftsführerin Sabine Reichl das Essen jedoch liefern lassen.

Es ist mit Abstand die größte Investition der Sozialstation.
Michael Otte , Vorsitzender

An diesen großen Raum, der einerseits sehr übersichtlich ist, andererseits so gestaltet wurde, dass trotzdem ein gemütlicher Charakter entsteht, schließen sich das Büro auf der einen sowie ein Aktivitätsraum auf der anderen Seite an. Hier lassen sich Friseurtermine wahrnehmen. Aber auch eine kleine Werkbank wurde angeschafft, um den männlichen Gästen Gelegenheit zu geben, ihre handwerklichen Leidenschaften zu pflegen.

Ebenfalls sehr großzügig bemessen ist der Ruheraum, ausgestattet mit komfortablen Sesseln, die sich mit einfachen Handgriffen fast in die horizontale Lage bringen lassen. Auch an pflegerische Notfälle wurde etwa in Form einer Nische mit Bett gedacht sowie einer Pflegedusche in einem der Toilettenräume.

Ohne Unterstützung wäre Projekt nicht möglich gewesen

Dass letztlich alles so gut funktioniert habe, sei unter anderem den Pfarrern Thomas Holler und Sebastian Marcolini zu verdanken, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Sozialstation, Michael Otte in seiner Begrüßungsrede. „Ohne Ihre Rückendeckung und Unterstützung wäre das Projekt ‘Tagespflege Murgtal’ nicht möglich gewesen, ist es doch mit Abstand die größte Investition, die die Sozialstation in ihrer Geschichte getätigt hat.“

Eine nicht unerhebliche Aktie an der gelungenen Umsetzung komme der KMB-Architektin Jeannine Kreis zu. Sie hatte, knapp vor dem 125jährigen Bestehen des ehemaligen Bezirksspital Forbach, diese Räume einer radikalen Veränderung unterzogen.

„Mit einer der letzten Reformen der Pflegeversicherung haben sich die Leistungen für Pflegebedürftige, die tagsüber betreut werden wollen und sollen, grundlegend verbessert“, führte Sabine Reichl aus. So müssten sich Betroffene nicht mehr zwischen der Pflege daheim oder der dauerhaften Übersiedlung in eine stationäre Einrichtung entscheiden.

Vielmehr schaffe die Tagespflege eine dritte Variante. Viel Planung und Beratschlagung sei dieser Umsetzung vorausgegangen, betonte die Geschäftsführerin. Rund ein Jahr liege es zurück, als man vor Ort mit Klinikchef Jürgen Jung und Jeannine Kreis in der funktional-kühlen Atmosphäre der alten Küche stand und sich von den Ideen der Architektin begeistern ließ.

Langsam wolle man die Sache angehen, der Pandemie-Situation geschuldet. So wolle man nun mit zwölf Gästen beginnen und dazu beitragen, dass ältere Mitbürger tagsüber gut versorgt sind, um sie dabei zu unterstützen, möglichst lange selbstständig und eigenverantwortlich leben zu können.

In den kommenden Wochen soll nun auch noch die Terrasse fertiggestellt werden, erklärte Pflegedienstleiterin Patricia Schiel, dass es dort nicht nur Sitzgelegenheiten geben wird. „Wir werden auch Hochbeete haben, um den Gäste auch diese Form der Betätigung zu geben“, sollen dort Salate und Kräuter angepflanzt werden.

Maria Roth und Jule Mast vom Musikverein Forbach sorgten für den musikalischen Part bei der Eröffnung der Tagespflegeeinrichtung.

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