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Was war da los?

Und plötzlich heult sie doch: Rätselhafter Sirenenalarm in Forbach-Gausbach

Offiziell betreibt Forbach keine Sirenen mehr – doch am Montag versetzt ein Signalton die Gausbacher in Alarmstimmung. Wie kann das sein?

Festhalle Gausbach, Aufnahme von Januar 2023
Dort steht sie: Die Sirene auf dem Dach der Gausbacher Festhalle ist deutlich zu erkennen. Am Montag heulte sie nach Jahren des Schweigens plötzlich auf. Foto: Reinhold Bauer

Christian Striebich muss lachen, als er auf den Vorfall angesprochen wird. „Auch ich saß am Montagabend zuhause und bin wahnsinnig erschrocken“, sagt der Mann, der als Forbacher Feuerwehrkommandant Alarmsignale eigentlich gewohnt ist. Mit diesem hatte aber auch er nicht gerechnet: Irgendwann zwischen halb neun und neun heult plötzlich eine Sirene los. Und das, obwohl Forbach keine Sirenen mehr nutzt. Was war da los?

Das fragten sich auch zahlreiche Nutzer in der Forbacher-Facebook-Gruppe. „Ich habe gedacht, so was gibt es bei uns gar nicht“ und „Ich war der Meinung, dass die abmontiert wurden“, ist immer wieder zu lesen. Das stimmt nicht ganz, wie die Gemeindeverwaltung auf Nachfrage der Redaktion erklärt.

Auf vielen Dächern stehen die Sirenen noch

Zwar werden die Sirenen seit den frühen 2000er-Jahren nicht mehr genutzt und defekte Anlagen auch nicht repariert. „Aktiv zurückgebaut wurden allerdings nur Anlagen an Gebäuden, bei denen ohnehin Arbeiten am Dach oder Gebäude anstanden und der Rückbau nebenbei erledigt werden konnte“, so Hauptamtsleiterin Margit Karcher.

Das wusste auch Kommandant Striebich. Doch er ging davon aus, dass die Sirenen außer Betrieb seien. Eine Fehleinschätzung, wie sich am Montagabend gezeigt hat.

Der „Übeltäter“ steht auf der Festhalle, wie von vielen Facebook-Nutzer vermutet. „Die Gausbacher Anlage gehört zu den Sirenen, bei denen lediglich der Betrieb eingestellt wurde“, erklärt Hauptamtsleiterin Karcher. Defekt sei sie auch nicht gewesen. Ganz im Gegenteil: Aus dem Innern der Festhalle konnte sie weiterhin angesteuert werden.

Ich habe innerhalb kürzester Zeit richtig viele Nachfragen bekommen, was da los ist.
Christian Striebich, Feuerwehrkommandant

Und genau das ist am Montag passiert. Durch einen „unbeabsichtigten Zugriff auf die noch in der Halle befindlichen Steuergeräte“ sei die Sirene ausgelöst worden, heißt es aus dem Rathaus. Eigentlich sei das Ziel eine Sicherung gewesen. Striebich hat inzwischen herausgefunden: Ein Hallennutzer hatte seine Sachen versehentlich eingesperrt, als er genau in dem Moment den Raum verließ, in dem sich die elektronisch gesteuerte Schließanlage aktiviert hat.

In seiner Not machte er versehentlich nicht die Tür auf, sondern die Sirene an. Zwar nur kurz, aber mit weitreichenden Folgen. Selbst in Forbach will der ein oder andere Facebook-Nutzer den Heulton gehört haben. „Ich habe innerhalb kürzester Zeit richtig viele Nachfragen bekommen, was da los ist“, erzählt Striebich lachend.

Auch der Feuerwehrkommandant hat im Rathaus nachgefragt. „Die Gemeinde will sich darum kümmern.“ Und hat es inzwischen auch getan, wie Hauptamtsleiterin Karcher versichert: „Die Sirene wurde nun grundsätzlich stromlos geschaltet, um weitere Fehlalarme zu verhindern.“

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