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Forst verantwortlich

Gaggenauer über Schotterfläche in der Natur: „Landschaft wurde verunstaltet“

Ein Gaggenauer beschwert sich über eine große Schotterpiste mitten in der Natur. „Ich war echt schockiert“, sagt er über seine Entdeckung im Salzwiesental. Förster Jochen Müller erklärt, warum er das machen ließ.

Schotter liegt auf einer Fläche.
Martin M. aus Gaggenau sah die Schotterfläche erstmals bei einem seiner regelmäßigen Spaziergänge im Salzwiesental in Gaggenau und sei schockiert gewesen. Foto: Martin M.

Martin M. ist frustriert. „Im Gaggenauer Salzwiesental war es einst idyllisch, jetzt nicht mehr“, sagt der Gaggenauer. „Die Landschaft wurde verunstaltet.“ Das sei besonders schlimm, weil sich dort viele Wanderer und Spaziergänger aufhielten – auch regelmäßig er und seine Frau.

Aber was ist passiert? Vergangene Woche spaziert M. durch die Salzwiesen. Dabei sieht er zum ersten Mal eine „große Fläche voll mit sehr grobem Schotter“. An der Stelle zweigte ursprünglich ein schmaler Pfad rechts vom Waldweg ab. Doch von dem Pfad sei nichts mehr zu sehen, betont M., der seinen richtigen Namen nicht in der Zeitung lesen will.

Stattdessen wurde eine breite Schneise in den Wald geschlagen, auf der nun der Schotter liegt. „Ich war echt schockiert, als ich das gesehen habe“, betont M. „Es sieht einfach furchtbar aus.“

In einer schönen Landschaft stört das die Optik, das ist klar.
Jochen Müller, Forstrevierleiter Gaggenau

Jochen Müller ist für die Schotterfläche verantwortlich und kann M.s Ärger nachvollziehen. „In einer schönen Landschaft stört das die Optik, das ist klar“, betont der Leiter des Forstreviers Gaggenau, dessen Gebiet auch die Salzwiesen auf Selbacher Gemarkung umfasst. „Ich überlege mir gut, wo und wie sehr ich in die Landschaft eingreife.“ Der Eingriff in den Salzwiesen falle so gering wie möglich aus, sei aber unumgänglich gewesen.

Die Schotterfläche soll künftig als Wendeplatz für Lastwagen genutzt werden. Zuvor hätten die Lkw-Fahrer zum Wenden den schmalen Pfad rückwärts hochfahren müssen. „Sie haben sich oft beschwert. Das war für die Lkw-Fahrer einfach unzumutbar“, erklärt Müller. Zumal im Salzwiesental jährlich eine große Menge Holz geerntet werde.

Grober Schotter im Salzwiesental soll Stabilität für Lkw bieten

Bei der jetzigen Lösung hat sich Müller für groben Schotter entschieden, weil feineres Material den schweren Lkw zu wenig Halt bieten und zerbröseln würde. Doch er beruhigt: „Die kahle Fläche mit Steinen ist nur eine Momentaufnahme. In zwei bis drei Jahren ist wieder Gras darüber gewachsen.“

Zudem habe der Eingriff einen positiven Nebeneffekt: Am Wegesrand sei im Zuge der Arbeiten ein Erdhaufen aufgeschüttet worden. Auf diesem Plateau will Müller voraussichtlich im Spätherbst eine Sonnenliege aus Holz errichten lassen. „Das wird in Zukunft sicherlich ein idyllischer Platz.“

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