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Wahl am 2. April

Gaggenauer OB-Kandidat Savas Turanci will Innenstadt attraktiver machen

Der Friseurmeister Savas Turanci will Oberbürgermeister von Gaggenau werden. Er sieht sich als Macher und Vermittler zwischen den Nationen.

OB-Kandidat Savas Turanci steht am Ufer der Murg
Ungenutztes Potenzial: Als Oberbürgermeister will Savas Turanci auch das Murgufer zu einem erlebbaren Erholungsraum machen. Foto: Christian Bodamer

In seinem Geschäft bietet er alles rund um Schönheit: Frisuren, Make-up und Fotografie. Und trotzdem sagt Savas Turanci: „Ich bin nicht der Typ, der sich in Szene setzt.“

Statt viel zu reden, mache er lieber. „Zeig es mir und überzeug’ mich“ lautet das Credo des Friseurmeisters. Und genau das will er im Kampf um das Oberbürgermeisteramt nun auch tun: Zeigen und überzeugen.

Gaggenauer OB-Kandidat hat 30-Punkte-Liste

So ein Wahlkampf sei kein Selbstläufer. Das ist dem gebürtigen Heidelberger inzwischen auch klar geworden. Infostände oder Bürgersprechstunden plane er dennoch nicht, eine eigene Homepage gibt es nicht. Er will vielmehr über Facebook und Instagram an die Gaggenauer herantreten. Außerdem überlege er, eine Broschüre mit den zentralen Themen seines Wahlkampfs an alle Haushalte zu verteilen.

Rund 30 Punkte stehen auf der Liste der Dinge, die Turanci umsetzen will, wenn er die Wahl am 2. April gewinnen sollte. Ganz oben: Die Verbesserung der Infrastruktur für Handel, Unternehmen und mobilitätseingeschränkte Menschen mit dem Ziel, die Innenstadt zu beleben. Dazu schwebt Turanci ein „Gaggenau-Mobil“ vor, das die Stadtteile regelmäßig mit dem Zentrum verbinden soll.

Wenn ich ständig an das ablaufende Parkticket denken muss, verweile ich nicht.
Savas Turanci, parteiloser OB-Kandidat

Um die Attraktivität der City zu erhöhen, könnte sich Turanci auch vorstellen, Bäume in der Fußgängerzone zu pflanzen. „Wir brauchen hier mehr Aufenthaltsqualität und Abwechslung bei den Geschäften.“

Für Besucher der Innenstadt möchte er mehr freies Parken ermöglichen. „Wenn ich ständig an das ablaufende Parkticket denken muss, verweile ich nicht.“ Ein bis zwei Stunden freies Parken mit Parkscheibe, danach aber auch ein klares Durchgreifen des Ordnungsamtes, sind seine Vorschläge.

Turanci möchte auch das Murgufer – ohne den Hochwasserschutz zu gefährden – stärker in das städtische Leben einbinden: Auch hier denkt er an Bäume, mehr Rasen als Wiese und vor allem weniger Hundekot. „Die Spender für Beutel zum Hundekot-Aufsammeln müssen besser und sichtbarer platziert und notfalls auch bestimmte Bereiche für Hunde gesperrt werden.“ Vielleicht sogar ein mobilen Imbisswagen, der Gaggenauer Spezialitäten anbietet.

Dem Problem der randalierenden Jugend möchte der 49-Jährige mit mehr Freizeitangeboten und mehr Jugendbeteiligung begegnen. „Die Jugend wird zu wenig einbezogen und ist unzufrieden“, ist sein Eindruck. Er könne sich gut vorstellen, hier auf ehrenamtlicher Ebene und generationenübergreifend Projekte mit Jugendlichen und Rentnern ins Leben zu rufen, die mit Jugendlichen gearbeitet haben.

Turanci versteht sich als Mittler zwischen den Nationen

Eine Besonderheit Gaggenaus möchte Turanci als OB auf jeden Fall mehr in den Fokus rücken: den Kurortstatus von Bad Rotenfels. „Da müssen wir die Angebotspalette erweitern, Kurgäste anlocken und so auch im Tourismus attraktiver werden“, sagt er. Letztlich seien dann auch mehr Übernachtungsmöglichkeiten nötig – wie und wo, darauf habe er noch keine Antworten.

Ich will die Themen von allen Seiten beleuchten, bevor entschieden wird.
Savas Turanci über seine Arbeitsweise als OB

Aber darum geht es Turanci auch nicht. Er will nicht zwingend auf alles bereits Antworten haben. Es gehe ihm auch darum, darauf zu hören, was die Betroffenen und die Fachleute sagen. „Ich will die Themen von allen Seiten beleuchten, bevor entschieden wird.“

Dabei, das ist Turanci wichtig, dürfe aber nicht zu viel Zeit vergehen. Wenn er ins Rathaus einziehen wollte, will er sich zuerst einen umfassenden Überblick von den Projekten verschaffen und im Zweifel auch solche stoppen, die wenig erfolgversprechend seien. Was das Thema Wohnen betrifft, wolle er gezielt Baubrachen in den Blick nehmen.

Sein Motto dabei: „schneller, einfacher, digitaler“. Egal, ob es um Entscheidungen gehe oder Informationen. Und mehr Beteiligung der Bürger. Turanci, dessen Eltern drei Jahre vor seiner Geburt aus der Türkei nach Deutschland einwanderten, sieht sich vor allem als Vermittler, auch zwischen den Nationen.

Nicht zufällig hat er sich auf Facebook in vier Sprachen vorgestellt. Er ist überzeugt: „Als Oberbürgermeister wäre ich ein sehr gutes integrierendes Element.“

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