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Corona-Sachstandsbericht

Gaggenauer Oberbürgermeister wirbt für Lolli-PCR-Tests in Kindergärten

Wegen der anfallenden Zusatzkosten beteiligen sich in Gaggenau nicht alle Träger von Kindertageseinrichtungen an Lolli-PCR-Tests. Vor dem Gemeinderat warb OB Florus erneut für dieses Verfahren.

Zwei Erzieherinnen sitzen an einem Tisch
Freiolsheim machte den Anfang: In den drei städtischen Kindergärten in Gaggenau sind die „Lolli-PCR-Tests“ im Einsatz. Den katholischen Kindergärten und der „Spielwiese“ ist das Verfahren zu teuer. Foto: Liliana Erbesdobler/Stadt Gaggenau

Ausführlicher als in den vergangenen Monaten fiel am Montagabend der Corona-Sachstandsbericht vor dem Gemeinderat aus, der meist zu Beginn jeder Sitzung vorgetragen wird. Ausführlicher deshalb, weil neben der üblichen Statistik, vorgetragen von Ordnungsamtsleiter Dieter Spannagel, diesmal auch OB Christof Florus (Freie Wähler) das Wort ergriff. Florus gab einen Sachstandsbericht zu den Lolli-PCR-Tests, die in Kindergärten zur Anwendung kommen.

Dabei zog der Oberbürgermeister ein positives Zwischenfazit. Bisher seien nach seinen Angaben alle Tests ohne Probleme verlaufen; auch habe es in keinem einzigen Fall ein positives Testergebnis gegeben. Unter dem Strich trage die Lolli-PCR-Methode wesentlich dazu bei, den Betrieb von Kindertageseinrichtungen möglichst ohne infektionsbedingte Schließungen zu ermöglichen.

Wie berichtet wurde die Lolli-PCR-Methode, die für Kinder einfach anzuwenden ist, seit April zuerst im Kindergarten Freiolsheim angewandt und im Gefolge auf die beiden anderen städtischen Kindergärten Oberweier und Hörden ausgeweitet.

Es fallen Mehrkosten an

„Die Stadt stellt das Know how für weitere interessierte Träger zur Verfügung“, warb Florus öffentlich erneut dafür, dass auch kirchliche und freie Träger von Kindergärten sich dieser Testmethode anschließen. Dieses Angebot wird aber weiterhin nur teilweise angenommen. Das Problem dabei: Weil ein professionell ausgestattetes Fachlabor die Tests sehr schnell auswertet, sind die Kosten höher als bei normalen Schnelltests. Und diese Mehrkosten will nicht jeder Träger übernehmen.

Gemeinderat Rudi Drützler (CDU) appellierte an die Verwaltung, auf alle kirchlichen Träger zuzugehen. Das sei bereits geschehen, antwortete der OB, der weiter ausführte: „Bei der Verrechnungsstelle läuft alles zusammen. Wir sehen nach wie vor die Lolli-Lösung als am besten geeignet an.“

Die katholischen Kindergärten, die über die Verrechnungsstelle in Rastatt abgerechnet werden, sowie die Kindertageseinrichtung „Spielwiese“ wollen die Mehrkosten für diese Lösung nicht tragen. „Wir können nicht alles übernehmen“, sagte hierzu Florus, der sonstige Kosten auflistete, welche die Stadtkasse bereits trägt. Dagegen startet in diesen Tagen der evangelische Kindergarten mit der Lolli-Lösung, und beim privaten Träger „Murgwichtel“ nehmen laut OB 34 von 71 Eltern teil.

Moderater Anstieg des Inzidenzwerts

Zuvor war Ordnungsamtsleiter Spannagel in seinem Vortrag auf die Entwicklung der Inzidenzwerte auf Bundes-,Landes- und Kreisebene eingegangen. In Gaggenau ist der Wert am Montag von zuletzt niedrigem Niveau auf 33,3 leicht angestiegen. In der Stadt seien derzeit sechs Teststationen in Betrieb; weitere Anfragen möglicher Betreiber habe es jüngst für Standorte vor den Freibädern gegeben – allerdings ist für den Eintritt inzwischen kein Test mehr notwendig.

Gemeinderat Heinz Adolph (Freie Wähler) lobte in einer Anmerkung die Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft Bad Rotenfels, „die sich die ganze Zeit toll an alle Vorschriften gehalten haben“; rund 95 Prozent der Bewohner dort seien bereits zweimal geimpft.

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