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Murgdammböschung

Gaggenauer Rathaus plant neues „Biotop“ – Bürger fürchten „Steinwüste“

Die Murgdammböschung an der nördlichen Amalienbergstraße in Gaggenau wird neu gestaltet. Aber einige Einwohner haben Bedenken. Sie fürchten eine „Steinwüste“. Wie die Stadt reagiert.

Gras, Efeu. Gebüsch: Für Anwohner und Passanten war dies eine kleine Grün-Oase. Fotos: Thomas Senger
Gras, Efeu. Gebüsch: Für Anwohner und Passanten war dies eine kleine Grün-Oase. Foto: Thomas Senger

Grünpflegearbeiten waren für die zu Ende gehende Woche in der viel befahrenen Amalienbergstraße entlang dem Murgdamm angekündigt. Aus den Reihen der Gaggenauer Bürger wurde nach Beginn der Arbeiten Kritik laut. Auf Anfrage unserer Redaktion nimmt die Stadtverwaltung Stellung.

Zu den Vorhaltungen aus dem Kreis der Bürgerschaft: „Die Stadt hat ein kleines Biotop für Vögel und Eidechsen für eine pflegeleichte Steinwüste geopfert.

Dem Gartenbauamt war die ein- bis zweimalige Pflege wohl zu viel.“ Auch mit Blick auf das Mikroklima in der Innenstadt – Hitzestau in den Sommermonaten – sei das Vorgehen kontraproduktiv.

„Schön ist anders“ monieren die Kritiker. Die neue Bepflasterung sei nicht generell schlecht, „aber ab da, wo es breiter wird, gesunde Sträucher zu opfern? Da bleibt nur Kopfschütteln.“

Gaggenau habe kein Biotop geopfert

Das Tiefbauamt entgegnet: Die Stadt Gaggenau habe an dieser Stelle kein Biotop für Vögel und Eidechsen geopfert: „Es war schlicht und einfach zu verwildert und somit nicht mehr zu pflegen.“

Die genannte „Steinwüste“ werde eine bienenfreundliche Blumen-/Kräuter-Fugenmischung erhalten. Die „Steinwüste“ werde damit in den nächsten Jahren bewachsen sein. „Diese neue Vegetation wird auch ,Eidechsen und Co.‘ als Unterschlupf dienen.“

Die neu versiegelte Fläche umfasse sieben Quadratmeter. „Sie war einfach zu steil, um sie mit einer Vegetationsfläche verkehrssicher anzulegen“, heißt es weiter von der Stadtverwaltung.

„Pflasterstrand“. So trist wie jetzt soll die Böschung nicht bleiben. Blumen und Kräuter werden eingesät.
„Pflasterstrand“. So trist wie jetzt soll die Böschung nicht bleiben. Blumen und Kräuter werden eingesät. Foto: Thomas Senger

Zusätzlich sollen noch rund acht Quadratmeter Granitpflaster verlegt werden. Dieses werde ebenfalls mit der oben genannten Blumen-/Kräuter-Mischung „verfugt“.

Die restlichen 380 Quadratmeter Fläche werden mit Blühsträuchern und Bäumen (Eichen und Vogelbeere) bepflanzt. Dies sei teilweise auch schon geschehen. Zusätzlich werde auf der gesamten Fläche eine bienenfreundliche Wiesenmischung ausgebracht.

Das Fazit der Stadtverwaltung: „Wenn die Maßnahme abgeschlossen ist, haben wir in der Kernstadt ein ,Biotop‘ für Vögel, Eidechsen und Insekten.“ Die genauen Kosten – mutmaßlich im unteren fünfstelligen Bereich –, waren noch nicht zu beziffern.

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