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Radfahrausbildung für Viertklässler

Gaggenauer Schulklasse verschwindet im „Toten Winkel“

Bei der Radfahrausbildung haben die Vierklässler aus den Gaggenauer Grundschulen gelernt, wie wichtig es ist, im Straßenverkehr aufzupassen. Dabei kann es schnell passieren, dass eine gesamte Schulklasse im „Toten Winkel“ eines Lastwagens verschwindet.

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Kein Hindernis für den 7,5-Tonner: Mit einem Fahrradhelm wird den Grundschülern demonstriert, warum sie im Straßenverkehr vorsichtig sein sollten. Foto: Polizeipräsidium Offenburg

Was es bedeuten kann, im Straßenverkehr übersehen zu werden, erlebten die Viertklässler aus den Gaggenauer Grundschulen diese Woche eindrucksvoll: Die Kinder durften sich bei der Radfahrausbildung in einen Lastwagen setzen, so die Polizei.

Der 7,5-Tonner wurde von einer Gaggenauer Fahrschule eigens für diese Demonstration zur Verfügung gestellt. Herbert Gräßle aus Bad Rotenfels, früherer Fahrsicherheits-Instruktor eines großen Autobauers, führte den 10-Jährigen vor, dass aus der Position eines Lastwagenfahrers sogar eine ganze Schulklasse aus dem Sichtfeld verschwinden könne.

Die Kinder waren beeindruckt der eingeschränkten Sicht eines Lastwagenfahrers. Sie waren erstaunt über die Hilfsmittel und die bis zu sechs Spiegel, die dem Fahrer zur Verfügung stehen. Sie erfuhren aber auch, dass die Spiegel nur dann helfen, wenn man auch im richtigen Augenblick genau in den richtigen Spiegel schaut.

Die Gefahren des „Toten Winkels“ sind ein Teil der Theorie-Vorbereitung für den sogenannten Fahrradführerschein. Nur selten kann diese gefährliche Situation mit einem echten Lastwagen demonstriert werden.

Höhepunkt der Vorführungen war das Überfahren eines ausrangierten Radhelmes, der unter der Last eines Lastwagenrades mit heftigem Knirschen und Knacken nachgab und schließlich zerbrach.

Schwere Verkehrsunfälle mit Radfahrern und Fußgängern

Nach wie vor verzeichnet die Polizei schwere Verkehrsunfälle, denen meist Radfahrer und Fußgänger zum Opfer fallen. Dabei könne jeder selbst dazu beitragen, nicht Opfer eines solchen Verkehrsunfalles zu werden:

  • An der Ampel nie neben einen Lastwagen, Lieferwagen oder Bus stellen.
  • An der Ampel hinter solchen Fahrzeugen auf Grün warten.
  • Auf die Blinkzeichen der Kraftfahrzeuge achten.
  • Im Zweifel lieber mal stehen bleiben.

„Fahrradführerschein“ als Teil des Bildungsplans

Die Radfahrausbildung: Sie ist Teil des Bildungsplans und wird flächendeckend für alle vierten Klassen der Grundschulen angeboten. Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Offenburg werden die Kinder auf den Übungsplätzen in den Kreisen Baden-Baden, Rastatt und Ortenaukreis auf die „Fahrradprüfung“ vorbereitet.

Nach drei intensiven Übungseinheiten unter der Leitung von speziell ausgebildeten Polizeibeamten dürfen die Viertklässler in einer Lernzielkontrolle im Klassenverband ihr Können beweisen. Damit ergattern sie den „Fahrradführerschein“. Dieser sei ein Meilenstein in der selbständigen Mobilität der Kinder.

Die Inhalte der Ausbildung reichen vom verkehrssicheren Fahrrad, über den Sicherheitsabstand, das Abbiegen nach rechts und links bis hin zu den komplexen Vorfahrtssituationen. Die werden im freien Fahren im Schonraum der Übungsanlagen intensiv geübt.

Alleine im Bereich des PP Offenburg sind je Schuljahr rund 6.000 bis 7.000 Kinder auf den Übungsplätzen unterwegs. Träger der Radfahrausbildung sind die regionalen Verkehrswachten, sie stellen einen großen Teil der Infrastruktur wie Fahrräder, Transporter, Verkehrszeichen zur Verfügung.

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