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„Wanderhimmel“ als Höhepunkt

Auf Gaggenauerin wartet Bündel an Herausforderungen in Baiersbronn als Tourismus-Chefin

Baiersbronn hat mit der Gaggenauerin Christina Palma Diaz eine neu Tourismus-Chefin. Auf sie warten in ihrem neuen Job einige Herausforderungen.

Arbeiten, wo andere Urlaub machen: Ausblick vom Panoramastüble bei Schwarzenberg.
Arbeiten, wo andere Urlaub machen: Ausblick vom Panoramastüble bei Schwarzenberg. Foto: Ulrike Klumpp

Die Freude ist groß – bei ihrem künftigen Arbeitgeber als auch bei der künftigen Chefin: Am Montagabend präsentierte die Baiersbronn Touristik die Nachfolgerin des bisherigen Geschäftsführers Patrick Schreib. Ebenso groß wie die Freude und die Motivation sind die Aufgaben, die auf Christina Palma Diaz warten.

Am 1. Mai wird die Gaggenauerin ihre neue Stelle antreten. Für Bürgermeister Michael Ruf (parteilos) ist sie die optimale Besetzung dieser anspruchsvollen Position im Eigenbetrieb der Gemeinde. Ruf: Nur zwei von insgesamt 14 Bewerbern durften sich im Gemeinderat vorstellen.

„Und wir freuen uns unheimlich, dass wir das große Glück haben, eine vorzügliche Bewerberin vorstellen zu dürfen“, lobte der Bürgermeister. Palma Diaz sei „eine ausgewiesene Fachfrau, die vor Ideen und Tatendrang sprüht, und die für Baiersbronn brennt.“

Erfolg ist an Umsätzen und Übernachtungszahlen messbar

Die Schlagworte und Herausforderungen für den Tourismus, sie sind schnell umrissen und doch vielfältig, wie Ruf verdeutlichte: Digitalisierung, zeitgemäße Kommunikation mit den Gästen, Nachhaltigkeit, Fachkräftemangel oder schwindende Finanzressourcen. So muss Palma Diaz mit einem auf zwei Millionen Euro gedeckelten Jahreshaushalt der Baiersbronn Touristik wirtschaften.

Und bei alledem ist die Hauptaufgabe: „Weiter am Aufwärtstrend des Inlandstourismus partizipieren“, wie es Ruf umschrieb. Sprich: Umsätze und Übernachtungszahlen bleiben Maßeinheiten, nach denen Erfolg bemessen wird.

Auch wenn der Bürgermeister betont: „Wir sind kein reiner Tourismusort“ und auf die vielfältige Gewerbestruktur seiner Gemeinde verweist: Mit der deutschlandweit höchsten „Sterne-Dichte“ pro Einwohner ist Baiersbronn mit seinen knapp 15.000 Seelen natürlich einer der Gastro-Leuchttürme und somit auch Tourismus-Leuchttürme im Inland.

Ich kann in dieser Stelle all meine berufliche Erfahrung aus den unterschiedlichsten Tourismusbereichen einbringen.
Christina Palma Diaz, neue Baiersbronner Tourimus-Chefin

Die neue Chefin sieht das sportlich – und verweist auf ihre Vita: „Ich kann in dieser Stelle all meine berufliche Erfahrung aus den unterschiedlichsten Tourismusbereichen einbringen: Gastronomie, Einzelhandel, Hotellerie und Kultur.“ Und ja, natürlich kenne sie Baiersbronn. „Hoher Freizeitwert, Genussaktivität“, sagt sie.

„Das mit dem Beruflichen und dann auch noch in der Heimatregion zu verbinden, das ist ein großes Glück.“ Tagesausflüge, Kurzurlaube haben sie öfter dorthin geführt, schließlich wandert sie „wahnsinnig gern“, vergisst nicht, die „kleinen Geschäfte“ als weitere „Anziehungspunkte“ zu erwähnen und weiß zum Beispiel die „Genussplätze“ zu schätzen, wo man schön picknicken könne.

Ihren 40. Geburtstag hat sie auf der Panoramahütte gefeiert, als Geschenk bekam sie damals ein Essen mit Übernachtung in der Traube Tonbach. Ihren 50. feierte sie bei Bareiss. Kurz nach der Buchung habe sie erfahren, dass ein Nachfolger für Patrick Schreib gesucht werde – das habe sie durchaus als Zeichen gesehen, dass es nun an der Zeit sei, sich auf diesen „Traumjob bei den Profis“ der Tourismusbranche zu bewerben.

In ihm gelte es erst mal, die maßgeblichen Akteure kennenzulernen. Auf die Verknüpfung des touristischen Erlebnisses mit den Möglichkeiten der digitalen Technik werde sie sicher ein Augenmerk haben. Sie nennt die „digitale Gästekarte“ als ein Beispiel: Man kann schon vor der Ankunft im Hotel dort einchecken – und verbringt weniger Zeit an der Rezeption.

Die Baiersbronn Touristik ist über einen Geschäftsbestellungsvertrag auch mit der touristischen Vermarktung des Verbands „Im Tal der Murg“ befasst. Dort sind Forbach, Weisenbach, Loffenau, Gernsbach und Gaggenau vereint. Ihr Arbeitsschwerpunkt werde Baiersbronn sein, betont Palma Diaz. Gleichwohl kann sie die touristischen Glanzlichter des vorderen Murgtals ohne Zögern benennen: Unimog-Museum, Rotherma-Thermalbad, Schloss Eberstein, Murgleiter-Wanderwege.

Suche nach einer Zweitwohnung in Baiersbronn

Sie vergisst nicht, die noch zu realisierende Vesperhütte bei den Bermersbacher Giersteinen hervorzuheben. All diese Attraktionen könnten auch für Gäste in Baiersbronn interessant sein, denn: „Der Tourist kennt keine Ortsgrenzen.“

Diese wird sie ab Mai häufig überwinden. Der Hauptwohnsitz von ihr und Ehemann Paco Palma Diaz werde Gaggenau bleiben, versichert sie. Aber nach einer Zweitwohnung schaut sie sich um. Denn gerade nach Abendterminen können die gut 40 Kilometer auf der B462 zwischen Wohn- und Arbeitsort doch ganz schön lang sein.

Christina Palma Diaz (50) war von 2006 bis 2011 Geschäftsführerin des Unimog-Museums. Danach übernahm sie die Geschäftsführung der Mercedes-Benz-Gastro-Service für die Werke Gaggenau und Rastatt, leitete deutschlandweit das Prozess- und Qualitätsmanagement und war zuletzt als Geschäftsführerin der Daimler Truck Gastronomie tätig. Bei der Baiersbronn Touristik ist sie künftig Nachfolgerin von Patrick Schreib. Er wechselte zum 1. Januar 2023 zur Hochschwarzwald Tourismus GmbH nach Hinterzarten.

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