Knapp eine Schulstunde verbrachten die Schüler und Lehrer des Goethe-Gymnasiums Gaggenau am Donnerstagmorgen vorsichtshalber im benachbarten Stadtpark, teilte die Stadt mit.
Aktuell laufen im zweiten Geschoss des Gymnasiums Sanierungsarbeiten. Im Physikraum wurde dabei unter anderem das Podest abgebrochen. Unter diesem waren daraufhin mehrere offenliegenden Leitungen in einem Bodenkanal zum Vorschein gekommen. Ein Handwerker hat aus unerklärlichen Gründen eine dieser Leitungen abflexen wollen, woraufhin Gas ausgetreten ist.
„Der Mitarbeiter hat mich sofort informiert und wir haben über das Schulsekretariat sofort die Evakuierung in Gang gesetzt“, erklärt Rebecca Hecker, Bauleiterin der beauftragten Abrissfirma. Der Hausmeister drehte den Haupthahn im Keller ab.
Gut zehn Minuten dauerte es bis alle Personen das Schulgebäude verlassen hatten und an ihren vorgegebenen Treffpunkten waren. Eine Evakuierungsübung, die eigentlich keiner gebraucht hat, meinte Schulleiter Bernhard Krabbe.
Vorfall legt Mängel bei der Alarmierung offen
Allerdings habe der Fall gezeigt, dass an der Alarmierung nachgebessert werden muss, erklärte er gegenüber Oberbürgermeister Christof Florus (Freie Wähler) und dem Leiter des Ordnungsamtes, Dieter Spannagel: „Die Durchsage wurde nicht überall gehört“. Oberbürgermeister Florus sicherte zu, dass die Fehler des Alarmierungssystems über die Sommerferien geprüft und behoben werden.
Das besonnene und schnelle Handeln habe laut Pressemitteilung dafür gesorgt, dass zu keiner Zeit Gefahr für Schüler und Lehrer bestand. Zumal der Gebäudetrakt, in dem es kurzzeitig zum Erdgas-Austritt kam, ohnehin vom übrigen Schulleben abgetrennt ist.
Erdgasversorgung der Schule bleibt vorläufig abgestellt
Frank Lauinger von den Stadtwerken hat in verschiedenen Räumen nachgemessen und konnte beim Krisengespräch im Pausenhof Entwarnung geben „Das Gebäude ist gasfrei. Ich konnte nirgends etwas messen“.
Die kaputte Leitung wurde bereits am Donnerstag wieder verschlossen, die Erdgasversorgung der Schule, die vor allem für Heizung und Warmwasser benötigt wird, bleibt vorläufig abgestellt. Mit dieser Lösung zeigte sich auch Schulleiter Bernhard Krabbe einverstanden. „Wir können die restlichen Schultage auf Warmwasser verzichten“. Mit Beginn der Ferien gehört die Schule ohnehin den Handwerkern, die den Physikraum und die Brandschutzmaßnahmen in den Fluren fertigstellen möchten.