Der Gemeinderat stimmte am vergangenen Montag dem Bewirtschaftungs- und Betriebsplan für den Stadtwald Gaggenau für das Jahr 2022 zu. Der Bewirtschaftungsplan, den Forstbezirksleiter Markus Krebs erläuterte, sieht bei einem Holzeinschlag von 10.400 Festmeter Einnahmen in Höhe von 776.000 Euro und Ausgaben in Höhe von 716. 000 Euro vor. Der Ergebnishaushalt 2022 schließt mit einem voraussichtlichen Überschuss in Höhe von 60.000 Euro ab.
Das Investitionsprogramm sieht einen Finanzierungsmittelbedarf in Höhe von 1.000 Euro vor. Weiterhin könnten erneut Einnahmen aus dem Verkauf von Ökopunkten erzielt werden. Der Wirtschaftsplan wird somit Bestandteil des Haushaltsplanes der Stadt Gaggenau für das Haushaltsjahr 2022.
Markus Krebs ging in seinem Bericht zunächst auf das Forstjahr 2021 ein. So sprach er von einem dynamischen Holzmarkt und einer regen Brennholznachfrage. Im vergangenen wurden insgesamt 9.765 Festmeter Holz eingeschlagen worden, davon waren 2.168 Festmeter Brennholz.
Dank von Fördermitteln aus der Bundeswaldprämie, die einmalig in Höhe von 152.400 Euro bezahlt wurde, sowie weiteren Landesmitteln und Mehreinnahmen beim Holzverkauf erzielte man im vergangenen Jahr einen Gewinn im Stadtwald von cirka 180.000 Euro, während der Planansatz zunächst ein Minus von 100.000 ausging. Auch im kommenden Jahr kann man mit Fördermittel rechnen, jedoch nicht in der Größenordnung.
Klimawandel trifft Stadtwald Gaggenau
Krebs betonte auch, dass der Klimawandel auch im Stadtwald Gaggenau angekommen ist. Die Jahre 2018 bis 2020 hätten dem Wald stark zugesetzt. Zum Glück sei 2021 kein waldfeindliches Jahr gewesen. Der Leiter des Kreisforstamtes sprach von einer Verschnaufpause für den Wald.
Der Stadtwald Gaggenau ist nach Aussage von Krebs ein vitaler Mischwald und im überregionalen Vergleich verzeichne er nur ein geringer Anfall von Borkenkäfer-, Sturm und Dürreholz. Aber auch im Gaggenauer Stadtwald sind Schäden sichtbar, so unter anderem bei der Buche, die im Stadtwald Gaggenau zu 25 Prozent vertreten ist.
Der Forstbezirksleiter ging auch auf die Jungbestandspflege ein, die im vergangenen Jahr auf 11,7 Hektar Waldfläche durchgeführt wurde, in diesem Jahr soll dies auf 29 Hektar geschehen. Krebs sprach auch die Verjüngung des Waldes an und betonte, dass dies zum größten Teil durch Samenbefall erfolge. Lediglich auf einer Fläche von 0,7 Hektar wurden Pflanzungen vorgenommen. Pflanzungen sind auch in diesem Jahr auf rund 0,9 Hektar vorgesehen.
Nach Aussage von Krebs zählen im Wald nicht nur Festmeter, Hektar oder Stückzahlen, sondern auch der Naturschutz und hierzu gehöre auch die Pflege von Amphibientümpeln, Alt-und Totholzkonzepte sowie der Schutz von Spechtbäumen und Ameisenhaufen. Nicht unerwähnt blieb die Erholungsfunktion des Waldes sowie die Pflege von Wanderwegen und das Aufstellen von Himmelsliegen und die Erneuerung des Willi-Echle-Pfad.