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Corona verzögert den Start

An der Hofstätte in Gernsbach: Familie will Bar und Beautysalon in ihrem Haus eröffnen

Küche, Schlafzimmer, Badezimmer, möglicherweise noch ein Kinderzimmer: Diese Raumaufteilung ist in Wohnhäusern nicht ungewöhnlich. Bei Familie Aksoy sieht es demnächst anders aus. Und auch das Haus an sich ist alles andere als gewöhnlich.

Zwei alte Fachwerkhäuser
Im Mai geht es los: Im denkmalgeschützten Haus soll bald der Beautysalon eröffnen. Mit seiner Bar will Hakan Aksoy noch bis zum Herbst warten. Foto: Sigrid Preuss-Fieting

Bangen und hoffen bestimmte seit Beginn der Corona-Pandemie das Leben von Tina und Hakan Aksoy, die mit großer Zuversicht von Baden-Baden nach Gernsbach in ein Traditionsgebäude an exponierter Stelle zogen. Die kauften das denkmalgeschützte Haus Nummer 7 an der Hofstätte.

Mit Engagement und einem gut durchdachten Konzept wollte das junge Paar schon im vergangenen Jahr dort sein Geschäft eröffnen. Im urigen Gewölbekeller wollte Hakan Aksoy die kleine aber feine „Gerns-Bar“ etablieren, wo neben Longdrinks und guten Rebensäften auch schmackhafte Häppchen à la Tapas angeboten werden.

Seine Frau Tina, eine gelernte Friseurin und Kosmetikerin, möchte sich dem Aussehen der Damen annehmen und ein Schönheitsprogramm von Kopf bis Fuß in ihrem „Gerns Style“ im Erdgeschoss anbieten.

Eine Familie vor einer Fachwerkwand
Familie Aksoy in ihrer „Hofstätte“ in Gernsbach Foto: Sigrid Preuss-Fieting

All die großen Pläne mussten sie aufgrund der Pandemie auf Eis legen. Geradezu tapfer lachen Tina und Hakan Aksoy, während sie davon erzählen.

„Wir hatten Rücklagen, die jetzt sozusagen aufgebraucht sind, und wir haben eine gute Familie, ohne die wir es nicht geschafft hätten“, lässt die Jungunternehmerin wissen, der eine Kooperation mit ortsansässigen Kolleginnen vorschwebt.

Familie wohnt seit zwei Jahren im Fachwerkhaus

Seit etwa zwei Jahren wohnen die beiden in dem malerischen Fachwerkhaus, das zurzeit noch mehr den Zweck eines Lagers erfüllt. Denn alles, was zur Verwirklichung ihrer Träume benötigt wird, ist längst vorhanden. Sehr viel Arbeit liegt hinter ihnen, das meiste bewältigten sie in Eigenarbeit, respektive mit Hilfe guter Freunde.

Fachkräfte wurden hinzugezogen, wenn es sich um vorgeschriebene Veränderungen handelte, wie beispielsweise die Vorkehrungen zum Brandschutz. Ganze Wände wurden entfernt und durch feuerfeste Bausteine ersetzt.

Im Mai soll der Beautysalon öffnen

Jetzt endlich ist es soweit, der Beautysalon soll eröffnet werden. Das Gewerbe wird Tina Aksoy zum 1. Mai anmelden, am 3. Mai soll die Eröffnung sein. Es ist mit großer Vorfreude verbunden, aber Angst schwingt mit. „Es ist ja nicht abzusehen, wie es mit Corona und Mutanten weitergeht, ob ein weiterer Lockdown droht. Es ist ein Tanz auf dünnem Eis“.

Eine Mitstreiterin hat Tina Aksoy bereits in Nadire Axhami gefunden, einer ehemaligen Kollegin, die längst zur Freundin wurde. Seit fast zwanzig Jahren arbeiten sie zusammen, sie haben sozusagen gemeinsam das Laufen im Friseurberuf gelernt, den sie beide mit einer profunden Ausbildung im Fach Kosmetik krönten.

Im „Gerns-Style“ kommt nicht nur die Kenntnis und das Können des starken sympathischen Frauenteams zum Einsatz, sie bieten ihren Kundinnen auch modernste Technologie. Weil hier ein Kopf- bis Fußkonzept angeboten wird, werden neben den Haaren auch Hände und Füße der sorgsamen Pflege unterzogen.

„Gerns-Bar“ im Gewölbekeller

Hakan Aksoy hat entschieden, mit der Eröffnung seiner „Gerns-Bar“ im Gewölbekeller noch zu warten. „Es ist einfach noch zu unsicher. Bei den jetzigen Verordnungen dürfte ich höchstens zehn Personen bewirten, kleine Veranstaltungen, wie geplant, wären gar nicht möglich. Vielleicht klappt es im September“, so seine Hoffnung. Jetzt ist er erst einmal glücklich, dass die Schließung des Igelbach-Schwimmbades vom Tisch ist.

Er wird den „Gerns-Garden“ wieder übernehmen – allerdings, wie er mit Bedauern verkündet, nicht mehr mit dem großen Zelt. Die Kosten hierfür seien einfach zu hoch, die Besucherzahlen unter Corona-Bedingungen zu gering und gewinnbringende Abend-Veranstaltungen müssen stark reduziert werden. Aber ein Sonnensegel soll es geben.

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