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Neuer künstlerischer Leiter

Das erwartet Besucher bei der Gernsbacher Puppentheaterwoche

Die Gernsbacher Puppentheaterwoche hat bei ihrer 34. Auflage ein vielversprechendes Programm vorgelegt. Zwei englischsprachige Stücke sind zu sehen.

Vorstellung des Programms der 34. Puppentheaterwoche mit Helfern und Sponsoren: Florian Kräuter (Dritter von links) präsentiert als neuer künstlerischer Leiter die Höhepunkte in Gernsbach zusammen mit. Bürgermeister Julian Christ (Zweiter von links).
Florian Kräuter (Dritter von links) präsentiert als neuer künstlerischer Leiter die Höhepunkte in Gernsbach zusammen mit Bürgermeister Julian Christ (Zweiter von links). Foto: Hartmut Metz

Der Übergang sollte nahtlos erfolgen und erfolgreich gestaltet werden: Die Logik gebot daher, den Posten vom Vater auf den Sohn zu übergeben. Daher stellt es „keine große Überraschung“ dar, fand selbst Florian Kräuter, dass er in die großen Fußstapfen von Papa Frieder Kräuter tritt. Der Sohnemann erbt den Posten des künstlerischen Leiters bei der 34. Gernsbacher Puppentheaterwoche, die von 25. März bis 1. April läuft. Der 39-Jährige ist aber nicht Alleinerbe: Jana Weichelt sitzt mit im Boot.

Dass die Fäden alle in Händen der Gernsbacher Puppenspieler-Dynastie bleiben, daran ändert sich freilich nichts. Die 43-Jährige spielt nicht nur wie Florian Kräuter am Städtischen Puppentheater Magdeburg, sondern ist als Lebensgefährtin von Kräuter junior mit Gernsbach verbunden.

Bei der Vorstellung des 34. Programms der Puppentheaterwoche am Mittwoch überließ Weichelt die große Bühne jedoch ihrem Partner – auch Frieder Kräuter, der in 33 Veranstaltungen das Festival zur Kultwoche in seinem beruflichen Metier aufbaute, wollte die Scheinwerfer voll auf seinen Filius gerichtet sehen und blieb der Präsentation fern.

„Frischer Wind“ in Gernsbach durch englische Puppenspielerstücke

Bürgermeister Julian Christ (SPD) zeigte sich bei der Einführung überzeugt davon, dass sich die „Erfolgsgeschichte“ mit der neuen Konstellation fortsetzen lässt. Beide Leiter seien ebenso „gut vernetzt“ in der Szene. Von Florian Kräuter und Weichelt erwartet das Stadtoberhaupt gar „etwas frischen Wind“, weil das Magdeburger Paar „jüngere Puppenspieler“ kenne und auch ein jüngeres Publikum ansprechen könne.

Den „frischen Wind“ witterte der junge Bürgermeister sogleich bei „zwei englischsprachigen Stücken“ und der „etwas anderen Ausstellung“, die die Puppentheaterwoche begleitet. Bei „... und im Gewächshaus gedeiht die Phantasie“ werden in einem Gewächshaus familiäre Situationen überspitzt gezeigt und bis ins Groteske arrangiert. Selbst bei Barbie und Ken geht es eben auch nicht immer harmonisch zu.

Leiter in Gernsbach hätte dank zweier Stücke „am liebsten eine Flasche Sekt geköpft“

Als er eines seiner beiden englischsprachige Stücke an Land für Gernsbach gezogen hatte, hätte Florian Kräuter „am liebsten eine Flasche Sekt geköpft, so berauscht wie ich war“, berichtete der neue Impresario salopp vom Moment als die Prager Darsteller Fekete Seretlek für die Auftaktveranstaltung am Samstagabend 25. März, 20 Uhr, zusagten.

Die musizierenden Tschechen zeigen dabei keine Scheu, Motive des Russen Lew Tolstoi aufzugreifen. Florian Kräuter sieht das auch nicht als politisches Statement in Sachen Ukraine, weshalb er einen Klassiker wie Tolstoi „nicht raushalten wollte“. Schwarzen Humor verspricht auch das zweite englischsprachige Stück, „Plastic Heroes“. „Da muss man auch keine Angst vor einfachstem Englisch haben“, verspricht Kräuter keine Sprachhürden für ältere Zuschauer zu errichten.

Weil 18 Sponsoren zusammen 11.200 Euro für die 22 Aufführungen aufbringen, bewahrheitet sich bezüglich der Puppentheaterwoche auch einer der 13 gespielten Titel glücklicherweise nicht bis zum 1. April: „Kasper tot. Schluss mit lustig“.

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