Nach ersten polizeilichen Erkenntnissen ist es am Donnerstagmorgen in der Straße Am Schwimmbad in Gernsbach zu einem Streit gekommen.
Über Notruf meldete sich gegen 5.40 Uhr eine Person aus der Nachbarschaft. Diese teilte mit, dass eine Frau schwer verletzt in der Wohnung liegen würde. Die Rettungskräfte konnten nach der Ankunft nur noch den Tod der 27-jährigen Frau aus Afghanistan feststellen.
Frau in Gernsbach getötet: Polizei nimmt Verdächtigen vorläufig fest
Da der Lebenspartner nicht mehr in der Wohnung war, leitete die Polizei eine Fahndung ein. Ein Großaufgebot an Einsatzkräften fand den 32-jährigen Verdächtigen, der ebenfalls aus Afghanistan stammt, gegen 7.30 Uhr an einem nahe gelegenen Skaterplatz und nahm ihn vorläufig fest.
Ob und wie der Verdächtige in den Streit und die Todesumstände der 27-Jährigen verwickelt ist, ist noch unklar. Zur Klärung des Sachverhaltes wurde eine Ermittlungsgruppe eingerichtet.
Um die ebenfalls in der Wohnung lebenden Kinder des Paares kümmert sich aktuell das Jugendamt des Landratsamtes Rastatt.
Anwohner äußert sich
Günther Müller wohnt in dem Haus, in dem das Tötungsdelikt stattgefunden hat. „Mir geht es gut“, sagte er auf Nachfrage der Redaktion. „Heute Morgen habe ich Polizisten draußen sprechen hören, so bin ich wach geworden.“
Von der Tat selbst oder einem Streit habe er nichts mitbekommen. Allerdings sei er bis zwei Uhr in der Nacht wach gewesen und habe um die Tatzeit noch fest geschlafen. „Die Familie wohnt noch nicht lange hier. Ungefähr seit einem Monat“, schätzt Müller, der selbst bereits seit 1994 im Haus wohnt.
In der Vergangenheit hat der Anwohner „keine Streitigkeiten“ mitbekommen. „Manchmal hat es gepoltert. Aber die Familie hat kleine Kinder, die haben gespielt. Da habe ich mir nichts dabei gedacht.“
Gernsbacher Stadtverwaltung drückt Betroffenheit aus
„Mit großer Betroffenheit haben wir zur Kenntnis genommen, dass es zu einem Tötungsdelikt in einem gemischt genutzten Mehrfamilienhaus in dem Gernsbacher Ortsteil Obertsrot gekommen ist“, teilte die Gernsbacher Stadtverwaltung mit.
Pressesprecherin Nicoletta Arand bestätigte, dass sich die Tat sich in einem familiären Umfeld ereignet hat und der Verdächtige vorläufig festgenommen wurde. „Weitere Hintergründe sind noch nicht bekannt, die Polizei ermittelt“, heißt es in der städtischen Mitteilung weiter. „Ich verurteile diese Tat und drücke den Angehörigen mein tiefes Mitgefühl aus“, sagte Bürgermeister Julian Christ.
Hinweis der Redaktion
Die BNN achten bei der Nennung von Nationalitäten in ihrer Berichterstattung darauf, nicht zu einer diskriminierenden Verallgemeinerung beizutragen. In manchen Fällen besteht in puncto Herkunft jedoch ein „begründetes öffentliches Interesse“, wie es im Pressekodex, Richtlinie 12.1, heißt. Dieses Interesse sehen wir in diesem Artikel gegeben.
