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Er wurde 75 Jahre alt

Gernsbacher Friseur Bernd Löwenthal gestorben

Als „Frisör an der Hofstätte“ hat sich der Verstorbene weit über das Murgtal hinaus einen Namen gemacht. Auch beim „theater im kurpark“ war er stark engagiert.

Bernd Löwenthal ist ein überzeugter „Altstädter“ gewesen.
Bernd Löwenthal ist ein überzeugter „Altstädter“ gewesen. Foto: Firma Löwenthal

Das Haus der Familie Löwenthal steht an einer markanten Stelle in Gernsbach. Die beiden hinter dem Brunnen an der Hofstätte stehenden, schönen Fachwerkhäuser sind ein von Touristen oft fotografiertes Bildmotiv.

Das Friseurgeschäft im Erdgeschoss verkörperte Friseurmeister Bernd Löwenthal wie kein Zweiter. Bis zur Übergabe des Handwerksbetriebs an seine Tochter Anita war er das Gesicht des „Frisör an der Hofstätte“. Der leidenschaftliche Friseur, liebevolle Familienvater und verlässliche Feuerwehrkamerad legte vor wenigen Tagen die Schere für immer aus der Hand. Er verstarb in einer Heidelberger Klinik an den Folgen eines Schlaganfalls. Selbst an dem Tag, an dem er aus gesundheitlichen Gründen das Krankenhaus aufsuchen musste, hatte er sich zuvor noch um die Haare seines verbliebenen Kundenkreises gekümmert.

1973 die Meisterprüfung abgelegt

Geboren wurde der Verstorbene am 26. April 1948 in Forbach. In den schwierigen Zeiten, wenige Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs, bildete seine Mutter gemeinsam mit dem in Gernsbach lebenden Onkel Herrmann Herzog und dessen Frau eine Erziehungsgemeinschaft.

Seine Ausbildung zum Friseur absolvierte Löwenthal nach der Schule im Friseurgeschäft seines Onkels. Vor der Handwerkskammer legte er 1973 seine Meisterprüfung ab. Weitere zwei Jahre später läuteten dann für Burgel und Bernd Löwenthal die Hochzeitsglocken. Ein ebenfalls markanter Eckpunkt im Leben des 75-Jährigen war der Kauf des Hauses Hofstätte Nr. 8.

Der Vater von zwei Töchtern, Carolin und Anita, sowie drei Enkeln war ein freundlicher, unkomplizierter, hilfsbereiter und fröhlicher Mensch. Was er tat, machte er gerne. Auch mit 70 Jahren unterstützte er noch aktiv seine Feuerwehrkameradinnen und -kameraden von der Abteilung Gernsbach. Der Friseurmeister war außerdem Gründungsmitglied des Modellbauclubs SMC Murgtal.

Freilichttheater wird zur Passion

Als Jugendlicher wurde er Mitglied im Schwarzwaldverein Gernsbach. Neben Wanderungen tanzte er auch bei der Volkstanzgruppe mit. Auf die Gruppe wurde 2011 das Theater im Kurpark (tik) aufmerksam. „Der Brandner Kaspar und das ewig’ Leben“ stand auf dem Spielplan. Mit einem Bändertanz gab die Gruppe beim tik ihren Einstand. Das Freilichttheater wurde fortan zur Passion Löwenthals. Auch die diesjährige Aufführung „Romeo und Julia auf dem Dorfe“ ließ er nicht aus.

Zu Bernd Löwenthal konnte man mit allem kommen. Getreu dem Motto „In der Ruhe liegt die Kraft“ tüftelte dieser so lange, bis die technische Lösung gefunden war. Hätte der Friseurmeister zudem die Wahl gehabt zwischen einem Leben in der Altstadt oder in einem anderen Stadtteil, hätte er immer die Altstadt gewählt.

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