
Die Stadt Gernsbach hat sich in einer Pressemitteilung zu den Bauarbeiten und den Zerstörungen im Katz’schen Garten in Gernsbach geäußert. Die Maßnahmen zum Schutz vor 100-jährigem Hochwasser entlang der Murg würden generell gut voran kommen und größtenteils im Zeitplan liegen.
Da Hindernisse im Untergrund ein Umstellen der Arbeitsweise erforderlich machten, traten beim Katz’schen Garten jetzt bei den Arbeiten Verzögerungen im Bauablauf auf.
Im Bereich auf der Höhe des Katz’schen Gartens werde durch die temporäre Montage einer mobilen Barriere zur Murg hin, der Barockgarten in Zukunft vor einer Überflutung geschützt. Hierzu seien im Vorfeld Gründungsarbeiten für die Halteträger der Wandelemente erforderlich gewesen.
Um auch bei länger anhaltendem Hochwasser den Untergrund im Inneren des Gartens gegen ansteigenden Wasserdruck zu schützen, wurden durch eine Spezialfirma Hochdruckinjektionspfähle aus Zementsuspension mit einer Tiefe bis zu vier Metern in den Untergrund eingebracht.
Die Baumaßnahme sei laut Mitteilung der Stadt für den Hochwasserschutz – und damit auf für den Bevölkerungsschutz – „zwingend notwendig gewesen“.
Katz’scher Garten soll im Spätjahr öffnen
Nach dem Abschluss der Baumaßnahmen werde sich dann ein erfahrener Landschaftsgärtner, in enger Abstimmung mit dem Arbeitskreis ‚Katz’scher Garten‘ und mit der Stadtverwaltung, um die durch den Bau beanspruchten Flächen kümmern und wieder in Stand setzen. Als derzeitig voraussichtliches Datum zur Wiedereröffnung des Gartens wird nach Mitteilung der Stadt das Spätjahr avisiert.
„Wir bedauern es sehr, dass der Katz’sche Garten nicht wie geplant schon im Sommer wieder geöffnet werden kann. Seien Sie versichert, dass auch der Stadt Gernsbach der neobarocke Aufenthaltsort an der Murg sehr am Herzen liegt und wir hoffen, dass das Gernsbacher Kleinod im Spätjahr wieder nutzbar ist und in die bewährten Hände des ‚Arbeitskreises Katz’scher Garten‘ übergeben werden kann“, wird Bürgermeister Julian Christ (SPD) in der Mitteilung zitiert.
Spuren nach Arbeiten zum Hochwasserschutz
Wie bereits berichtet, haben die im Januar begonnenen Maßnahmen zum Hochwasserschutz an der Murg in Gernsbach deutliche Spuren in dem bei Touristen und Einheimischen beliebten neobarocken Kleinod hinterlassen.
Die barocke Ornamentik genauso wie die bildbetonenden Zwergstechpalmen (Illix) sind großteils zerstört, die Beetumrandungen sind verbogen und herausgerissen; die 25 Jahre alten mediterranen Flair verbreitenden Zypressen gibt es nicht mehr; eine der gusseisernen Amphoren verlor nach einem Zusammenstoß mit einem der Baufahrzeuge einen Fuß. Sandsteinsäulen sind mit Beton „verziert“. Der Garten bietet ein Bild des Jammers.
Der Arbeitskreis wird die Zerstörungen nicht mehr richten können. Das wird aus den Reihen der Ehrenamtlichen betont. Dafür brauche es Pflanzenmaterial ebenso wie Manpower.