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Naturpark Schwarzwald

Kinder erkunden Hilpertsau bei Sommer-Rallye mithilfe einer App

Aus was besteht Erde eigentlich genau? Kinder lernen mithilfe einer App bei der neuen Sommer-Rallye des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord die Natur kennen.

Kinder schauen auf ein Schild im Naturschutzgebiet
Bei der neuen Sommer-Rallye des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord gibt es für Kinder von fünf bis 13 Jahren in Hilpertsau viel zu entdecken. Foto: Lina Schmidt

Was sind das für Farbkleckse auf dem Boden? Welche Tiere wohnen im Humus? Und warum wurden feuchte Wiesen in der Vergangenheit oft trocken gelegt? Antworten auf diese und viele weitere Fragen erhalten Kinder von fünf bis 13 Jahren bei der neuen Sommer-Rallye des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord.

Die Geschwister Annabelle (10) und Julius (7) wollen die Tour mit ihrem Cousin und ihrer Cousine absolvieren. Erst mal studieren sie die in der App enthaltene Karte. „Los gehts!“, ruft Julius und rennt begeistert los.

Natur-Schnüffler werden abgetretene Wege verlassen und in der Natur unterwegs sein – das ist genau ihr Ding, sind sich die Geschwister aus Baden-Baden einig und machen sich gespannt auf den Weg. Der erste Auftrag kommt nach wenigen Metern. Die Kinder sollen Steinarten auf dem Boden eines Wiesenwegs unter die Lupe nehmen. Manche sind rund, andere eckig.

Ein schönes Blumenbild soll aus den gefundenen Kieseln gelegt und abfotografiert werden. Zwei Blumenbilder liegen bereits auf dem Weg. „Das können wir besser!“, meint der siebenjährige Julius und beginnt, Steine für sein Kunstwerk zu sammeln. Stein um Stein wird genau geprüft und angeordnet. „So passt das“, ist Schwester Annabelle mit dem Endergebnis zufrieden.

Einige Höhenmeter müssen die kleinen Wanderer nun absolvieren, die Wege verlaufen aber meist auf leicht begehbaren Feld- und Wiesenwegen. Dort gibt es immer etwas zu entdecken. Nach einem kurzen Fußmarsch erreicht die Gruppe eine Quelle.

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Ein dünnes Bachrinnsal ist noch zu erkennen, die Hitze der vergangenen Woche hat hier ganze Arbeit geleistet. Die angehenden Bodendetektive sollen nun Granitgrus aus dem Bächlein sammeln. Manche haben sogar einen leichten Goldschimmer, lernen Annabelle und ihr kleiner Bruder.

Geschwister entdecken ein Rehkitz im Naturpark Schwarzwald

Nach dem Abstecher zur Quelle wartet an der nächsten Kreuzung gleich ein weiterer Auftrag. Diesmal heißt es: Kreativ werden. Aus der vorhandenen Erde soll ein Naturgesicht gebastelt werden. Julius beginnt mit einer kleinen Schaufel, Erde vom Hang zu stochern.

Kinder blicken auf eine Karte.
Über eine App werden den Kindern sämtliche Fragen über die Natur beantwortet. Gleichzeitig können sie ihr Wissen in einem Quiz unter Beweis stellen. Foto: Lina Schmidt

Es staubt sogar ein bisschen, so trocken ist der Boden bereits. Behutsam stochert der Siebenjährige weiter. Schließlich hat er kurz davor gelernt, dass hier auch Wildbienen wohnen können. Man erkennt ihre „Wohnung“ an kleinen Löchern in der Erde. Vorsicht ist also geboten.

Die Erde wird dann behelfsmäßig in der Hand gesammelt, Cousin Elias – heute freiwillig als Rucksack- und Schaufelträger dabei – schüttet ein wenig Wasser auf die Erde in der Hand. Julius beginnt geschickt, die nun festere Erdmasse zu einer Kugel zu formen. Seine Schwester macht es ihm gleich. Zum Schluss noch mit anderen Materialien Nase, Mund und Augen hinzufügen – fertig ist das Naturgesicht.

Die Aufträge können am besten von einem älteren Kind oder Erwachsenen vorgelesen werden. So können sich alle anderen auf den neuen Detektiv-Auftrag konzentrieren und der Spaß kommt nicht zu kurz. Die ebenfalls in der App vorhandenen Infotexte sind für Interessierte spannend, zur Bewältigung der Aufgaben aber kein Muss.

Kinder sammeln über App Punkte bei richtigen Antworten

Auch das Erfolgsgefühl bleibt bei der Tour nicht auf der Strecke. Bei richtiger Beantwortung einer Frage klirrt das digitale Sparschwein. Kling! „Schon wieder 200 Punkte!“, jubelt Annabelle stolz. Die Freude über die virtuell gesammelten Punkte bei einer richtigen Antwort ist ebenfalls groß.

Auf dem Weg lädt die App auch zum Entdecken der tierischen Vielfalt in der Umgebung ein. Erste Bodenbewohner lassen sich schnell finden. „Ihhh, eine Kellerassel“, rufen die Kinder.

Schnell lernen sie durch die App, dass dieses vermeintlich eklige Tier einen wichtigen Beitrag zur Zersetzung des Bodens leistet. Außerdem entdecken die Geschwister ein Rehkitz, mehrere Eidechsen und Schmetterlinge. Das Entdeckerherz freut sich.

Ein Naturgesicht aus Schlamm, Blättern und Nüssen.
Auf die Kinder warten während der interaktiven Erkundungs-Rallye auch Aufgaben. So wie diese hier: Sie sollen ein Naturgesicht basteln. Foto: Lina Schmidt

Hin und wieder lädt die App zu einem kleinen Suchquiz ein, so soll zum Beispiel nach verschiedenen Pflanzenarten Ausschau gehalten werden. Mit zahlreichen Wiesenbildern werden die kleinen Detektive mit unterschiedlichen Wiesenblumen vertraut gemacht. Und was ist eigentlich der Unterschied zwischen Moosen und Flechten? Auf Böden, die feucht sind, wächst tendenziell eher Moos, lernen die Kinder schnell.

Der Boden, der aus Mineralstoffen, Huminstoffen, Wasser und Luft besteht, wird mithilfe spielerischer Aufträge genauer unter die Lupe genommen. Je mehr Humus Erde enthält, desto dunkler ist sie. Sehr mineralstoffreiche Erde ist somit eher hell, sehr humusreiche Erde eher dunkel. Die Kinder sollen unterschiedliche Erdkugeln formen und ihre Farbe vergleichen.

Zahlreiche Bänke und schattige Sitzgelegenheiten laden auf der Tour immer wieder zum Verweilen und einer Picknickpause ein. Müde lassen sich Annabelle und Julius auf die Sitzbank plumpsen. „Ganz schön heiß heute“, stellt Annabelle erschöpft fest.

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