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Umwidmungsprozess geht voran

Kriegerdenkmal in Gernsbach: Konzept erhält Feinschliff

Vor fast einem Jahr hat der Gernsbacher Gemeinderat einstimmig beschlossen, das Kriegerdenkmal auf dem Rumpelstein zum Mahnmal und Lernort umzugestalten. Noch ist vor Ort nichts zu sehen, doch Stadtarchivar Wolfgang Froese und ein eigens gegründeter Arbeitskreis stecken mitten in den Vorbereitungen. 

Das Kriegerdenkmal thront seit 1936 über Gernsbach.
Das Kriegerdenkmal thront seit 1936 über Gernsbach. Foto: Christiane Widmann

Anfang November soll der Kreis seine Empfehlungen für den Gemeinderat und Bürgermeister Julian Christ an die Stadtverwaltung übergeben, berichtet die Rathaussprecherin Nicoletta Arand auf Anfrage der BNN.

Die Mitglieder folgen der Grundidee, die auch vom Gemeinderat befürwortet wurde: Infotafeln sollen künftig den geschichtlichen Hintergrund des Bauwerks erläutern. Wie berichtet, ist es 1936 unter nationalsozialistischer Herrschaft als „Ehrenmal“ erbaut und mit kriegsverherrlichender Bildsprache gespickt worden. QR-Codes sollen zu vertiefenden Informationen im Internet führen. Ergänzend sind Bildungsangebote vorgesehen, beispielsweise Führungen oder Schul-Kooperationen.

Die Entscheidung über die Textentwürfe fällt im September

Laut Nicoletta Arand hat der Arbeitskreis bereits eine konkrete Vorstellung, wie viele Informationstafeln es geben soll, wie sie aussehen könnten und welche Inhalte sie behandeln sollen. Eine vierköpfige Untergruppe habe jüngst die Texte erarbeitet. Der Arbeitskreis werde sie begutachten und Ende September entscheiden, ob die Entwürfe an die Stadt weitergereicht werden.

In einer weiteren Sitzung im Oktober befassen sich die Ehrenämtler mit einem Konzept für die Bildungsarbeit. Dieses arbeitet Stadtarchivar Wolfgang Froese derzeit aus.

Auf Wunsch von Bürgermeister Julian Christ widmet sich die Gruppe auch der Frage, inwieweit das Denkmal in Zukunft restauriert oder saniert werden soll. Die Mitglieder sollen eine Empfehlung abgeben, ob das Denkmal in seinem jetzigen Zustand erhalten bleiben soll, ob Teilbereiche wie das Mosaik am Sockel wieder hergerichtet werden müssten und ob das Bauwerk saniert werden sollte, wenn größere Investitionen in den Erhalt notwendig würden.

Zentrale Skulptur ist beschädigt worden

Die Antwort bleibt abzuwarten: „Der Arbeitskreis hat Expertise von außen eingeholt. Eine abschließende Bewertung steht noch aus“, sagt Nicoletta Arand. Zumindest die Frage nach der Sanierung ist jedoch noch nicht akut. „Die Standsicherheit des Denkmals ist aktuell nicht gefährdet.“

Trotzdem sorgte ein Schaden am Kriegerdenkmal kürzlich in sozialen Medien für Gesprächsstoff: Das zentrale Element, eine überdimensionierte Beton-Plastik in Form eines Stahlhelms, ist beschädigt worden. „Der um den Helm gelegte Lorbeer ist in weiten Teilen mutwillig abgeschlagen worden“, bestätigt die Rathaussprecherin. Wer dafür verantwortlich ist, ist unklar. Die Stadtverwaltung hat Anzeige gegen Unbekannt gestellt.

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