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Verhandlung am Amtsgericht Gernsbach

Mutmaßliche sexuelle Belästigung im Murgtal: Übergriffe beim Einzeltraining durch den Fußballtrainer?

Ein 61-Jähriger ehrenamtliche Fußballtrainer einer Mädchen-Fußballmannschaft aus dem Murgtal soll im vergangenen August und September eine damals 14-jährige Spielerin sexuell belästigt haben. Vor dem Amtsgericht Gernsbach werden die Vorwürfe verhandelt

Blick von oben auf Häuserzeile
Vor dem Amtsgericht Gernsbach wird der Fall eines ehrenamtlichen Fußballtrainers aus Mittelbaden verhandelt, der eine seiner Spielerinnen sexuell belästigt haben soll. Foto: Jürgen Gerbig

Wegen des jugendlichen Alters der Geschädigten ist die Öffentlichkeit bei der Verhandlung zeitweise ausgeschlossen. Das Urteil wird am kommenden Dienstag, 17. August, erwartet.

Die 14-Jährige hatte sich Mitschülerinnen und einer Sozialarbeiterin anvertraut, die die Eltern überzeugte, Anzeige zu erstatten. Die Staatsanwaltschaft nahm die Ermittlungen auf, befragte weitere Spielerinnen, ohne dass weitere Vorfälle entdeckt wurden. Der 61-Jährige erhielt einen Strafbefehl, gegen den er und sein Anwalt Widerspruch einlegten. Vor dem Amtsgericht Gernsbach kam der Fall jetzt zur Verhandlung, zur Aufklärung der Vorwürfe sind insgesamt acht Zeugen geladen.

Zu Beginn der Verhandlung teilte der Gernsbacher Amtsgerichtsdirektor Ekkhart Koch mit, dass es seitens der Staatsanwaltschaft ein Kompromissangebot gegeben habe. Falls er seinen Einspruch gegen den Strafbefehl zurückziehe, würde die Sache nicht aufgerufen. Und wenn sie aufgerufen wird, dann könnte es für den Angeklagten schwierig werden, so Koch.

Der Angeklagte ist in Mittelbaden geboren und aufgewachsen, hat die Hauptschule und eine Berufsausbildung abgeschlossen. Er war zuletzt als Hausmeister tätig, nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe wurde er von seinem Arbeitgeber sofort suspendiert, mittlerweile ist er in einem anderen Bereich beschäftigt.

Zum Einzeltraining abgeholt und intim angefasst?

Der ehrenamtliche Trainer soll die Spielerin mit seinem Pkw zu Hause für ein Einzeltraining abgeholt haben, das in einer Gernsbacher Sporthalle stattfand. Dort soll er das Mädchen aufgefordert haben, sich auf eine Liege zu legen und im Intimbereich massiert haben. Nach dem ersten Mal forderte er das Mädchen auf, dies für sich zu behalten. Anschließend fuhr er sie nach Hause zurück.

Ein zweiter Vorfall soll ähnlich abgelaufen sein. Die Spielerin hatte sich für dieses Mal eigens eine lange Hose angezogen. Der Angeklagte hielt laut Anklageschrift eine kurze Hose für die 14-Jährige bereit und forderte sie auf, diese anzuziehen. Nach einem Torschusstraining soll der Angeklagte die Jugendliche erneut intim angefasst haben. Das Mädchen fühlte einen starken Schmerz und großen Ekel, heißt es in der Anklageschrift.

Nach der Verlesung der Tatvorwürfe folgte die Vernehmung der Spielerin, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand. Sie tritt als Nebenklägerin auf und wird von einem Anwalt vertreten.

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