Skip to main content

Zeugen gesucht

Polizei berichtet über Streit unter Bewohnern im Vorfeld des Brandes in Reichental

Vor dem verheerenden Brand in einem Haus in Gernsbach-Reichental soll es laut Polizei in der Nacht zu Streitigkeiten zwischen Bewohnern gekommen sein.

Brandruine des Grünen Baums in Gernsbach-Reichental
Die Staatsanwaltschaft Baden-Baden hat das Gebäude beschlagnahmt. Foto: Julian Rettig/dpa

Nach dem verheerenden Brand in einem Wohnhaus in Reichental hat die Polizei am Freitag neue Details veröffentlicht. Danach wurde mittlerweile bekannt, dass .am Abend vor dem Brandausbruch zwei im Haus wohnende Familien zunächst gemeinsam gefeiert haben sollen. In der Folge sei es dann zu Unstimmigkeiten gekommen. Die Streitigkeiten zwischen einem Mann und zwei Frauen wurden zu später Stunde auch auf der Straße weiter ausgetragen. Ein Anwohner beschwerte sich um Lärm im Umfeld eines Brunnens und informierte gegen 2.30 Uhr die Polizei. Als zwei Streifen gegen 2.45 Uhr in Reichental eintrafen, stand das Gebäude bereits in Flammen.

Drei Bewohner standen auf dem Dach, andere versuchten sich mit einem abgeschnittenen Kabel ins Freie abzuseilen. Insgesamt konnten 16 Personen gerettet werden. Bei dem Großeinsatz der Feuerwehr und den Rettungsmaßnahmen wurden drei Bewohner sowie eine Polizeibeamtin leicht verletzt und in umliegende Kliniken eingeliefert. Alle Verletzten konnten noch am Donnerstag die Krankenhäuser wieder verlassen.

Kriminaltechniker können Brandort in Reichental betreten

Nachdem am Donnerstagnachmittag drei Leichen in einem abgebrannten ehemaligen Hotel geborgen werden konnten, gehen die Ermittlungen zur Brandursache und die Identifizierung der aufgefundenen Toten weiter. In der Nacht zum Freitag haben Angehörige des Technischen Hilfswerks (THW) das Gebäude absichern können, sodass die Spezialisten der Kriminaltechnik des Polizeipräsidiums Offenburg und des Landeskriminalamtes den Brandort am Freitag betreten konnten. Bislang konnten im Brandobjekt keine weiteren Personen aufgefunden werden, teilte die Polizei am Freitagnachmittag mit. Auch sind den Ermittlern keine weiteren Vermissten bekannt.

Die Suche nach den drei Vermissten außerhalb des Brandobjekts ergab keinerlei Hinweise auf deren Aufenthaltsort. Bekannt war lediglich, dass drei Kinder im Alter von vier, acht und 14 Jahren mit ihrer Familie im Dachgeschoß des Hauses untergebracht waren. Am Nachmittag wurden insgesamt drei bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Leichen von den Einsatzkräften der Höhenrettung der Feuerwehr aus dem einsturzgefährdeten Gebäude geborgen.

Im Rahmen einer durch die Staatsanwaltschaft Baden-Baden beantragten Obduktion sollen die Identifizierung und gegebenenfalls auch Hinweise zur Todesursache der aufgefundenen Leichen erlangt werden. Diese befinden sich zwischenzeitlich im Institut der Rechtsmedizin der Universität Heidelberg.

Die Ermittler sind aktuell dabei, Zeugen zu finden und zu vernehmen, nämlich solche, die ständig in dem ehemaligen Hotel wohnten, aber auch verschiedene Besucher, die in der Nacht zum Donnerstag dort übernachtet hatten. Ob es zwischen der gemeldeten Streitigkeit und dem Brandausbruch einen Zusammenhang gibt, ist derzeit ebenso unklar wie die Brandursache selbst.

Die Ermittlungen zur Brandentstehung laufen daher nach wie vor in alle Richtungen und die Ermittler suchen nach Augenzeugen der Auseinandersetzung beim Brunnen. Insbesondere wären vorhandene Bildaufnahmen der Situation hilfreich, um möglicherweise weitere Erkenntnisse erlangen zu können.

Zeugen gesucht

Die Polizei bittet um Hinweise an den Kriminaldauerdienst, Telefon (0781) 212820.

nach oben Zurück zum Seitenanfang