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Auf den Vogel gekommen

Rieke Cecchet aus Obertsrot bietet heimatlosen Papageien ein Zuhause

20 Papageien flattern durch Rieke Cecchets Haus in Obertsrot. Sie betreibt eine Auffangstation für die bunten Vögel. Um diese finanzieren zu können, möchte sie einen Verein gründen.

Frau mit mehreren Papageien auf Arm und Schulter
Papageien sind ihr Leben: Rieke Cecchet und ihr Lebensgefährte beherbergen 20 bunte Vögel in ihrem Haus in Obertsrot. Foto: Manfred Fieting

Rieke Cecchet hat nicht nur einen Vogel, sie hat in ihrem Haus in der Dorfstraße 26 in Obertsrot deren 20. Alles Papageien, grün und grau, und alle kennt sie mit ihren Namen. „Papageien sind unser Leben“, verkündet sie zusammen mit ihrem Lebensgefährten Peter te Heesen.

Auslöser für diese „Papageiensucht“ war wohl ihr Vater, denn er schenkte ihr zum ersten Hochzeitstag vor etwa zehn Jahren einen Papageien, erworben vom Nachbarn, der eine Papageienzucht betrieb. Von dem Ehemann ist sie nach einem erbitterten Rosenkrieg seit längerem geschieden, den Papagei hat sie immer noch.

Geboren wurde Cecchet 1972 in Stuttgart, nach der Schule begann sie eine Hauswirtschaftslehre und anschließend eine Lehre als Altenpflegerin. Doch da machte ihr die Gesundheit wohl einen Strich durch die Rechnung. Sie zog einige Male um mit ihren inzwischen zwei Papageien, zwei Hunden und zwei Hasen, doch ihr Traum war immer ein eigenes Haus. Sie suchte lange, schließlich wurde sie in Obertsrot fündig. Ein sehr preisgünstiges altes Bauernhaus mit Scheune, „nur“ 200 Jahre alt!

Geld verdient Cecchet mit Papageien-Spielzeug

Vor drei Jahren hat sie es gekauft, ein Jahr später zog ihr Lebensgefährte Peter te Heesen ein. Das war sozusagen ein Glücksfall, denn er ist gelernter Zimmermann und handwerklich sehr geschickt. Mit ihm zusammen restaurieren sie das alte Haus umfassend. Aber es wird wohl noch eine Weile dauern, bis alles fertig ist. Denn Peter te Heesen betreibt „nebenbei“ noch eine Entrümpelungsfirma, räumt also Wohnungen aus.

Rieke Cecchet verdient sich ihr Geld mit der Anfertigung von Papageien-Spielzeug, das sie in ihrer kleinen Schreinerwerkstatt mit Kreis- und Bandsäge, Hobel- und Bohrmaschine herstellt. Kunstvolle Leitern, Schaukeln und Holzgestelle für die gefiederten Kletterfreunde stellt sie her und bietet außerdem Käfige in verschiedenen Größen an. Verkauft wird alles übers Internet.

Am besten von allen Hausbewohnern haben es augenscheinlich die Papageien, überall im Haus gibt es geräumige Volieren, in denen sie kreischend herumfliegen und Kletterbäume zum Turnen. Im Wohnzimmer zum Beispiel gibt es einen geschwungenen entrindeten Java- oder Kaffee-Baum. Denn Rieke Cecchet betreibt eine Auffangstation für heimatlose Papageien und bietet außerdem Papageienhilfe und Beratungen an.

Auf der Suche nach neuen Paten

Doch das kostet alles wohl eine Menge Geld. Die Vögel wollen natürlich regelmäßig ihr Futter haben und ab und zu müssen sie auch zum Tierarzt, um den Schnabel schleifen zu lassen.

Deshalb hatte Rieke Cecchet die Idee, einen gemeinnützigen Verein zu gründen. Vor gut einem Jahr schien die Gründung gesichert zu sein. Sieben Interessenten aus Loffenau hatte sie gefunden, eine Vereinssatzung wurde verfasst und dem Finanzamt vorgelegt.

Einige Änderungen wären noch notwendig gewesen, doch dann sind die Sieben plötzlich geschlossen abgesprungen, ließen sich nicht einmal per Telefon erreichen. Jetzt suchen Rieke Cecchet und ihr Lebenspartner Peter te Heesen also neue Paten für den Unterhalt ihrer Papageien-Auffangstation.

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