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Bilanz für 2021

Sparkasse Rastatt-Gernsbach: „Thema Minuszinsen wird uns noch eine Weile beschäftigen“

Die Sparkasse Rastatt-Gernsbach erwartet für das laufende Jahr gute Geschäfte. Vor allem das Kreditgeschäft könnte von Lieferengpässen und Inflation profitieren.

21.11.2020 Sparkasse Rastatt am Marktplatz / Schloßstrasse
Die Sparkasse Rastatt-Gernsbach hat ihre Bilanz für 2021 vorgelegt und blickt voraus. Foto: Rake Hora /BNN

Die Preise steigen auf breiter Front, die Lieferketten in der Industrie und im Handwerk sind gestört, doch die Sparkasse Rastatt-Gernsbach sieht auch für 2022 noch keine Anzeichen für eine Eintrübung des Geschäfts.

„Die gestörten Lieferketten sorgen sogar noch dafür, dass Unternehmen vermehrt Kredite nachfragen“, sagt Sparkassen-Vorstand Klemens Götz.

Die Logik: Wenn Vorprodukte auch tatsächlich geliefert werden können, werden die Lager flugs gefüllt. Aus diesem Grund könnte das Finanzierungsgeschäft der Sparkasse im aktuellen Jahr sogar noch besser laufen als 2021, meint Götz, denn auch der Planwert für das Baukreditgeschäft sei bereits erhöht worden.

Sparkasse Rastatt-Gernsbach wächst in allen Geschäftsfeldern

Dabei lief schon die abgelaufene Berichtsperiode gut für das mittelbadische Institut. „Es war ein Jahr, in dem wir in allen Geschäftsfeldern gewachsen sind“, sagt Vorstandschef Ulrich Kistner. Das Kreditvolumen legte um knapp sechs Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf mehr als 1,2 Milliarden Euro zu.

„Wir konnten über 150 Millionen Euro Darlehen für den Wohnungsbau zusagen und damit das bereits sehr gute Vorjahr noch mal um 20 Prozent übertreffen“, bilanziert Götz. Auch die Ausleihungen an Unternehmen und Selbstständige sind auf Wachstumskurs. Während 2020 noch etwa 60 Millionen Euro Kredite an Firmen- und Gewerbekunden neu ausgezahlt wurden, waren es 2021 bereits 72 Millionen Euro.

Die Nachfrage nach Immobilien blieb konstant, obwohl steigende Preise den Traum vom Eigenheim in Mittelbaden immer teurer machen. „Trotz des nach wie vor knappen Angebots konnten wir die Anzahl der vermittelten Objekte um ein Drittel auf 128 steigern“, sagt Götz.

Auf der Passivseite der Bilanz musste die Sparkasse weitere Mittelzuflüsse verstoffwechseln: Das Einlagevolumen stieg um knapp sechs Prozent auf mehr als 1,44 Milliarden Euro. Das Geld wird allerdings nicht nur auf den Tagesgeldkonten geparkt, sondern auch in Wertpapieren angelegt.

Sparkassenkunden bleiben Aktien und Fonds treu

Nach einem Zuwachs im Jahr 2020 um 53 Prozent legte der Umsatz in diesem Bereich nochmals um 43 Prozent auf 185 Millionen Euro zu. Netto, also bereinigt um Verkäufe, beträgt das Plus im Wertpapierbereich noch immer 25 Prozent.

Trotz der begründeten Hoffnung, dass es auf Sichteinlagen in der Zukunft auch wieder eine wahrnehmbare Rendite geben könnte, blieben die Kunden Aktien und Fonds treu.

Falls die Europäische Zentralbank (EZB) den Zinshebel umlegt, werde auch die Sparkasse Rastatt-Gernsbach den Schritt mitgehen. Sprich: Sollten die Währungshüter den Einlagezins für Banken von minus 0,5 auf minus 0,25 oder gar null Prozent absenken, werde die Sparkasse auch von Verwahrentgelten betroffene Kunden entlasten.

Vorstandschef Kistner rechnet allerdings nicht damit, dass dieser Schritt innerhalb der nächsten Monate erfolgen wird. „Das Thema Minuszinsen wird uns noch eine Weile beschäftigen“, prophezeit er.

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