Der SPD-Ortsverein Gernsbach kritisiert eine Äußerung von Kai Whittaker auf der Sozialen Plattform Instagram. Dort hatte der CDU-Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Rastatt zur Insolvenz des Gernsbacher Verpackungsmittelherstellers Baden Board geschrieben: „Ich glaube, niemand findet sowas toll. Am Ende muss sich ein Unternehmen auch rechnen.“ Das zeige, dass die Politiker stärker denn je gefordert seien, bessere Rahmenbedingungen zu schaffen und Folgekosten von Vorschriften stärker zu bedenken.
In der Stellungnahme des SPD-Ortsvereins heißt es: Die Beschäftigten der Papierfabrik in Gernsbach und Weisenbach hätten zuletzt auf schmerzhafte Weise erfahren müssen, dass ihre Arbeitsstelle trotz Erhaltungswunsch nun verkauft und womöglich schließen wird. „Für viele Arbeitnehmer und deren Familien ist das ein Schock und eine Konfrontation mit existenziellen Ängsten und Sorgen.“
Sicherlich sei jedem bewusst, dass sich die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens an schwarzen Zahlen bemesse. Den Beschäftigten aber auf Instagram auf ihre baldig drohende Arbeitslosigkeit zu entgegnen „Am Ende muss sich das Unternehmen auch rechnen“ sei zu kurz gedacht.
„Wir würden es eher sogar als empathielos und respektlos bezeichnen“, heißt es weiter. Kai Whittaker vergesse bei seiner Äußerung, dass der Wohlstand der Region den guten Arbeitsplätzen der Papierindustrie in der Vergangenheit zu verdanken sei – bevor sich weitere Industrie im Tal angesiedelt habe.
„Die Beschäftigten haben als Antwort auf ihre Lage also mehr verdient als so eine empathielose Aussage“, teilt die SPD Gernsbach mit. Nach der Betrachtung von Whittakers Beitrag komme man zu dem Schluss: Der gegenseitige Respekt und die gegenseitige Rücksicht in der Gesellschaft nehme in dieser Zeit ab und die Solidarität lasse sich vermissen. „Zu oft siegt der eigene Egoismus“, heißt es abschließend.