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Über Nacht alles verloren

Spendenaktionen für die Opfer des Brands in Gernsbach: So ist Hilfe möglich

Die Anteilnahme in der Stadt ist riesig: Nachdem zehn Gernsbacher durch einen Brand ihr Zuhause verloren haben, wollen die Menschen vor Ort helfen und haben mehrere Initiativen gestartet.

Schock am zweiten Advent: Durch den Brand eines Doppelhauses in der Weinbergstraße sind zehn Gernsbacher jetzt ohne Zuhause.
Durch den Brand eines Doppelhauses in der Weinbergstraße sind zehn Gernsbacher jetzt ohne Zuhause. Foto: Feuerwehr Gernsbach

Nach dem Brand eines Doppelhauses in der Weinbergstraße am späten Samstagabend sind unverzüglich mehrere Spendenaufrufe in Umlauf gebracht worden. Zehn Mitbürger haben in der Vorweihnachtszeit plötzlich ihr Zuhause verloren. Die Menschen der Papiermacherstadt stehen an der Seite der Betroffenen.

Kaum hatten die zahlreichen Rettungskräfte ihren Einsatz am Montag gegen 9.45 Uhr beendet, rief die Stadt Gernsbach einen Krisenstab zusammen. Über die Stiftung „Gernsbach hilft“ haben Kämmerer Benedikt Lang (Geschäftsführer der Stiftung) und Bürgermeister Julian Christ (Vorsitzender des Stiftungsrats) umgehend Soforthilfe zugesagt, „um schnell und unbürokratisch helfen zu können“.

Über die Brandursache herrscht weiter Ungewissheit

Schock am zweiten Advent: Durch den Brand eines Doppelhauses in der Weinbergstraße sind zehn Gernsbacher jetzt ohne Zuhause.
Laut Stadt wird viel Zeit vergehen, bis Bis die Bewohner wieder in ihre Wohnungen zurückkehren können. Foto: Feuerwehr Gernsbach

Gleichzeitig ruft die Stadt dazu auf, die Betroffenen mit Spenden zu unterstützen durch Überweisungen auf das Spendenkonto von „Gernsbach hilft“ (IBAN: DE 66 6655 0070 0000 4400 73). Über Soziale Medien verbreiteten sich auch private Hilferufe von Freunden und Bekannten rasend schnell.

Sie alle wollen mithelfen, dass diejenigen, die in der Nacht von Samstag auf Sonntag quasi alles verloren haben, diese schlimme Situation überstehen.

In dem Haus haben zehn Menschen gewohnt, bis das Feuer es samt Hab und Gut zerstörte und einen Millionenschaden anrichtete. Wie Petra Rheinschmidt-Bender, Pressesprecherin der Stadt Gernsbach, mitteilt, seien alle Betroffenen vorübergehend untergebracht – die fünfköpfige Familie habe in einer Ferienwohnung in Scheuern Zuflucht gefunden, andere im Apartmenthotel Hazienda, andere in Privatwohnungen.

Dennoch benötigten die Menschen nun dringend Unterstützung und Hilfe. Bis sie wieder in ihre Wohnungen zurückkehren können, werde sehr viel Zeit vergehen, betont die Stadt weiter. Über die Brandursache herrschte am Montag noch Ungewissheit.

Hilfsaktion der Grillhütte am Donnerstag

Für Donnerstag ist eine Spendenübergabe durch Bürgermeister Christ geplant.
Für Donnerstag ist eine Spendenübergabe durch Bürgermeister Christ geplant. Foto: Feuerwehr Gernsbach

Unterdessen hat die Grillhütte am Salmenplatz für Donnerstag, 8. Dezember, eine Hilfsaktion auf die Beine gestellt: „Von 16 bis 20 Uhr werden die kompletten Einnahmen durch den Verkauf von Speisen und Getränken eins zu eins an die Betroffenen weitergeleitet“, kündigt Marco Weitz an.

Er gehört zu den Betreibern der Grillhütte und kennt die vom Brand betroffene Familie gut. Umso mehr freue er sich, dass alle Lieferanten der Grillhütte gleich zugesagt haben, ihre Waren kostenlos zugunsten der Aktion zur Verfügung zu stellen. Für Donnerstag, 20 Uhr, ist die Spendenübergabe an Bürgermeister Christ geplant, kündigt Weitz an.

Mittel- bis langfristige Unterkünfte gesucht

Besonders groß ist nach dem Feuer die Betroffenheit in der der Von-Drais-Grundschule und im Kindergarten Fliegenpilz, dort gehen die drei betroffenen Kinder zur Schule bzw. in den Kindergarten.
Besonders groß ist nach dem Feuer die Betroffenheit in der der Von-Drais-Grundschule und im Kindergarten Fliegenpilz, dort gehen die drei betroffenen Kinder zur Schule bzw. in den Kindergarten. Foto: Feuerwehr Gernsbach

In einem privaten Spendenaufruf von Larisa Eller, den viele Gernsbacher über ihren Whats-App Status teilen, heißt es, die Betroffenen haben „bei dem Brand alles verloren“. Geldspenden für neue Möbel, Kleidung, Spielsachen für die Kinder und vieles mehr seien nun dringend erforderlich. Wer diesem Aufruf nachkommen möchte, der kann das mit einer Spende auf folgendes Konto tun: IBAN DE 31 5001 0517 5523 2147 51.

Auch in der Von-Drais-Grundschule und im Kindergarten Fliegenpilz ist die Betroffenheit groß. Dort gehen Kinder zur Schule beziehungsweise in die Kita, die jetzt ihr Zuhause verloren haben. Im Fliegenpilz kann man geschlossene Umschläge mit Bargeld bei der Maikäfergruppe abgeben, und im Sekretariat der Von-Drais-Grundschule steht eine Spendenkasse bereit.

Auch im Kauflädle in der Klehestraße in Gaggenau steht an der Kasse eine Spendenbox für die Brandopfer. Hintergrund ist, dass Inhaber Andreas Fruhen als Feuerwehrmann der Abteilung Hörden am Einsatz beteiligt war und darüber hinaus den Betroffenen Hilfe leisten möchte.

Bei der Stadt Gernsbach koordiniert die Sachgebietsleiterin des Ordnungsamts, Angela Tomic, die Hilfsaktion als zentrale Ansprechpartnerin. Sie ist unter (0 72 24) 64 41 41 zu erreichen. Sie halte den Kontakt zu den Betroffenen und kläre deren Bedarfe.

Wichtig sei es nun, geeignete Unterkünfte zu finden, welche die Brandopfer mittel- bis langfristig beziehen können. Dabei handelt es sich um eine Familie mit drei Kindern, eine Einzelperson, ein Paar sowie um zwei miteinander verwandte Personen.

Die Stadt Gernsbach bittet Bürger mit geeignetem Wohnraum, sich an das Ordnungsamt zu wenden.
Angela Tomic, Ordnungsamt

„Hier bittet die Stadt Gernsbach Bürger, die geeigneten Wohnraum vorübergehend zur Verfügung stellen können, sich mit entsprechenden Angeboten an das Ordnungsamt zu wenden.“ Noch in der Brandnacht war Bürgermeister Julian Christ am Ort des Geschehens.

Bürgermeister lobt gelungene Zusammenarbeit bei Einsatz über Stadt- und Landkreisgrenzen

Das Stadtoberhaupt zeigte sich sehr beeindruckt von der kompetenten Zusammenarbeit der Feuerwehren und Hilfsorganisationen aus Gernsbach und der Umgebung. Acht verschiedene Organisationen aus dem Landkreis Rastatt und dem Stadtkreis Baden-Baden waren vor Ort, deren Einsatz ruhig, koordiniert und ohne Zwischenfälle verlaufen sei.

„Ein riesengroßer Dank an alle Helferinnen und Helfer für ihren professionellen Einsatz, der sich kaum in Worte fassen lässt. Ich habe großen Respekt vor dieser großartigen Gemeinschaftsleistung“, hebt der Bürgermeister die gelungene Zusammenarbeit über Stadt- und Landkreisgrenzen hinweg hervor.

In der Not zeigte sich die große Hilfsbereitschaft der Bevölkerung, dafür sind wir sehr dankbar.
Julian Christ, Bürgermeister Gernsbach

Die Nachbarschaft habe dafür gesorgt, dass die Rettungskräfte die Nacht über gut versorgt waren. „In der Not zeigte sich die große Hilfsbereitschaft der Bevölkerung, dafür sind wir sehr dankbar. Wir werden alles Erforderliche in die Wege leiten, um den Betroffenen beizustehen“, versichert der Gernsbacher Bürgermeister und ruft dazu auf: „Bitte helfen auch Sie mit, die Opfer zu unterstützen.“

So ist Hilfe möglich



Geld spenden:

  • Spendenaktion der Stadt „Gernsbach hilft“ (IBAN: DE 66 6655 0070 0000 4400 73)
  • Privater Spendenaufruf von Larisa Eller (IBAN DE 31 5001 0517 5523 2147 51)
  • Bargeldumschläge sammelt die Von-Drais-Grundschule und der Kindergarten Fliegenpilz

  • Eine Spendenkasse im Kauflädle in der Klehestraße in Gaggenau



Wohnungsangebote, aber auch weitere Spenden:

Ansprechpartnerin ist die Sachgebietsleiterin des Ordnungsamts, Angela Tomic, (0 72 24) 64 41 41, die Kontakt zu den Betroffenen hat



Vor Ort unterstützen:

Alle Speisen und Getränke, die an der Grillhütte am Salmenplatz am Donnerstag, 8. Dezember, verkauft werden, gehen an die Betroffenen.

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