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Gesamtkosten von rund zehn Millionen Euro

Grünes Licht für Großprojekt Brückenmühle in Gernsbach

Ein Mix aus Wohnen und Gewerbe: Die Baugenehmigung für die Entwicklung der Brückenmühle in Gernsbach liegt vor. Doch es gibt noch ein paar offene Fragen.

Die Brückenmühle in Gernsbach.
Ortsbildprägendes Bauwerk: Die Sanierung der Brückenmühle an der Gernsbacher Stadtbrücke soll noch in der ersten Jahreshälfte starten. Der Bauzeitraum wird rund zwei Jahre dauern. Foto: Stenner & Frank

Der Weg ist frei für die Sanierung der Brückenmühle in Gernsbach: Bürgermeister Julian Christ (SPD) hat am Donnerstag die Baugenehmigung an Bernd Frank übergeben. Der Geschäftsführer des Bauträgers Stenner & Frank aus Baden-Baden sagte: „Wir freuen uns sehr, schon bald loslegen zu können.“ Noch in der ersten Jahreshälfte soll die Sanierung des ortsbildprägenden Gebäudes an der Stadtbrücke starten.

Frank geht davon aus, dass die Bauarbeiten dann etwa zwei Jahre dauern werden. Insgesamt koste das Projekt rund zehn Millionen Euro. Konkret ist geplant, in den oberen Geschossen der Brückenmühle 33 Wohnungen zu errichten und das Erdgeschoss der Brückenmühle gewerblich zu nutzen.

Eine Erweiterung der ärztlichen Kapazitäten wäre für alle ein Gewinn.
Bernd Frank, Investor

Hierbei zeichne sich derzeit ab, dass dort drei Arzt- und Physiotherapiepraxen entstehen könnten, sagte Frank. „Eine Erweiterung der ärztlichen Kapazitäten in Gernsbach wäre für alle ein Gewinn.“ Christ stimmte dem zu: „Der Bedarf ist groß, weshalb wir das Vorhaben sehr begrüßen.“

Gastronomie im Erdgeschoss wird immer unwahrscheinlicher

Ursprünglich hatte der Bauträger aber geplant, im Erdgeschoss zusätzlich Gastronomie unterzubringen. Für ein Restaurant in der Brückenmühle gebe es jedoch keine konkreten Interessenten, sagte Frank. Deshalb sei eine gastronomische Nutzung aktuell deutlich unwahrscheinlicher als ein Ärztezentrum. Interessenten könnten sich weiterhin bei ihm oder bei der Stadt melden.

Schließlich kam Frank auf das Obergeschoss zu sprechen, das für Wohnungen genutzt werden soll. Doch für die künftigen Bewohner der Brückenmühle werden Stellplätze benötigt, die am Gebäude nur beschränkt vorhanden sind.

Gernsbachs Bürgermeister Julian Christ übergibt Dokumente an einen Investor.
Großer Schritt: Gernsbachs Bürgermeister Julian Christ (rechts) und Investor Bernd Frank freuen sich, dass die Sanierung der Brückenmühle voraussichtlich noch in der ersten Jahreshälfte starten kann. Die Bauarbeiten werden rund zwei Jahre dauern. Foto: Adrian Mahler

Auf diese Frage haben Stenner & Frank sowie die Stadt nun eine Antwort: Vier Stellplätze sollen direkt am Gebäude eingerichtet werden – davon zwei als Carsharing-Plätze. 30 weitere Parkplätze sind auf dem Färbertorplatz vorgesehen.

Hierfür werde die Stadt eine sogenannte entgeltliche Baulast für den Parkplatz eintragen, so Christ. „Dies beinhaltet eine Stellplatzablöse von rund 328.000 Euro.“ Zudem verpflichtet sich Stenner & Frank, weitere 180.000 Euro an die Stadt zu zahlen, wenn bis 2030 eine überdachte Stellplatzlösung auf dem Färbertorplatz realisiert worden ist. Damit ist das künftig geplante Parkdeck gemeint.

Stadt Gernsbach und Landkreis liegen wegen Färbertorplatz im Rechtsstreit

Wegen der angespannten Haushaltslage sieht Christ die mögliche Zahlung von Stenner & Frank auch als eine Art „Anschubfinanzierung“ für das Vorhaben. Doch nun müsse man in erster Linie auf die aktuelle Entwicklung des Färbertorplatzes schauen, so Christ. Wer die dortigen Parkplätze nutzen darf, ist seit Oktober 2021 Gegenstand eines Rechtsstreits zwischen der Stadt Gernsbach und dem Landkreis Rastatt.

„Die aktuelle Zwischenunterbringung von Kreisschulen in der ehemaligen Handelslehranstalt muss im Blick behalten werden“, sagte Christ. Eine wie vom Gemeinderat beschlossene Nutzung der HLA als künftige Grundschule „würde zusätzliche freie Stellplätze auf dem Färbertorplatz bedeuten“.

Doch obwohl es nach wie vor offene Fragen gibt, war die Stimmung bei der Übergabe der Baugenehmigung fröhlich und gelöst. Nach vielen Jahren des Leerstands und mehrerer Eigentümerwechsel „kann das Gebäude jetzt endlich entwickelt werden“, betonte Christ. Daraufhin sagte Frank: „Es gab viele Herausforderungen wie den Denkmalschutz. Aber die größten Fragen sind geklärt.“

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