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Neuer Mast gebaut

Stromversorgung neu regeln: Röchling-Aus zwingt Casimir Kast zum Handeln

Die Firma in Gernsbach muss sich nach dem Aus des Röchling-Standorts um eine neue Stormversorgung kümmern. Dafür ist nun ein neuer Mast gebaut worden.

Anschluss ans öffentliche Stromnetz von Netze BW: Die Neue 20 Kilovolt-Leitung für Casimir Kast.
Anschluss ans öffentliche Stromnetz von Netze BW: Die Neue 20 Kilovolt-Leitung für Casimir Kast. Foto: Stephan Juch

Am Rande der Obertsroter Landstraße (K3700) ist zwischen Klingel-Kapelle und der Firma Röchling Automotive zuletzt ein neuer Strommast gesetzt worden. Zudem stechen daran anschließend (in Richtung Obertsrot) seit Wochen zehn etwas kleinere Masten ins Auge. Beide haben aber nur bedingt etwas miteinander zu tun. Was steckt dahinter?

Der große Mast ist für die neue Anbindung der Firma Casimir Kast, bestätigt Dagmar Jordan im Auftrag der Netze BW. Mit der 20-Kilovolt(kV)-Freiluftleitung ist der Verpackungsmittelhersteller auf der anderen Murgseite jetzt an das öffentliche Stromnetz von Netze BW angeschlossen worden.

Hintergrund ist, dass Casimir Kast zuvor über die Firma Röchling mit Strom versorgt worden war – auch aus historischen Gründen, wie ein Unternehmenssprecher erläutert.

Wir waren allerdings von Röchling informiert worden, dass wir uns um eine eigene Stromversorgung kümmern sollten, da sie uns mittelfristig nicht mehr versorgen würden.
Sprecher Casimir Kast

Das Gelände auf der anderen Seite der Murg gehörte bis 1992 zu Casimir Kast. „Wir waren allerdings von Röchling informiert worden, dass wir uns um eine eigene Stromversorgung kümmern sollten, da sie uns mittelfristig nicht mehr versorgen würden. Also war eine eigene Erschließung unausweichlich geworden – und vor dem Hintergrund der in diesem Jahr bekannt gewordenen, geplanten Schließung des Standorts wurde das umso deutlicher“, so der Sprecher.

Information an Casimir Kast kamen rechtzeitig

Im zurückliegenden Januar hat Röchling mitgeteilt, seinen Standort Obertsrot zum Jahresende 2023 aufzugeben. Die Ankündigung des Tochterunternehmens der Mannheimer Röchling-Gruppe, Casimir Kast künftig nicht mehr mit Strom versorgen zu können, kam allerdings schon deutlich früher.

Der Prozess, eine eigene Anbindung an Netze BW zu realisieren, hat sich laut Unternehmensangaben von Casimir Kast nämlich über gut zwei Jahre hingezogen – inklusive der Grundstückserschließung und aller Genehmigungsverfahren, die Netze BW erfolgreich abgewickelt habe.

Genehmigung von Umweltbehörde war notwendig

Dabei sei auch eine Genehmigung von der Umweltbehörde erforderlich gewesen, da es sich beim Bereich an der Obertsroter Landstraße um ein sogenanntes FFH-Gebiet (Flora-Fauna-Habitat) handelt und die Stromleitung zudem noch über ein Gewässer (die Murg) führt.

„Die Kosten für die Anbindung wurden im Rahmen der Neugestaltung der Stromversorgung des Unternehmens, die auch die eigene Versorgung mit einschließt, eingeplant und getragen“, informiert Casimir Kast weiter: „Die Leitung wurde von der Trafo-Station Klingele kommend unterirdisch zum Mast geführt, von dem aus sie dann überirdisch die Murg überquert, um auf der anderen Seite von einem gleichen Mast aufgenommen und ins Unternehmen weitergeleitet zu werden.“

Und was ist mit den zehn kleineren Masten? Dazu hat der Verpackungsmittelhersteller keine Informationen: „Die stehen nicht im Zusammenhang mit der Erschließung von Casimir Kast.“

Stadt Gernsbach kann nicht weiterhelfen

Auch die Stadt Gernsbach kann nicht weiterhelfen: „Bei den zehn kleinen Masten handelt es sich nicht um städtische Masten, sie wurden auch nicht auf städtischem Grund errichtet.“

Angaben der Netze BW zufolge stehen die kleinen Masten schon seit circa 30 Jahren dort. Sie gehören laut Dagmar Jordan nicht der Netze BW GmbH. Die Firma Röchling habe früher mit diesen Lichtmasten den Weg zu einem Parkplatz beleuchtet.

„Die Leuchten und Hängekabel wurden aber bestimmt schon vor circa zehn bis 15 Jahren demontiert, da der Parkplatz nicht mehr genutzt wird“, ergänzt Jordan: „Die Masten stehen jedoch immer noch und sind jetzt nach den Rodungsarbeiten durch die Straßenmeisterei wieder gut sichtbar geworden.“

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