
Das hätte auch anders ausgehen können: Eine Regionalbahn, die auf dem Weg von Freudenstadt nach Karlsruhe war, hat am Montagmittag eine Notbremsung machen müssen. Grund war ein Kleinwagen, der auf den Gleisen stand.
Wie die Polizei auf Nachfrage dieser Redaktion erklärt, kam es Richtung Hörden zu einem Rückstau. Der Fahrer des Autos war dennoch auf den Bahnübergang gerollt – von dem er aber vorerst nicht wieder runter kam. Der Zugführer hat deshalb eine Notbremsung eingeleitet, so die Polizei. „Weil der Stau sich vorher auflöste, kam es glücklicherweise zu keiner Kollision“, so ein Sprecher der Polizei.
Auch im Zug habe es keine Verletzen gegeben.
Der Fahrer des Kleinwagens muss nun dennoch mit einer Anzeige wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr rechnen. „Das war absolut fahrlässig. Gleisbereiche sind genauso wie Kreuzungen tabu“, sagt der Polizeisprecher. Wissen, das man normalerweise in der Fahrschule vermittelt bekommt.
Zug steht fast eine Stunde auf Bahnübergang zwischen Gernsbach und Gaggenau
Auch ein nachfolgender Lastwagenfahrer ist glimpflich davongekommen. Er war dem Auto noch ein Stückchen gefolgt, dann aber vor den Gleisen stehen geblieben. Das allerdings im Schrankenbereich. Als diese sich kurz darauf senkten, touchierten sie die Fahrerkabine. „Schranke und Laster sind aber unversehrt geblieben“, wie die Polizei mitteilt.
Sowohl die Polizei als auch Bahnbeauftragte waren der Polizei zufolge vor Ort, bevor der Verkehr wieder freigegeben werden konnte. Insgesamt stand der Regionalzug der Deutschen Bahn (DB) zufolge eine knappe Stunde zwischen Gernsbach und Gaggenau. Die Reisenden mussten schließlich in Rastatt aussteigen, damit der Zug wieder zurück nach Freudenstadt pendeln konnte, wie ein Sprecher der DB erklärt.
Zahlreiche Verspätungen im Bahnverkehr
„Das hatte Verspätungen in größerer Zahl zur Folge“, wie die Albtal-Verkehrsgesellschaft auf Nachfrage bestätigt. Und das nicht nur in Richtung Karlsruhe, sondern auch ins Murgtal hinein. „Das liegt daran, dass hier Zugkreuzungen stattfinden, die Züge also auf das Gegengleis wechseln.“
Etwa zeitgleich hat ein liegengebliebenes Auto dazu geführt, dass der Gernsbacher Tunnel am späten Montagmittag zeitweise gesperrt werden musste. Betroffene Autofahrer berichteten von einem gut sechs Kilometer langen Stau. Im Verkehrsfunk wurde von Verzögerungen von bis zu 40 Minuten gesprochen.
„Gefährliche Ausweichmanöver“ sorgen für Tunnelsperrung
Hintergrund sind die aktuellen Umleitungen und Sperrungen in Gernsbach. Sie führen dazu, dass der überörtliche Verkehr eigentlich durch den Tunnel fließen muss. Kann er das nicht, ist die Innenstadt sofort verstopft.
Wie das für den Tunnel zuständige Landratsamt erklärt, sei die Tunnelsperrung nicht zu vermeiden gewesen. „Da sich gefährliche Ausweichmanöver entwickelt haben, mussten wir den Tunnel zur Sicherheit sperren“, so Pressesprecher Benjamin Wedewart. Nachdem das Auto abgeschleppt war, wurde der Tunnel wieder freigegeben.