Die Sammelphase der privaten Initiative „Weihnachtspakete für Obdachlose mit Tieren“ ist am Samstag zu Ende gegangen. Mit großem Erfolg: Gut 1.600 Geschenke sind über den November hinweg abgegeben worden – doppelt so viele wie im Jahr zuvor. Allein 300 der Pakete kamen im Gaggenauer Geschäft „Trallalü“ zusammen .
„Es ist überwältigend“, sagt die Initiatorin Pia Kabierske. Sie hat die Aktion 2015 ins Leben gerufen.
Unter den Spendern sind zwei Kindergärten aus Rastatt und Michelbach, außerdem viele Privatpersonen aus der weiteren Umgebung. Das berichten die Gaggenauer Ladenbetreiberin Danielle Gutmann und ihre Mutter Jeannette Höting.
Sechs Abgabestellen von Gaggenau bis Landau
Die Spender haben Pakete mit Tierfutter, Stiefeln, Schlafsäcken und sogar Zelten abgegeben. Sie sind für Männer und Frauen mit Hund oder Katze gedacht und entsprechend beschriftet.
Der Rest der Päckchen stammt von fünf weiteren Abgabestellen in Durmersheim, Ettlingen, Karlsruhe und Landau. Zwei davon sind die Tierheilpraxis von Pia Kabierske in Durmersheim und die Tierarztpraxis der Ko-Organisatorin Meike Gröschl in Ettlingen. Bei ihnen wurden dann auch alle Geschenke zur Abholung gelagert.
Die Pakete haben uns logistisch an die Grenzen gebracht.
„Wir müssen uns für nächstes Jahr etwas überlegen“, sagt Kabierske. „Die Pakete haben uns logistisch an die Grenzen unserer Praxen gebracht.“ Aufgefallen ist ihr auch, dass einige Geschenke sehr groß und schwer sind. „Man muss ja realistisch im Blick behalten: Wie kriegen sie das transportiert?“ Fürs kommende Jahr erwägt sie deshalb, Richtmaße anzugeben.
Geschenke gehen an einen Frauentreff, einen Tiertisch und den ASB
Auch für Danielle Gutmann bedeutete die Menge und Größe der Geschenke Aufwand. Und zwar nicht nur bei der Lagerung. Sie hat die Pakete in mehreren Fuhren nach Feierabend nach Ettlingen gebracht. Sie würde aber trotzdem wieder mitmachen, bestätigt sie.
Wie berichtet, ist ein Teil der Geschenke für das Projekt Taff reserviert, einen Tagestreff für Frauen in Karlsruhe. Als neuer Empfänger kommt außerdem der Karlsruher Tiertisch hinzu.
Den Rest der Pakete hat der Arbeiter-Samariter-Bund Region Karlsruhe am Sonntagvormittag abgeholt. Er verteilt sie in Baden-Württemberg an Einrichtungen wie Vesperküchen und Wohnheime für Obdachlose.
Das Netz könnte sich nach Bruchsal, Mannheim und Heidelberg spinnen
„Teams in Esslingen und sogar Ulm machen mit“, sagt Christoph Nießner, ehrenamtlicher Vorstand der ASB-Region Karlsruhe. „Wir selbst verteilen in Karlsruhe im Stadtteil Weiherfeld, wo die Vesperküche von St. Franziskus Kooperationspartner ist. Darüber hinaus könnte sich das Netz weiter nach Bruchsal, Mannheim und Heidelberg spinnen.“
Der Wohlfahrtsverband verbindet die Aktion zudem mit seiner bundesweiten Kältehilfe. Dabei verteilt er Schlafsäcke und Hygienesets.