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Alle Altersgruppen vertreten

Bei der zweiten Aktion im Gaggenauer Rathaus lassen sich auch viele Unentschlossene impfen

Eine Corona-Impfung ohne Anmeldung, das war bei der zweiten Aktion im Gaggenauer Rathaus wieder möglich. Die Motivation der Impflinge war unterschiedlich. Manch eine hat sich erst nach langem Überlegen für die Impfung entschieden.

Hier gibt es die nötigen Unterlagen: Am Eingang zum Foyer des Gaggenauer Rathauses werden die Menschen empfangen, die sich bei der Aktion gegen das Coronavirus impfen lassen wollen.
Hier gibt es die nötigen Unterlagen: Am Eingang zum Foyer des Gaggenauer Rathauses werden die Menschen empfangen, die sich bei der Aktion gegen das Coronavirus impfen lassen wollen. Foto: Stefanie Prinz

Zum zweiten Mal haben sie geduldig vor dem Gaggenauer Rathaus gewartet, das am Wochenende eigentlich geschlossen ist: Interessenten für Corona-Impfungen. Diese wurden von der Stadtverwaltung und dem mobilen Impfteam des Landkreises Rastatt im Rathausfoyer am Samstag und Sonntag für alle und ohne Terminvereinbarung angeboten. Die Schlange vor der Tür: schon vor dem Beginn ziemlich lang.

„Das Publikum ist bunt gemischt“, sagt Dominik Zoller, Leiter der Task Force Kreisimpfzentrum im Landratsamt Rastatt. „Es sind alle Altersgruppen dabei, auch Jugendliche und erfreulicher Weise zudem viele Menschen mit Migrationshintergrund, die aus der Gaggenauer Gemeinschaftsunterkunft kommen.“

Dazu gehört auch eine Familie samt Enkelin und Großvater, die gerade am Eingang steht und sich registrieren lässt. Ein Helfer bringt eine Namensliste an den Tisch: Wer ist wer? Hat jemand schon eine Covid-Erkrankung durchgemacht? Und soll es Biontech oder Johnson & Johnson sein?

„Vielleicht wäre für die Leute aus der Flüchtlingsunterkunft ein separater Bereich mit Dolmetscher gut gewesen“, meint eine Gaggenauerin, die bereits geimpft ist und an diesem Tag ihren Sohn begleitet. „Ansonsten klappt die Organisation hier gut“, sagt sie, während der 20-Jährige den Termin für seine zweite Impfung entgegennimmt. Dieser wird, wie bei der vorherigen Aktion auch, im Kreisimpfzentrum in Bühl stattfinden.

Testpflicht und zukünftig kostenpflichtige Corona-Tests als Motivation

Unter denjenigen, die noch draußen anstehen, sind einige, die bisher unentschlossen waren, was die Impfung gegen das Virus angeht. „Ich habe mich lange davor gescheut“, sagt eine 33-Jährige aus Freiolsheim, die genau deshalb anonym bleiben will. „Aber der Druck steigt, die Tests werden ja bald etwas kosten.“

Ich mache das jetzt, sonst kann ich im Spätjahr womöglich nirgendwo mehr hin.
Gisela Hähle, Teilnehmerin der Impfaktion

Ähnlich geht es auch Gisela Hähle, die am Eingang gerade ein Klemmbrett mit ihren Unterlagen in die Hand bekommen hat. Ein bisschen muss sie noch warten, bis sie zu einem der beiden Impfärzte gerufen wird. „Ich mache das jetzt, sonst kann ich im Spätjahr womöglich nirgendwo mehr hin.“

Jetzt bin ich einfach beruhigt, dass ich den Schutz habe.
Oliver Biedert, Teilnehmer der Impfaktion

Deutlich positiver gestimmt geht dagegen Oliver Biedert nach Hause: „Jetzt bin ich einfach beruhigt, dass ich den Schutz habe“, sagt er und verlässt mit einem Lächeln unter der Maske das Rathaus.

Team rechnete mit großem Andrang bei Impfaktion

„Der Start war sehr gut“, sagt am Samstag kurz nach 9 Uhr Dominik Zoller. „Wir haben schon eine halbe Stunde vorher angefangen, um die Schlange gleich etwas abzubauen.“ Lang ist sie trotzdem, mancher wartet auch mal eine Stunde auf den Stich. Bei der ersten Aktion vor vier Wochen hatte der große Andrang das Team offenbar noch etwas überrascht, diesmal habe man damit gerechnet. „Wir könnten bis zu 200 Personen impfen, sind aber zeitlich begrenzt“, sagt Zoller am Samstagvormittag. Am Ende der Aktion werden es ganz genau 222 gewesen sein.

Anders als beim ersten Termin sind diesmal keine Ehrenamtlichen des Roten Kreuzes im Einsatz, sondern Mitarbeiter des Landratsamts beziehungsweise des Impfzentrums, weil dort die Kapazitäten der Kräfte nicht voll ausgelastet seien. Zoller zählt zwei Ärzte, drei Medizinische Fachangestellte und drei Mitarbeiter für die Administration auf.

„Die Aktion ist, wie auch die erste, zufriedenstellend gelaufen“, fasst Tobias Ulrich, Leiter des Kreisimpfzentrums, am Sonntag schließlich zusammen. Eine Wiederholung sei in Gaggenau bisher nicht geplant, zunächst werde diese Impfaktion in dieser Woche noch ausgewertet.

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